Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 20. 1980 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1983)

Tanulmányok – Abhandlungen - Siklósi Gyula: „Dreihausener” Pokal von Székesfehérvár. p. 153–168. t. XXXIII–XLIV.

seines beträchtlichen Maßes, bloß an drei kleineren Stellen bearbeitet. Die bearbeiteten Teile zeigen die Form einer sich abbiegenden viereckigen Säule. Die größere Hälfte ist grob behauen — hier wurde das Glied mit der Wand verbunden. Es mochte einen Teil einer Sitznische gebildet haben. Für die Datierung ist das zweite Stück, eine Ge­wölbe —Rippe mit einem Birnenstab wesentlicher (Inv. Nr. 80.35). Alle Seite der etwas gewölbten Rippe aus Sandstein sind behauen, der Birnenstab ist beschädigt, mehr als die Hälfte sekundär abgeschnitzt. Seine glatt verarbeitete Rückseite schließt sich mit je einer Rille der Rippe an (Abb. 2,8). An der Verbindungsstelle ist ein eingeschnitzter T­Buchstabe sichtbar. Ähnliche Rippentypen wurden be­reits in der großen südlichen Halle des Schlosses von Buda (Abb. 2,2), im Fundmaterial der Burg von Buda (Abb. 2,3—6) sowie im Gewölbe der Maria Magdalena Kirche in Buda (Abb. 2,7) gefunden. Alldiese mögen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen (Várnai, 1955; 364, 366), was auch dadurch bekräftigt wird, daß König Sigismund die große Halle der Budaer Burg um 1420 erbauen ließ. Rippen ähnlicher Form, aus ähnlichem Stein und aus derselber Zeit wären in Esztergom verfertigt worden, hätte der Steinmetz aus irgendwelchem Grund deren Bearbeitung nicht unterlassen. Emese Nagy datiert sie auf das 14. Jahrhundert (1964, 174), es scheint jedoch — eben an Hand der Budaer Steine — mehr plau­sibel, daß die genannten Rippentypen vom Ende des 14. bis zur ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts verfertigt wurden. Ihre schematische Zeichnung zeigt Abb. 2/1. An Hand der in die Abortwand eingebauten Rippe kann die Wand nicht vor der Mitte des 15. Jahrhunderts datiert werden, da die Rippe in Sziget kein verdorbenes Stück war und damit gerechnet werden muß, daß sie einige Zeit an ihrem ur­sprünglichen Bestimmungsort diente. Es mag deshalb angenommen werden, daß der Abort frühestens Mitte des 15. Jahrhunderts oder in dessen zweiten Hälfte an die Hauptmauer angebaut wurde. Diese Annahme wird auch durch die in der Senkgrube gefundenen Scherben bekräf­tigt, deren Alter ebenfalls auf das 15. Jahrhundert einge­stuft werden kann. Selbstredend widerspricht die Gleichzei­tigkeit oder eventuelle Vordatierung der Funde nicht un­serer obigen Annahme, da diese auch vor dem Anbau des Abortes hergestellt oder gebraucht werden mochten. Wie bereits erwähnt, wurden neben gut erhaltenen Gefäßen Mengen von Bruchstücken gefunden. Zuerst wollen wir die Bruchstücke ins Auge fassen (Abb. 3; Ta f. XXXIII. 2—4). Unter der Fäkalienschicht ver­breitete sich auch hier, so wie im ganzen Ausgrabungsgebiet, bis zum unberührten, weißen Untergrund, eine schwarze massive, schlammige, doppelte Füllerdeschicht, aus dieser kamen drei urzeitliche Scherben und ein Bruchstück aus der Arpadenzeit zum Vorschein. Diese hatten natürlich nichts mit dem Abort zu tun, dessen Wand zwar in die schwarze Schichte gegraben wurde, und das Fundament bis zum unberührten Untergrund reichte, die schwarze Schicht blieb jedoch neben den Wänden außen und innen bis zu einer gewissen Höhe unberührt. Die über der Fä­kalienschicht ausgebreitete neuzeitliche Planierung enthielt einige neuzeitliche und mittelalterliche Fragmente. Das Keramikdepot befand sich in der etwa 80 cm. starken Abb. 1: Teile des Johanniten-Klosters (neben den stärkeren Ma­uern ist die Senkgrubenreihe sichtbar) (Vermessung und Zeichnung von Endre Egyed). Fäkalienschicht. Die Zahl der ausgeschiedenen und inven­tarisierten Scherben betrug insgesamt dreißig. Diese wurden stückweise in die Senkgrube geworfen. Im Laufe unserer Forschung fanden wir vier, fast ergänzbare und sieben er­gänzbare bzw. gut erhaltene Stücke. Das Fundmaterial kann in fünf Gruppen eingeteilt werden. Zur ersten gehören nur wenig Fragmente aus dem 14—15. Jahrhundert, und­zwar : Bruchstücke eines grauen einfachen Topfes mit ausla­dendem Rand, an der Schulter eingeritzte Schnecken­linie (Inv. Nr. 80.14) und winkelförmig ausgearbeiteter Griff eines grauen Deckels (Inv. Nr. 80.26). Die zwite und dritte Gruppen bilden Fragmente vom Beginn des 16. Jahrhunderts und aus der Türkenzeit. Wir betonen von neuem, daß auch zu diesen Gruppen nur we­nig Fragmente gehören, wie: Rand einer grauen, vierecki­gen Ofenkachel (Inv. Nr.80.9); Rand einer gelben, drei­eckigen Ofenkachel ( Inv.Nr.90 . 10); Bodenfragment einer schlecht gebrannten, gelbglasierten Schüssel mit Stand­ring (Inv.Nr. 80.25); Fragmente eines außen weißen, innen gelbglasierten Schüsselchens (Inv.Nr.80.28. 1—2). Die meisten Fragmente gehören der nächsten Gruppe an und zu dieser werden auch jene Stücke gezählt, die ergänzbar und gut erhalten sind. Die gut- oder fast guter­haltenen Stücke wurden in der letzten Benützungsphase des Abortes in die Senkgrube geworfen. Die Stücke können auf das 15. Jahrhundert, die meisten davon eindeutig auf das Ende dieses Jahrhunderts datiert werden. Fragmente: Bruchstück einer grünglasierten, roten, zwiebeiförmigen Ofenkachel (Inv.Nr. 80.11); Fragment einer grünglasierten Ofenkachel (Inv.Nr. 80.12); Rand eines gelben Henkelkruges (Inv. Nr. 80.13); gelbe, in ver­kehrter S-Form feinprofilierte Randfragmente (Inv.Nr. 80.15, 1—2); sich verstärkender Rand eines gelben Gefäs­ses, dessen Material mit Schotter mager gemacht wurde (Inv.Nr.80.16); grauer, fein abgerundeter Rand (Inv.Nr. 1—17); weißer, fein ausladender Rand (Inv.Nr. 80.18); grauer, feingearbeiteter ausladender Rand (Inv.Nr. 80.19); gelber, ausladender, am Ende sich verstärkender Rand 154

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