Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)
Tanulmányok – Abhandlungen - Kiss Attila: Germanische Grabfund der Völkerwanderungszeit in Jobbágyi. p. 167–185.
dem Schwert entronnen war, den Gothen unterwarf" (Jord. Get. 274; MAERTENS 1884).( 2 ) Soviel erfahren wir von Cassiodorus/Jordanes über die Taten der Ostgoten beim Balaton. Bona (1972, 26) schreibt darüber: „Der Bruder Valamirs Thiudimir siedelte sich um den See Pelsois (Balaton) an, sein Wohnsitz war vermutlich die riesige Feste am Seeufer, das „Castellum" (Keszthely— Fenékpuszta)." Nach der Meinung von K. Sági (1978, 119) „im Frühjahr 456 wählte der ostgotische König Thiudimer Fenékpuszta als Wohnort". Ebenfalls K. S á g i schreibt andrerorts (1978, 120): „In 456 siedelten sich die Ostgoten des Königs Thiudimer am Nordufer des Balatons an". Sofern wir die Ortsbestimmungen beider Kap. des Cassiodorus/Jordanes als objektive Feststellungen gelten lassen, können wir aus diesen folgendes gelten lassen: 1. Dem Kap. 264 entsprechend bekamen die Goten ganz Pannonién vom oströmischen Kaiser, doch laut Kap. 268 lebten die drei ostgotischen Königsgeschwister in einem Gebietsstreifen am rechten Ufer der Donau zwischen der Savemündung und dem Balaton. „Auf jeden Fall muß Thiudimer am weitesten im Westen gesessen haben, denn da seine Interessen durch die Räubereien Hunimunds berührt wurden" (Lotter 1968, 288). Von dieser Grundlage ausgehend war der Balaton nur die eine Grenze, am Rand des Siedlungsgebietes von Thiudimer; die Bestimmung „iuxta lacum Pelsois''' bedeutete vermutlich nicht ein Gebiet nördlich und südlich des Balatons, denn in diesem Falle hätte die Bestimmung * „circa lacum Pelsois" geheissen (das „iuxta" ist „à proximité — near" zu verstehen: NIEMEYER 1976, 574). 2. Die Ereignisse des Kap. 274 fanden wohl an einem Hauptverbindungsweg zwischen der heutigen SW-Slowakei und Dalmatien statt. Dieser Weg konnte demnach bestimmt nicht durch das geschlossene Siedlungsgebiet der Ostgoten führen, also durch das Gebiet südöstlich vom Balaton. Die Erforschung des Straßennetzes der Römerzeit wurde derzeit in Angriff genommen (Tóth 1975, 275—278) und so ist der Ort der Schlacht noch nicht besser feststellbar. Wenn Hunimund, mit Beute beladen, von Dalmatien in das Gebiet beim Balaton heimkehrte, so mußte dies bedeuten, daß das Ufergelände, das er durchquerte, nicht (2) Die Möglichkeit ist gering, das Grab von Tárnáméra — Urak dűlő (Szabó 1969, 48) vor der Publikation des Fundes als gepidisch bestimmen zu können. Das Gräberfeld von Tárnáméra und das Grab von Domoszló stammen aus dem 6. Jh. (Szabó 1969, 48). Das Material von Atkár — Bibichalom — Sandgrube (Szabó 1969, 48), von J. Gy. Szabó als hunnenzeitlich bestimmt, ist nach Kozák (1964, 143) in das letzte Drittel des 4. Jhs. datierbar. Der Fundort „Umgebung von Gyöngyös" im Gepiden-Corpus (CSALLÁNY 1961, 233; Szabó 1969, 48) ist jedoch nicht in das 5. Jh. einzureihen, denn die Bügelfibel gehört nicht zu dem vom MNM (Tnv-Nr. 141/1909; bei CSALLÁNY irrtümlich Inv-Nr. 41/1909!) in Gyöngyös gekauften goldenen Ring. Dieses zum Fund von Gyöngyös irrtümlich zugelegte Bügelfibelbruchstück ist nach der Zeichnung Taf. CCXVI, 10 mit dem Fuß der Bügelfibel von Szarvas (CSALLÁNY 1961, Nr. 25, II) identisch (= BONA 1974a/1976 Abb. 27), welcher eine Zeitlang als Fragment im Museum als selbständiger Fund galt. Die Datierung des goldenen Ringes von Gyöngyös muß noch weiter analysiert werden, er ist jedoch auf keinen Fall in das 5. Jahrhundert zu datieren (Publikation des Ringes: JELENTÉS 1909, 10). zum geschlossenen Siedlungsgebiet der Ostgoten gehörte, bzw. er die durch dieses Gebiet führende Straße schon beim Durchzug nach Dalmatien als eine militärisch sichere kannte. Von den ostgotischen Siedlungsgebieten aus betrachtet mochte das Südufer des Balatons unter gotischer Oberhoheit stehen, Nordwestpannonien sowie die Straße zwischen der SW-Slowakei und Dalmatien in Rechnung ziehend, konnte nur das N-bzw. NW-Ufer des Balatons den Durch- und Rückmarsch der Sueben freie Bahn sichern. Wenn aber — den Gedankengang weiterführend — der durch Thiudimer regierte Teil der Ostgoten nur das Südufer des Balatons besiedelten, so war es nicht wahrscheinlich, daß ihre Königsresidenz am Rande ihres Siedlungsgebietes, also in der NW-Ecke gewesen wäre, in der dort befindlichen ehemaligen römischen Festung. Zu diesem Zweck hätte z. B. die spätrömische Festung von Ságvár — Tricciana (Tóth 1975, 181—189) wenigstens ebenso entsprochen (E. Tóth's frdl. mündliche Mitteilung), doch bei großzügigeren Interpretierung des „iuxta lacum Pelsois" könnte auch mit Heténypuszta—Iovia (Soproni 1975, 173—181, 181—182) gerechnet werden. b. Das Siedlungsgebiet der Skiren und ihre archäologischen Fundorte Als Siedlungsgebiet der Skiren nach der Hunnenzeit bestimmte die Geschichtsforschung — nach der Interpretation der Quellen — dem südlichen Teil des Donau-TheißZwischenstromlandes (Bona 1968, 102; Bona 1971a, 227; VÁRADY 1969, 339). Zur Bestimmung der archäologischen Denkmäler der Skiren unternahm die Forschung die ersten Schritte. I. Bona meint in den Gräbern von Bakodpuszta die weiblichen Mitglieder der fürstlichen Familie der Skiren vermuten zu können (Bona 1968, 115—125; Bona 1971a, 277). Der Autor dieser Zeilen versuchte nun gleichzeitig im südlichen Teil des Donau-Theiß-Zwischenstromlandes, aufgrund der von den Forschern im festgestellten Kreis befindlichen einigen Fundorten (Backi Monostor [Bodrogh —Monostorszeg, Bácsmonostor]. Dunapataj—Bödpuszta [Bakodpuszta], Karavukovo [Bácsordas], Kiskőrös, Kiskunfélegyháza, Kolut [Küllőd, Koluth], Sombor [Zombor], Zmajevo [Ókér]) das Fundmaterial der Skiren und diesen entsprechend, ihr Siedlungsgebiet zu bestimmen (Kiss 1982) (Abb. 1,3). с Das Siedlungsgebiet der Sarmaten in den Jahren 454—471 Das Siedlungsgebiet der Sarmaten, welches im 4. Jh. vom „Csörsz"-Graben, dem Limes Sarmaticus begrenzt war, verengte sich wesentlich in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts, denn nach 454 wanderten die Gépiden und — wie anzunehmen — gleichzeitig die Skiren in dieses Gebiet ein. Die im Kap. 282 der Getica beschriebenen Ereignisse berichten ausführlich über das Siedlungsgebiet der Sarmaten zwischen 454—471: „Dieser Theoderich, der schon das Knabenalter zurückgelegt hatte und in das Jünglingsalter eingetreten war — er zählte 18 Jahre — nahm 170