Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)
Tanulmányok – Abhandlungen - Szőnyi Eszter, T.: Forschungen im Auxiliarkastell von Arrabona. p. 135–143.
Abb. 2: Steinbauperiode des Lagers und späte Festungsmauer. 1 = Steinmauer aus dem II. Jh.; 2 — ausgehobene Mauer aus dem II. Jh.; 3 = Strasse; 4 = spätrömische Festung müssen jene, mit Pflanzenmotiven verzierten gelben, grünen, violetten, braunen, roten Freskenbruchstücke, die in der Planierschicht zahlreich auftauchten, auf die Severus-Zeit oder sogar eine spätere Zeit datiert werden. Das andere, östliche Gebäude wurde anfangs des 4. Jahrhunderts ebenfalls niedergerissen, hier blieb jedoch von der zusammenhängenden Schicht noch weniger als beim westlichen Gebäude erhalten. Ein großer, in die Erde gegrabener Kornspeicher aus dem 10. Jahrhundert hat das Gebäude zerstört. Unter diesem Objekt aus dem 10. Jahrhundert konnte die fortlaufende Benützung des Gebäudes bloß bis zur verbrannten Oberfläche von der Mitte oder zweites Drittel des 2. Jahrhunderts — die Zeit der Markomannenkriege — sichergestellt werden. Spuren einer neuen Bautätigkeit nach der Brandkatastrophe konnten nur in der kleinen Sonde der Ausgrabung von 1974, südlich des großen horreum beobachtet werden, so weisen kleine Scherben und ein weißbarbotinverzierte Trierer Becherfragment auf einem Bretterboden daraufhin, daß dieses Stelle im 3. Jahrhundert bewohnt war. An der Nordseite des Ausgrabungssektors, wo die Schichten ununterbrochen waren, da hier keine Planierung stattfand, steht die Sache anders. Beim Umbau in den letzten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts wurden einzelne Wände abgerissen, bzw. die innere Einteilungen abgeschafft. Einige Räume wurden mit einem rosafarbenen ZiegelmehlTerrazzo bedeckt und der so hergestellte Gehsteig, bis zum Ende des 3. Jahrhunderts fortlaufend benützt, wie dies die gefundenen Münzen bezeugen. Aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts mag ein weißer Terrazzoboden stammen, der sich über den Heizkanälen dahinzieht und noch am Ende des Jahrhunderts in Gebrauch stand. Die dazugehörenden Wände wurden später abgetragen. In den Beschädigungen und Löchern des Bodens befinden sich ausschließlich Münzen der Valentinianus-Dynastie. Am nördlichsten Bereich des Ausgrabungssektors stand ein Bau — bloß eine seiner Ecken konnte freigelegt werden — dessen mit guter opus spicatum-Technik errichteten Wände und der allerletzte Terrazzoboden sogar bis zur frühen Völkerwanderungszeit standen, wie dies die sich darüber gebildeten Schichten beweisen. Leider können bezüglich der Grundrisse des Steinlagers vom Beginn des 2. Jahrhunderts auch weiterhin bloß Hypothesen geäußert werden, da unsere Forschungen bis nun immer dem Lagerzentrum galten (deshalb vermuten wir im mit Fresken geschmückten Bau ein Offiziersquartier) und wir über die Konstruktion der Verteidigungwerke und der Mauer keine Kenntnis haben. Die Abmessungen des Lagers können jedoch mit gewisser Wahrscheinlichkeit rekonstruiert werden (Abb. 3). Die Größe des Káptalandomb bestimmt bereits das mögliche Ausmaß des Lagers. Der Hügel wird von zwei Seiten von der Raab und dem Mosoner Donau-Arm begrenzt (kleine Änderungen des Flußbettes, Uferbrüche oder Aufschüttungen sind selbstredend denkbar). D. Gabler versuchte die östliche Seite an Hand des einzigen, längeren, geraden Abschnittes der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Festungsmauer zu rekonstruieren. Im Mittelalter stand ungefähr in der Mitte der östlichen Mauer ein hervorspringendes Tor, welches Gabler als die porta principalis dextra des römischen Lagers betrachtet, umsomehr als eine Verlängerung der von L. Barkóczi 1954 im uicus freigelegten Straßenabschnittes genau an diesem Punkt den Káptalandomb erreicht. Diese Vermutung erscheint auch weiterhin annehmbar, hingegen muß die andere, nämlich daß die frühmittelalterliche Festung auf römischer Grundlage gebaut worden wäre (Gabler 1971, 26) — wie z. B. im Falle der Festung von Sopron — im Lichte der neuen Ausgrabungen als unbegründet bezeichnet werden. Dennoch ist die Lokalisierung der östlichen Mauer plausibel ; problematischer ist die der südlichen Lagermauer. Eine Aufzeichnung aus dem 19. Jahrhundert berichtet (Lovas 1941, 174), daß ihre Reste beim südlichen Fuß des Káptalandomb gefunden wurden, die genaue Stelle ist jedoch mangels Abmessungen unbekannt. Eine Angabe aus 1534 berichtet (Czech 1831—32, 336) über wahrscheinlich aus der Römerzeit stammende Baureste bei der Raab-Brücke. Die Rekonstruktion wird noch dadurch erschwert, daß durch den Wassergraben südlich der Festung des 13. Jahrhunderts die früher wahrscheinlich einheitlichen Geländeverhältnisse zerstört wurden. Unserer Annahme nach mochte die südliche Lagermauer südlich 137