Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Soproni Sándor: Die Caesarwürde Caracallas und die syrische Kohorte von Szentendre. p. 39–51.

Abb. 5 sein. Da die Bauarbeiten nicht einmal in Szentendre jahrelang dauern durften, mag für dieselben •— wie im Lager von Porolissum —• höchstens ein Jahr in Betracht kommen. Wenn die, gelegentlich der In­schriftenergänzung erwähnte Buchstabennummer an­genommen wird, erhalten wir die Ergänzung: trib. pot. XVII, welche das Jahr 214 bedeutet; in diesem Falle wären die 213 begonnenen Bauarbeiten 214 beendet worden. Das Fertigstellen der Renovations­arbeiten muß mit dem Besuch von Caracalla in Pannonién in Zusammenhang gebracht werden (FITZ 1961a, 1962 101—104). Die Arbeiten mochten für den Zeitpunkt des Besuches, um Juni 214 herum be­endet geworden sein und es mag mit Recht anzuneh­men sein, daß unten zu beschreibende Basis-Frag­ment auch zu den Andenken des kaiserlichen Be­suches gezählt werden kann. Dieses Inschriftenfragment kam ebenfalls aus dem Wachtturm in Leányfalu, 1963 secundär eingebaut zum Vorschein. (RIU, 842; Inv. Nr. 67. 17. 14). Zwei zusammengehörende linksseitige obere Stücke der aus Kalkstein hergestellten Votiv-Basis blieben mit dem Beginn der Inschrift darauf, erhalten. (Abb. 4, 5). Die erste Zeile der Dedikation mochte an der abgebröckelten Kante gestanden haben. Höhe des Steines 43 cm, Breite 44 cm, Stärke 31 cm. Die Höhe der Buchstaben beträgt 4 bis 4,2 cm. Die vorgeschla­gene Ergänzung und Lesung der erhaltenen Inschrift (Abb. 5) ist die folgende: [Pro sal (ute) et Victoriae] / d(omini) n(ostri) Marc(i) A[ur(elii) Seueri] / Antonini p(ii) f(elicis) [Aug(usti) tr(ibuniciae) poi(estatis) / ? 1 co(n)s(ulis) I [ ? imp (eratoris) ? ] Die Votiv-Basis gelangte sicherlich ebenfalls aus Szentendre als Baumaterial in den Wachtturm der Valentinianus-Epoche. Die sorgfältig gemeißelten Buchstaben, der Stein guter Qualität heben die Ba­sis unter die offiziellen Andeken und wir können mit Recht daran denken, daß sie von der Kohorte von Szentendre gestellt worden ist. Zu den Andenken der Kohorte aus der Caracalla­Epoche mögen die Stempelziegel aus Aquincum, Nagytétény, Dunabogdány und Visegrád, an Hand des darauf sichtbaren Ant(oniniana) Attributes ge­rechnet werden (T. Nagy 1973, 44. Anstatt Eszter­gom, Visegrád). Neuerdings wurde darauf hingewie­sen, (Lőrincz 1980), daß in der Caracalla Epoche die cohors I Vlpia Pannoniorum — in Abwesenheit der legio II adiutrix, die Limesstrecke bei Aquincum, ähnlich wie die legio I adiutrix, mit Ziegel-Lieferun­gen versah. Die Kohorte von Szentendre mag an dieser Arbeit teilgenommen haben und so gelangten ihre Stempelziegel an die umliegende Limesstrecke. Für die weitere Geschichte der Kohorte besitzen wir wieder Angaben aus der Zeit des Severus Ale­xander. Mit den Andeken dieser Epoche der Kohorte hat sich T. Nagy eingehend beschäftigt (1973, 43—44), deshalb wollen wie hier bloß kurz darauf eingehen. Die bedeutendsten dieser Andenken sind unzweifel­haft die beiden Basen, welche die coh(ors) I(milli­aria) n(oua) S(eueriana) S (urorum) S (agittariorum) im Jahre 230 dem Severus Alexander (CIL, III, 3638 = EI U, 867) und Iulia Mammaea (CIL, III, 3639 = •= RIU, 868) stellte. Auf dieselbe Zeit ist der von T. Iul(ius) Vale(n)s miles gestellte, dem Iupiter geweihte Altarstein (CIL, III, 15170 = RIU, 872) und der ebenfalls Iupiter geweihte Altar des M. Aur(elius) Priscus signifer (CIL, III, 10581 == RIU, 843), weiters ein anderer fragmentarischer Altarstein (T. Nagy 1939, 132; T. Nagy 1962, 282; RIU, 863) zu setzen. Die Kohorte beteiligte sich nach dem Einfall der Barbaren von 227—228, an den Straßen­bauten und Renovationen (CIL, III, 3738; Fitz 1962, 109) ; 234—235 zog sie mit Severus Alexander in den germanischen Feldzug (T. Nagy 1973, 39) und von dort zurückgekehrt arbeitete sie 236 wieder an den Straßenrenovationen (CIL, III, 3739, 3740; T. Nagy, 1973, 40). Das bisher bekannte späteste Andenken der Ko­horte, datiert vom 1. Juni 241, ist der Altarstein des lul(ius) Victor eques (RIU, 869). Derauf dem Altar­stein eingemeißelte Truppenname beweist unbestreit­bar, daß der Beiname Seueriana ein Gründungsat­tribut ist, das in keinem Zusammenhang mit Severus Alexander steht, und daß die Kohorte bei ihrer Neuorganisierung von Septimius Severus dasselbe erhalten hatte. Der Altarstein zeigt den Truppennamen in folgen­der Form : coh(ors) (milliaria) n(oua) S(eueriana) Gordian(a) S (urorum) s (agittariorum) . Hiernach hören wir nichts mehr über die Kohorte. Zur Zeit des Philippus (RIU, 879) und des Gallien (T. Nagy 1965; RIU, 871) mochte je eine Formation der legio II adiutrix hier stationiert haben (SOPEONI 1978, 71), später war laut Notitia dignitatum (occ, XXXIII 34) das Lager von Szentendre die Garnison der équités Dalmatáé. S. Soproni 4 Alba Regia 49

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