Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)
Tanulmányok – Abhandlungen - Siklósi Gyula: „Dreihausener” Pokal von Székesfehérvár. p. 153–168. t. XXXIII–XLIV.
Die fast vollständig ergänzbaren Tonwaren sind die folgenden: ein roter, außen graugebrannter Topf, der Rand an die Wand angeglättet, am Hals und Schulter je eine eingeritzte Linie, das Material stark mit Schotter vermischt (Inv.Nr. 80.30, 1—10); Stücke eines rosigweißen Topfes, gerippte Schulter, der Rand verstärkt sich (Inv.Nr. 80.32/ 1—14); zu diesem Topf gehört vielleicht ein Seitenstück ähnlichen Typs (Inv.Nr.80.33); Fragmente eines graubraunen Topfes, der Rand an die Wand angeglättet, ein eingeritztes Linienornament an der Schulter, ansonsten unverziert (Inv.Nr. 80.34, 1—8); im „Depot" wurden vier gelbe Krüge gefunden. Krug Nr 80.2.1 ist mit einander kreuzenden, roten Farberdestreifen verziert. Der Rand zeigt fünf, der Hals drei, die Schulter vier eingeritzte Linien. Am Henkel vier kleine gemalte Streifen. H: 23 cm, Rauminhalt wenn voll 950 gr. (normales Maß ca. 900 gr). Der Rand ist durch einen Schnabel gegliedert. Nr.80.1 mag diesem geglichen haben. Die Bemalung, die Form, das Material der beiden gleicht einander fast vollkommen; am Henkel beider erscheinen vier gemalte Streifen, der Rand ist mit fünf, der Hals mit zwei, die Schulter mit vier eingeritzten Linien verziert. Mundöffnung ist rund. Leider ist der Boden abgebrochen und fehlt. Auf die Wand des gelben Kruges spritzte rote Farberde, eine Farbenverzierung ist jedoch an den Seiten nicht zu bemerken. Am Rand sind vier, am Hals drei und an der Schulter vier eingeritzte Linien sichtbar. H: 24 cm, Rauminhalt: 1100/1050 gr. Der Rand ist durch einen Schnabel gegliedert. Krug Nr. 80.5.1. ist ebenfalls unbemalt, an der Schulter sind jedoch Farbenreste zu finden. Am Rand sind fünf, am Hals zwei, an der Schulter fünf Linien eingeritzt. H: 27,5 cm, Rauminhalt: 1870/1820 gr. — Die Schulter des gelben Gefäßes ist mit vier eingeritzten Linien verziert ; der Rand verdickt sich. H: 10.5 cm, Rauminhalt 2400/1700 gr. Zwei Töpfe aus rotem Grundmaterial kamen ebenfalls aus der Fäkalienschicht zum Vorschein. Topf Nr. 80.6.1 ist gelblich, unverziert, trug jedoch am Hals — wie die bisher beschriebenen Fragmente — eine eingeritzte Linie. Das Material des Topfes ist stark mit Schotter vermischt. Der eckige Rand verdickt sich. H: 25,5 cm, Rauminhalt: 5650/5100 gr. Der rote Topf Nr. 80.7.1 trägt ebenfalls acht eingeritzte Linien am Hals. Der Rand ist profiliert, ausladend. H: 14cm, Rauminhalt: 1090/1000gr. (Abb. 4). Die Mehrzahl der im Keramikdepot gefundenen Scherben gut bewahrter und ergänzbarer Gefäße mag auf das 15.Jahrhundert, eher aber auf dessen zweite Half te datiert werden, wie dies einerseits die in Buda (Holl 1963,335—383) andererseits in Sziget gefundenen Gefäße und Fragmente bezeugen. Alldies ist wichtig, weil jener „Dreihausener" Pokal, der im folgenden bekannt gemacht wird, kam in dieser Fundgruppe zum Vorschein. Da es sich über einen, in Ungarn einzigen, sehr seltenen Fund handelt, ist es der Mühe wert den Pokal — bevor wir ihn genau beschreiben — mit den bisher bekannten ähnlichen Stücken zu vergleichen, seine Herstellungsmethode zu prüfen und dabei die bisherige bedeutende Literatur heranzuziehen, die sich mit der „Dreihausener" Keramik und deren Geschichte befaßt. Wir wollen zuerst die Geschichte der „Dreihausener" Töpferei- und Keramikforschung betrachten. Abb. 3 Konrad Strauss beschäftigte sich 1923 mit der deutschen Töpferei und erwähnt das charakteristische Verzierungsmuster der „Dreihausener" Gefäße, d. i. ein gestempeltes Viereck, aus dem sich vier kleine Punkte, „Walzen" hervorheben. (1923, 19). Alfred Wal сher von M о1thein beschreibt 1909 und 1910 genauer einzelne, von den „Dreihausener" Töpfer hergestellte Stücke und deren Verzierungen (1909, 1—107; 1910,413—414). M olt he in hält die rombischen Verzierungen für typisch; die Vierecke wurden in dieser Form der Oberfläche der Gefäße aufgedrückt. Er erwähnt auch rosetten- und dreieckförmige Verzierungen, welche voneinander durch Zick-Zack-Linien getrennt waren. Er erwähnt, daß diese Stempelverzierungen charakteristischerweise oft die ganze Oberfläche des Gefäßes dekken, jedoch auch einzeln oder in Gruppen vorkommen. Die Muster wurden auf die an der Luft getrockneten Gefäßwände, mittels kleinen Holzstempel mit der Hand aufgetragen. An Hand der Studien von Falke meint M о Ithein, daß die besten und künstlerisch vollständigsten Steingutgefäße (Pokale, Trinkbecher) des deutschen Sprachgebietes in der neben Marburg gelegenen Hessener Niederlassung Dreihausen verfertigt wurden, und beschreibt auch den Pokal der einstigen Figdor-Sammlung, 156