Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)

Tanulmányok – Abhandlungen - Siklósi Gyula: „Dreihausener” Pokal von Székesfehérvár. p. 153–168. t. XXXIII–XLIV.

Stellen die Glasur und an manchen ist sie mangelhaft. Oben beim Rand befindet sich der dünne Ring mit von links nach rechts laufenden Windungen, der unter den vasenförmigen Gefäßen nur am Frankfurter Pokal mit Zinnfuß, und am verlorenen Berliner Pokal zu beobachten war. Der 2,3 cm starke Rand ist glatt, einfach, unprofiliert und etwas aus­ladend. Ähnliches kann im Budaer Fundmaterial unter den Becherbruchstücken gefunden werden. Einen derartigen Rand besitzen noch die Dresdner und Leipziger Trink­becher und der Erfurter Pokal. Die verzierte Oberfläche des Vasenteiles war nur in drei große Felder geteilt. In diese Felder wurden die Muster in 46 Reihen gestempelt, im Verhältnis zur Größe des Gefäßes in minderer Zahl als an der vier anderen vasenförmigen größeren Gefäßen. Wenn wir unser Exemplar von vorne betrachten, sehen wir an der Schulter, etwas nach links von der Vorderkappe des Schuhes, einen Frauenkopf, dessen linke Seite in die Linie der Schuhkappe fällt. Der Kopf befindet sich in den beiden oberen Feldern. Die volle Länge beträgt samt des Haares 4,8 cm, die Breite 8,2 cm; ohne Haare ist der Kopf 4,3 cm lang und 3,6 cm breit. Der Kopf wurde vom Meister aus dem Material des Gefäßes derart ausgebildet, daß er mit dem Finger die noch bildsame Wand nach auswärts drückte und nachher die Figur außen modellierte. An der Innenwand des Gefäßes befinden sich viele Fingerabdrücke, ebenso wie im Innern mehrerer Budaer und Tácer Bruchstücke, dieselben sind jedoch nicht klar genug um zu beweisen, daß sie vom selben Meister stammen. Der Kopf hebt sich ungefähr 1,8 cm aus der Gefäßwand hervor. Daran klebte der Meister an die Stirn eine und an die Seite des Kopfes drei Haarsträhnen. Die Masken an den „Dreihausener" Gefäßen wurden in gleicher Weise hergestellt, d. i. der Kopf aus dem Gefäß­körper ausgeformt und die Kleider und Haare später aus Tonstreifen nachgeklebt. Derselbe Vorgang kann beim Figurenbecher von Buda beobachtet werden, (Inv. Nr. 52.3079.1) wo die Kleiderfalten später dem vom Gefaß­körper ausgestalteten Kopf beigefügt worden sind (Taf. XLI, 3—6). An unseremjetzt besprochenen Pokal sind die Haare und der Kopf derart ausgestaltet, daß das richtige ästhetische Bild der gegenüberstehende Beobachter erhält. Die Seitenansicht und Draufsicht des Kopfes sind ober­flächlich behandelt. Die eingeritzte Oberfläche der Haar­strähne über der Stirn ist parallel mit der Stirnlinie durch eine Rille geteilt. An beiden Enden dieser Linie, sowie an die linke und rechte Seite des Gesichtes klebte der Meister noch je drei etwas geschweifte Tonstreifen. Am oberen Streifen markieren das Haar vom Kopf nach außen, an den beiden unteren Strähnen in entgegengesetzter Richtung laufende Linien. Die Haarsträhnen bedecken die Ohren, wie auch an den anderen „Dreihausener" Masken. Das Gesicht ist lieblich, der frauenhafte Blick nach oben gerichtet. Die Formen der Stirn, Lippen, Backenknochen und Nase sind abgerundet, die Augenlider eingeschnitten, die Pupil­len durch einen Kreis bezeichnet, in den mit einer Ponzier­nadel ein Punkt eingebracht wurde, viel schärfer als z. B. bei den Nasenlöchern. Die schöne Formung des Mundes und des Kinnes ist durch einen Glasurfehler entstellt. Bei allen „Dreihausener" Masken ist die Mitte des Augapfels durch einen Stich bezeichnet. Die Haare und Haarsträhnen sind mit ähnlicher Technik ausgearbeitet. Das Stempelmuster der Gefäßoberfläche weicht von den anderen vier „Dreihausener" Gefäßen darin ab, daß anstatt der gewohnten Einteilung in fünf Felder hier drei Hauptabschnitte zu unterscheiden sind, deren erster — wie bei den früheren Gefäßen — unter dem bereits bekannten gewundenen Ring ansetzt. Die Form, Gebrauch und Anordnung der Zierdenreihe sind dieselben wie an den anderen gut erhaltenen Stücken. Die gleichen Motive können an einigen in Buda gefundenen Bruchstücken bemerkt werden. Es handelt sich hier vom viereckigen Stempel von dessen Oberfläche sich vier kleine, walzenar­tige Stäbchen mit abgerundetem Ende hervorheben. Die Seiten der gestempelten Viereckchen sind waagerecht zum Boden. Die Stempel reihen sich nicht eng aneinander, das Schachbrettmuster ist ungleichmäßig, da die freigelassenen Stellen kein Viereck bilden, sondern schmaler sind als das Stempelmuster, einen „ad hoc'' Charakter hat und sich den Reihen nur zufällig anpaßt. Auch die Breite der freige­lassenen leeren Schachvierecke ist verschieden. Die Zier­denreihen betragen an der Vasenoberfläche insgesamt 17,5 mm, in vier Streifen. Am Kasseler Pokal nimmt diese Verzierung zehn, an den beiden Frankfurter Pokalen sieben, bzw. fünfzehn, am einstigen Berliner Pokal acht Reihen in Anspruch. Am meisten gleicht unser Stück dem Erfurter Pokal, der drei Reihen aufweist. Das Motiv beginnt unmittelbar unter dem gewundenen Ring und endet in einem eigenartigen — der Eigenart des Stempelgebrauchs entsprechenden — gezahnten Reihenmuster, wo die Zähne selbstredend nach oben gerichtet sind. Eine derartige, der Ausbildung des Musters entsprechende Reihenzierde erscheint nur am unteren Teil des Limburg an der Lahn-er Stückes, sowie an derselben Stelle des Erfurter Pokals. Die nächste Musterreihe zergliedert sich in zwei Teile, welche jedoch eindeutig zusammengehören. Dieses Motiv erschien bis jetzt bloß an der Oberfläche des Szigeter, des Erfurter und des mit Zinnfuß versehenen Frankfurter Pokals und an zwei Becherfragmenten aus der Budaer Burg, die gelegent­lich der Ausgrabungen von L. Z о 1 n a y und I. H о 11 zum Vorschein kamen. In der Stempeln der gleichseitigen Dreieckform wurden kleine, ebenfalls gleichseitige Dreiecke mit der Spitze nach unten angeordnet, wobei ihre Zahl sich gegen die Spitze des umfassenden Dreiecks immer um eins vermindert. An allen drei Gefäßen sind die in zwei Reihen angebrachten Motive von Zickzackreihen und geraden Linien umgeben. Die Stempel wurden derart angebracht, daß neben einem auf seiner Basis liegenden Dreieck das nächste mit der Spitze nach unten steht. An den vier, mit Dreiecken bestempelten „Dreihausener" Pokalen weichen die Muster voneinander bloß in der Zahl der im Stempel­rahmen angeordneten kleinen Dreiecke ab, (die Anordnung des Musters am von H о 11 publizierten Fragment ist von den anderen verschieden (1955, 158). An den Pokalen von Buda und Székesfehérvár sind die Dreiecke kleiner und enthalten von der Grundlinie bis zur Spitze nur vier, drei, zwei und ein Dreieckchen, insgesamt also zehn. Die Drei­ecke am Kasseler Pokal sind größer, weshalb sie mehr (6, 5, 4, 3, 2, 1, insgesamt 21) Dreieckchen in mehreren (6) Reihen enthalten. Auch am Erfurter Pokal erscheinen größere Dreiecke, im Innern mit 5, 4, 3, 2, 1 (insgesamt 15) Dreieckchen in fünf Reihen. Leider mußte festgestellt wer­den, daß die Stempel an den beiden in Ungarn gefundenen 162

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