Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bánki Zsuzsanna: Heiligtum der Iuppiter Dolichenus in Vetus Salina. p. 95–133.

Der an dreieckigen Tafeln (Mauer an der Url) gemeinsam mit Sol — Luna dargestellte Adler ist Teil eines Trias (MERLAT 1960, 40; SPEIDEL 1978, 25: „cosmic triad"), der im Kult eine wichtige Rolle spielt und auch in Kompositio­nen derart erscheint. In rundplastischer Darstellung empfinden wir die Präsenz des Adlers als des heiligen Tieres von Iuppiter. Das in Brza Palanka gefundene Stück war laut L. Zotovic (1966, 95) die Dekoration einer kultischen Lanze, während die Bronze- und Alabaster-Stücke aus Dura Europos (1952, 128) vielleicht Votivgegenstände sein mochten. Trotz des sehr schlechten Zustandes der zweiten Statuette scheinen die Adonyer Exemplare die Gegenstücke von­einander gewesen zu sein, möglicherweise entsprach dies den Erfordernissen ihrer Aufstellung innerhalb des Heilig­tums oder ihrer Verwendung anläßlich von Prozessionen. Bronzeadler, die mit dem Dolichenum nicht in Verbindung stehen und — den Adonyer Stücken ähnlich — geschlossene Schwingen haben, kommen sowohl in Pannonién (z. B. Paulovics 1935, 7; Szilágyi 1950, 312, Abb. 10; FLEISCHER 1967, Nr. 268) als auch in Gallien (BOUCHER 1973, 146, Nr. 229) und im entfernten Friesland (ZADOKS — PETERS — VAN ES 1967, Nr. 48) vor, zusammen mit ihren Varianten, die offene Schwingen haben, auf einem Globus hocken und in ein Bündel von Blitzen greifen. Ein naturgetreu und fein ausgearbeitetes Stück aus dem 2. Jh. ist aus Silchester (Britannien) bekannt (TOYNBEE 1964, pl. XXXV/b) und dürfte wohl das vorzüglichste Exemplar dieser Gattung sein. 9. Sol-Büste Hochrelief aus rundem Blech; Durchm. : 12 cm; braune Patina. Im jugendlichen, glatten Gesicht fein gravierte große Augen, gewölbte Augenbrauen, gerade Nase, ein wenig geöffnete Lippen, rundes Kinn. Lockiges Haar, Haarlocken fallen auf die Schultern. Auf den Schultern an beiden Seiten mit Rundfibel angesteckter Mantel, die Falten sind durch aufgetriebene Rippen angedeutet. Auf der Stirn ein Kranz aus vierblättrigen Blüten und eine Strahlenkrone aus sieben Dornen. Original ist ledig­lich der linke untere Strahl (Länge: 5,5 cm), bei den übrigen war nur der Platz festzustellen, diese wurden aus Kunststoff nachgebildet. Die leere Rückseite wird durch Rankenmuster (den Fibel-Knöpfen gleich) ausgefüllt, an der rechten Seite ein singendes Vöglein. Der Scheitel ist brüchig, die fehlenden Teile konnten an Hand von Spuren sowie der Muster- und Strahlenan­sätze rekonstruiert werden. Im Gesicht und an anderen Stellen des Reliefs sind infolge des Brandes durch auseinandergespritzte heiße Lösungen Löcher entstanden, die gleichfalls mit Kunststoff ausgefüllt wurden. An der runden Rückseite des SobSignum wurde die sich all­mählich verjüngende Fläche in eine Öffnung für den Stiel umge­arbeitet, Durchm. : 4 cm. Zwei Nietenlöcher dienten zur Befes­tigung des Stiels. (Bánki 1976, 16; Speidel 1978, 1198) (Inv.-Nr.: 75.37.2; Fo.: Profil C; Taf. X). Bisher ist weder in einem freigelegten Dolichenum­Inventar, noch in sonstigen Fundkomplexen eine ähnlich — als Signum — dargestellte Sol-Büste zum Vorschein gekommen. Innerhalb eines Tempels (z. B. Brigetio, Láng 1941, 174, XXXV/2) und auch sonst kommt häufig eine kleine Büste aus Hohlguß (FLEISCHER 1966, Nr. 47; BÁNKI 1972, 7) vor. Die Darstellung des Sol auf Dolichenus-Tafeln deutet auf seine schöpferische Funktion innerhalb des dolicheni­schen Pantheons hin — Sol und Luna sind gemeinsam Symbole der Ewigkeit. Die Pflanzenmotive und das Vöglein an der Rückseite unserer Sol-Büste verweisen auf die leben­spendende Kraft der Sonne. Speidel (1978 b, 43) bezieht sich auf die Darstellungen am Fries von Corbridge (MERLAT 1951, 272), and der Spitze der Tafel von Kömlöd (ibid., 66) und am Altar von Obernburg (ibid., 301) und erwähnt den darin vorkommenden Blütenzweig als dolichenisches Symbol, welches im Mythos des Gottes hohen Stellenwert hat. In einer Inschrift vom Aventinus steht I. O. M. D. et Soli digno praes(tantissimo) (MERLAT 1951, 203), in einer anderen, ebenfalls stadtrömischen Inschrift /. O. M. D. et Soli sacrum (ibid., 237), wodurch gleichsam die vornehme Position des Sol im Umkreis des Iuppiter Dolichenus bestätigt wird. Neben den anderen Gottheiten, die im Kult auftauchen — Hercules, Apollo, Diana, Isis, Serapis — wird die Anwesenheit des Sol unbedingt nachdrücklicher hervorgehoben. Allerdings verdient die Büste oder das Signum nicht nur als funktionelles Stück unsere Aufmerksamkeit. Es stellt sich wiederum die Frage der Werkstätten. Technische Aus­führung und Formgestaltung lassen auch in diesem Fall den Kreis der Prunkpanzer ahnen. Meister der Schildbuckel Phalerae und Medaillons (GARBSCH 1978, 18, 84, Taf, 42/3) dürften auch unser Stück hergestellt haben und das sie außer handwerklicher Fertigkeit auch künstlerische Kraft verspürten, brachten sie vielleicht von den inhalt­lichen Merkmalen der Gottheit das Ebenbild des Sol dignus praestantissimus zum Ausdruck. 10. Pferde-Statuette Auf halbkreisförmigem Sockel (L. : 13 cm, Br. : 5 cm, D. : 3 mm) stehende Pferdefigur. Das Körpergewicht ruht auf den in die Knie sinkenden Hinterbeinen, das rechte Vorderbein ist angespannt, das linke ruht auf einer tabula ansata, verziert mit drei eingravierten Palmenblättern. Der Kopf ist mit graziöser Bewegung ein wenig nach links, in Richtung des auf dem Täfel­chen ruhenden Vorderbeines gewendet. Der Pferdekopf ist fein gearbeitet, die Nüster sind tiefer eingraviert, die Zähne sind im offenen Maul nur angedeutet. Die Augen und Augenbrauen sind sorgfältig ausgearbeitet. Die Augen sind Kupfereinlage. Die tief eingravierte, stilisierte Mähne des jungen Pferdes folgt genau dem feinen Bogen des Halses. Die Mähne zwischen der Ohren, ober­halb der Stirn sowie der lange, quer über das linke Hinterbein liegende Schweif sind naturalistisch geformt. Abgesehen vom kürzeren rechten Vorderbein sind die anatomischen Proportio­nen des Pferdes authentisch. Auf eine Ansicht komponiertes Werk, an der Rückseite ist der Bogen des Schweifes flach, bei­nahe konkav, am Bauchteil der Figur ein Hohlraum mit vier­eckiger Öffnung. An der Rückseite des Sockels zwei Nieten­löcher, ein drittes — darin noch die Bronzeniete — vorne beim Schweif des Tieres. Unter dem Bauch des Tieres ist der Sockel, einer Büchsen­öffnung ähnlich, durchbrochen (Taf. XIII, 1 ). Brauen Patina; stellenweise Spuren mechanischer Beschädi­gungen, nachweisbare Brandschäden am Schweif. (Bánki 1976, 16) (Inv.-Nr.: 75.61.2; Fo.: Profil J; Taf. XII). In den bekannten Dolichenus-Fundkomplexen finden sich keine Pferdestatuetten, die sonst nicht selten vorkom­men (ROLLAND, 1965, Nr. 245; ZADOKS —PETERS —VAN Es 1967, Nr. 49—50). Die Figur erfüllt eine konkrete Funk­tion; die bronzene Pferdefigur von Vindolanda (BIRLEY 1977, 40, pl. 14), die auf einen Stiel befestigt werden konnte, war — obwohl auf dem Fußboden eines Privathauses ge­110

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