Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bánki Zsuzsanna: Heiligtum der Iuppiter Dolichenus in Vetus Salina. p. 95–133.

5. Victoria Statuette Vollguß, braune Patina. Höhe: 13,6 cm. Stehende Figur mit Flügeln, das runde Gesicht umrahmt von üppigem, in der Mitte gescheiteltem Haarwuchs, auf dem Scheitel in einen Knoten gesteckt, am Hinterkopf in einem Chig­non endend (die rechte Seite der Haarkrone ist beschädigt bzw. ergänzt). Würdevolle Kopfhaltung und Miene der Göttin. Die Figurdürftemitdem vorwärtsschreitenden rechten Fuß ursprüng­lich auf dem Globus gestanden sein oder ihn unmittelbar vor der Landung berührt haben, als das linke Bein noch in der Luft schwebte. Der hochgehobene rechte Arm ist oberhalb der Ellbo­gens abgebrochen; die herabhängende, offene Linke mochte ursprünglich einen Palmenzweig gehalten haben. Die Bekleidung ist ein Chiton, das unter die Knie reicht, unterhalb der Brust und um die Hüfte umschnürt, mit Doppelbausch und einem Fal­tenwurf, der die Körperformen der Göttin ahnen läßt. Infolge der herabsteigenden Bewegung fliegt der untere Teil des Chiton nach hinten auf. Den Schultern entwachsen zwei Flügel, die bis zur Kopfmitte reichen. Die Flügelspitzen sind abgebrochen, die vorhandenen Teile beschädigt bzw. ergänzt. Geschlossenes Gefie­der, nur die Außenseite der Flügel ist ziselliert, mit schuppen­förmigen, länglichen zerkleinerten Gravierungen. Die Flügel sind asymmetrisch angeordnet, der obere Bogen des linken Flügels ist viel näher am Kopf als der des rechten. Die Rück­fläche der Figur ist schematisch, oberflächlich bearbeitet. Der Kopf, die Flügelteile und der rechte Fuß wurden aus den Bronze­Bruchstücken geborgen und durch Restaurierung zurechtges­tellt. (Bánki 1976, 14—15) (Inv.-Nr.: 75.32.1; Fo.: Profil B; Taf. IV—V). Unsere Victoria-Figur ist eine stark provinzielle, ver­mutlich vom Anfang des 3. Jh. datierbare Variante der Figuren von Akasztó-Döbrögecpuszta (Thomas 1972, 57—81) aus dem 1. Jh. und von Schwarzenacker (KOLLING 1971, 55) vom Beginn des 3. Jh. (ursprünglich sind alle auf die Darstellung der Victoria aus der Curia lulia als Vorbild zurückzuführen). 6. Hand Hohlguß, Höhe: 13,4 cm. Rechte Hand, zwei Drittel Lebensgröße, infolge des Brandes stark beschädigt, gesprungen. Fingerspitzen abgebrochen, Handgelenk mangelhaft. Die zwei oberen Glieder des Ziege­fingers sind angeklebt. Nach der Lage des Daumens (in griff­bereiter Haltung, ein wenig zum Handteller gebogen) und des Zeigefingers (im Vergleich zu den anderen Fingern relativ ein­wärts gebogen) zu urteilen ist es vorstellbar, daß die Hand einen Gegenstand hielt, aufgrund der Analogien, z. B. der Hand von Kawarna (Taceva-Hitova 1974, 23, Abb. 1—3), eine auf einem Globus stehende Victoria. (Infolge ihrer Abmessungen sind die vorangehend beschriebenen Victoria-Statuetten wahrschein­lich nicht in Betracht zu ziehen.) Am Zeigefinger ist der Anfang des Nagelbettes zu beobachten. Das angehaftete Bronzefrag­ment ist kein Überrest des hypothetischen Gegenstandes, son­dern dürfte während der Zerstörung durch den Brand an den Finger haften geblieben sein. (Bánki 1976, 15—16) (Inv.-Nr.: 75.34.1 ; Fo.: Profil B; Taf. VI— VII). Vor kurzem veröffentlichte R. Noll eine Zusammen­fassung (1980, 77—79) der Hände, die zum Kult gehörten, indem er sie aufgrund verschiedener Kriterien (Inschrift; Inschrift und figurale Ornamentik; mit Victoria dargestellt; von einem Fundkomplex herrührend) kategorisierte. Das Stück von Adony ist in die letzte Gruppe einzustufen; infolge seines beschädigten Zustandes bleibt es fraglich, ob es mit Inschrift oder figuraler Ornamentik ausgestattet ist. Das Gelenk hat sich geöffnet, auch ist nicht festzustellen, ob es die übliche Ringbordüre oder Nietenlöcher hatte. Im Kult ist die Hand ein manus c/eY-Symbol, welches schützt und Kraft spendet (Noll 1938, 67); als solches ist es votum und signum zugleich und wird bei Prozessionen auf einem Stiel gesteckt getragen. Abb. 10 7. Adler-Statuette Vollguß, braune Patina. Höhe: 10 cm. Der Vogel ruht in würdevoller Haltung auf einem Globus. Der Kopf ist nach rechts gewendet, der Schnabel hielt einen Kranz, der größtenteils abgebrochen ist. Die Schwingen sind geschlossen, schmiegen sich in Herzform an den Rücken und an die sich gerade schließenden Stoßfedern, die etwas länger sind als die Schlagfedern. Am Kopf, am Hals und an den Fängen ist das Gefieder gleich gearbeitet — in sanften Wellen graviert — und folgt am Hals der Rechtswendung des Kopfes. Das Gefieder am Bauch und am oberen Teil der Schwingen ist schuppenartig; in der Mitte bildet eine doppelte Längsgravierung den Feder­kiel, während die flaumigen Teile durch feine, winzige Gravie­rungen angedeutet sind. An den unteren, länglichen Schlag­federn wird der Kiel durch eine Längslinie angedeutet, mit klei­nen Gravierungen an beiden Seiten. Der Boden des Globus ist flach (wegen Anpassung), die Stoßfedern reichen etwas tiefer. (Bánki 1976, 15) (Inv.-Nr.: 75.16.1; Fo.: Rand der Wasser­speicher-Grube; Taf. IX, 1). 8. Adler-Statuette Vollguß, Höhe: 6,6 cm. Stark durchgebrannt, brüchig, beschädigt; vermutlich das Gegenstück des vorangehenden, unversehrten Stückes. Am lin­ken, hinteren Schwingenfragment und am Bauch sind die Über­reste des Schuppengefieders deutlich zu beobachten. Die Schwin­gen und Fänge sowie der Kranz im Schnabel sind abgebrochen­(Ibid.) (Inv.-Nr.: 75.33.1; Fo.: Profil B; Taf. IX, 2). 106

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