Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)

Tanulmányok – Abhandlungen - Szathmári Ildikó: Kisapostager Gräber im bronzezeitlichen Gräberfeld von Dunaújváros. p. 7–36. t. I–XI.

Gräber kaum möglich war. Die als Typ Kisapostag erach­teten Gräber (es konnten bloß sieben identifiziert werden) lagen unweit von einander. Diese Funde scheinen eine ältere Entwicklingsstufe als die oben erwähnten anzudeu­ten. In ihrer Nähe kamen auch mehrere Spät-Nagyrever und Vatya III-Gräber zum Vorschein. Ein anderes Pro­blem bildet noch die Bewertung einiger sicherlich Kisapo­stager Gräber, da nämlich am südlichsten Teil des Gräber­feldes, im Gebiet der Bauelementfabrik, nur Nagyréver und Vatyaer Gräber zum Vorschein kamen, und nord­wärts, im Süden der oben genannten Gräbergruppe, auch einige Kisapostager Gräber freigelegt wurden. Diese Gräber 476, 480, 496 kamen neben einigen Vatya-Gräbern zum Vorschein, wobei die von diesen weiter südwärts gelegenen Gräbern 513, 516, 517, 544 in einer Vatya­Umgebung lagen. Wegen des schlechten Erhaltungszu­standes der Funde kann man kaum bestimmen, ob die Gräber zur frühen oder späten Kisapostager Periode gehören. Im ganzen Gräberfeld herrschte der Ritus der Brand­bestattung in Urnen. Bloß einige Skelettgräber stammten aus der frühen Bronzezeit. Gemäß unserer bisherigen Kenntnis übte das Volk der Kisapostag-Kultur die Brandbestattung in Urnen. Dies beweisen auch die früher freigelegtem Gräberfelder (MOZSOLICS 1942, Bona 1960, 7, Bandi 1966, 65,). Nach der früheren Forschung übernahm diese Kultur den Ritus der Brandbestattung von der Badener Kultur bzw. später von der Glockenbecherkultur (PATAY 1938, 39; MOZSO­LICS 1942, 31—32). Es herrschte die Meinung, daß diese Sitte bloß im östlichen Transdanubien verbreitet war, während im Westen lange Zeit die Sitte der Hockergräber fortbestand. Die im Laufe der Geländebegehungen zum Vorschein gekommenen Einzelgräber — so auch jene des Gräberfeldes von Dunaújváros — zeigen, daß das Kisapo­stager Volk allgemein die Brandbestattung pflegte. In seltenen Fällen kann auch mit Skelettgräber gerechnet werden.( 4 ) Für das Vorkommen der sehr geringen Zahl der Skelettgräber kann vorläufig keine Erklärung gefunden werden. Im Gräberfeld von Dunaújváros habe ich insge­samt nur zwei solche gefunden, und die Keramikbeigaben beider Gräber gehörte unzweifelbar zur Kisapostager Kultur (Gräber 1050, 1067). Das Skelett in Grab 1050 war sehr schlecht erhalten. Vom vielleicht auf der rechten Seite liegenden Skelett waren nur Reste des Schädels und des Beinknochens wahrnehmbar (s. Fundbeschreibung). In dem 1965 in Balatonakaii gefundenen, reichen, mit großen Steinplatten ausgelegten bronzezeitlichen Grab befand sich ein Skelett in Hockerlage. Am Fundort wurden keine anderen Gräber freigelegt, es scheint, daß es sich hier um eine Einzelbestattung handelt. Neben den reichen Bronzefunden des Grabes kam ein Topf mit trichterför­migem Hals und eine hohe Schüssel zum Vorschein, deren Analogien im Fundmaterial der Tokoder Gruppe und des jüngeren Abschnittes der Kisapostag Kultur zu finden sind. Die neueste Forschung reihte das Grab in den jüngsten (4) In Mezőlak befanden sich neben 6—8 Skelettgräbern Scher­ben der Kisapostag Kultur (MRT. 4. 48/4. 159). In Ménfő kam ein Skelettgrab mit Kisapostag-Beigabe zum Vorschein (MITHAY 1942). Abschnitt der Kispostag Kultur (Kisapostag III) ein (Tor­ma 1978, 15-). Der Bestattungsritus der Kisapostager Gräber von Duna­újváros war fast in jedem Fall identisch von kleineren Abweichungen abgesehen. Die zwei- oder vierhenkeligen Urnen waren fast immer mit einer kleinen Schüssel in der Weise bedeckt, daß ihr Boden die Öffnung der Urne bedeckte. In einigen Gräberen hatte man außer diesen Schüsseln noch eine kleinere Schüssel in die Urne gelegt (Grab 262). Die kleinen Schalen wurden neben die Urne, oder in Urne gelegt. Die Anordnung der Schalen war nicht in allen Gräbern identisch; die kleinen kamen gleichwohl an der SO-Seite (Grab 262), wie an der N-Seite (Grab 544), an der NW-Seite (Grab 276), der W-Seite (Grab 496) oder an der S-Seite der Urne zum Vorschein. Die Bronzen wur­den entweder zwischen der Asche, in der Urne, oder in der kleinen Schale neben der Urne, oder auch im Hänge­gefäßchen beigegeben. Von diesen letzteren wurden nur drei gefunden. Die kalzinierten knochen wurden meistens in Urnen beigesetzt. Selten, bloß bei einzelnen Gräbern wurden sie neben die Urne gestreut. Wir besitzen keine sicheren Angaben dafür, ob die Toten an Ort und Stelle eingeäschert wurden, oder ob es im Gräberfeld eine Stelle des Scheiterkauf ens gab. A. Mozsolics befaßte sich bereits mit dieser Frage gelegentlich der Bearbeitung der in Kisapostag-Zsellérföld zum Vorschein gekommenen Gräber und nahm an, daß wegen den dicht nebeneinander befindlichen Gräber die Toten an einem ständigen Platz befindlichen Scheiterhaufen eingeäschert wurden. (MOZSOLICS 1942, 31). Vermutlich war die Lage im Gräberfeld von Dunaújváros dieselbe. Die Tiefe der Gräber ist nicht überall gleich, so waren z. B. die im Norden der Kisapostag Gruppe und die der Kisapostag-Vatya-Gruppe ziemlich tief eingegraben, unge­fähr 80—100 cm. Vielleicht blieb deshalb das Fundmaterial dieser Gräber in besser erhalten. Die südwärts gelegenen, vermutlich früheren Kisapostag-Gräber waren bloß 40— 50 cm tief. Der Großteil ihrer Beigaben wurde bereits durch die landwirtschaftlichen Arbeiten zerstört. Die noch weiter südlich liegenden Einzelgräber mochten die gleiche Tiefe gehabt haben. Der Durchmesser der Gruben betrug fast in jedem Fall 40—50 cm. Wie bereits erwähnt, waren im Gräberfeld zwei Kis­apostager und eine Kisapostag-Vatya-Gruppe stark abge­sondert. Bei der einen Kisapostag-Gruppe (vielleicht bei der älteren) war das Fundmaterial in einem derart schad­haften Zustand, daß ihre Anordnung nicht festgestellt werden konnte. Bei der anderen Kisapostager und der Übergangsgruppe (im nördlichen Teil des Gräberfeldes) war eine planmäßige Anordnung die Gräber feststellbar. Eine ähnliche Planmäßigkeit konnte bereits bei ähnlichen Gräbern anderer Gräberfelder beobachtet werden (BONA 1975, 41). In den Gruppen II und IV des Gräberfeldes von Kulcs, ferner in Vatya I und der Nagyrév-Kisapostag­Gruppe V des Gräberfeldes Ercsi-Sinatelep waren die Gräber in einem ovalen Bogen angeordnet. Die meisten Forscher meinen, daß die Stelle der einzel­nen Gräber im Gräberfeld durch die Stammes- und Groß­familien-Gesellschaftsordung bestimmt wurde, welche in der Frühbronzezeit allgemein herrschte (BONA 1960/a 76; Bandi 1966, 15—). Die Reihenfolge oder die Stelle 2 Alba Regia XX. 17

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