Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Soproni Sándor: Die Caesarwürde Caracallas und die syrische Kohorte von Szentendre. p. 39–51.

des Jahres 1.75, die Kohorte nach dem Aufstand umor­ganisiert wurde, — was sehr wahrscheinlich er­scheint — und im Laufe dieser Umorganisation jene Soldaten, die ungefähr 160 assentiert und 186 ent­lassen wurden, in eine andere Truppeneinheit, in die neuorganisierte cohors Hemesenorum eingeteilt wur­den. Die andere Angabe bestärkt unserer Ansicht nach eben die Errichtung der Kohorte um 175. Die Hemesaer Veteráné, die 201—202 am Bau des Tem­pels Diana Tifatina teilnahmen, mochten sicherlich die erste größere Gruppe jener Soldaten gebildet ha­ben, die aus der vor 25 Jahren (175) gebildeten Kohorte jetzt entlassen wurden. Diese Veteranen hielten noch fest zusammen und waren auch wegen der finanziellen Lage nach ihrer Entlassung eine größere gemeinsame Aktion zum Andenken für ihren Kommandanten zu unternehmen. Selbstredend besitzen wir auch weiter­hin keine konkrete Angabe für das Gründungsjahr der Kohorte von Hemesa, uns scheint jedoch die Jahreszahl 175 viel wahrscheinlicher zu sein, als jene der 160er Jahre, was der fast gleiche Name und die im späteren ähnliche Geschichte der beiden Kohorten zu unterstützen scheint. Nach der Gründung der Kohorte von Szentendre besitzen wir deren Geschichte betreffend etwa 20 Jahre hindurch keine konkreten Angaben. Auf den Zeitpunkt ihrer Etablierung in Szentendre kann auch nur gefolgert werden. Einen Stützpunkt würde die Geschichte der ,,Zwillings-Kohorte" von Intercisa bieten, da anzunehmen ist, daß die beiden aufeinmal an die pannonische Limes versetzt wurden. Der Zeit­punkt der Versetzung der Kohorte von Hemesa nach Intercisa ist jedoch nicht genügend geklärt. Laut der früheren Auffassung der Forscher hatte Mark Aurel die syrische Kohorte 176, nach dem Nieder­wurf des Aufstandes von Avidius Cassius mit sich gebracht (Barkóczi 1954, 28, 37; Mócsy 139—143). Neuerdings hat Fitz zuerst das Jahr 184 (1959, 139—143), später die Jahre zwischen 180—183 er­wähnt, und schließlich 181 als das Jahr angenommen, in welchem die Kohorte zum erstenmal erwähnt ist und nach Intercisa kam (1961b, 66—94; 1958b, 291; 1969, 129; 1972, 46—52)-. Ohne Pro- und Kontra­argumente anzuführen wollen wir die Aufmerksam­keit bloß auf die bereits früher von der Forschung angenommene Möglichkeit lenken, daß Mark Aurel die Kohorte von Hemesa 176, nach dem Niederwurf des syrischen Aufstandes mit sich nach Pannonién brachte. Wenn das Gründungsjahr 175 auch nicht beweisbar ist, mag dies doch mit größter Wahr­scheinlichkeit angenommen werden. In diesem Falle liegt die Annahme auf der Hand, daß der Kaiser die beiden neuorganisierten Kohorten zum Stärken der in den früheren Kämpfen geschwächten pannonischen Front und als Vorbereitungsmaßnahme zu weiteren Feldzügen mit sich gebracht hatte. Dies war ja die Epoche, in welcher Mark Aurel zwei neue Provin­zen — Sarmatia und Marcomannia, — erobern und organisieren wollte (Fitz 1962, 34—35; Mócsy 1962, 560). Obzwar neuerdings Zweifel bezüglich dieser Pläne auftauchten (Mócsy 1977, 375), waren diese Truppenverstärkungen durch die früheren Verluste und die Feldzüge gerechtfertigt. Leider ist die Geschichte des Garnisonlagers von Szentendre im Laufe des 2. Jahrunderts fast völlig unbekannt, weshalb sie nichts zur Lösung unserer Fragen beiträgt. Neuerdings behauptete T. Nagy an Hand der im Lager von Szentendre aus deren erster Periode gefundenen СОН P T und CO RT Stempelziegel, daß die urspünglich in Novi Banovci (Burgenae) in Garnison liegende cohors I Thracum c. R. p. /. hier am Bau teilgenommen hätte und dachte, daß ab 117/118 bis Ende der 130er Jahre diese Ko­horte in Szentendre lag ( 1973, 42) ; seine Feststellung wurde jedoch von der Forschung nicht angenommen (Fitz 1975, 353; Mócsy 1977, 380—381; Lőrincz 1980). Für die darauffolgende Periode bietet sich nicht einmal eine solche Vermutung. Früher hatte die Forschung zwar angenommen, daß in den mitt­leren Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts die im Bund der Armee von Pannónia Superior stehende cohors I Vlpia Pannoniorum (L. Nagy 1939, 142—144), bzw. die ebenfalls in deren Rahmen eingeteilte cohors IUI Voluntariorum c. R. in Ulcisia castra in Garnison gelegen hätte (Fitz 1962, 50; 1975, 351; SOPRONI 1978, 70—71). Jedoch repräsentieren die hier gefun­denen Stempelziegel der cohors I Ulpia Pannoniorum den Antoniniana-Typus und müssen zu den Anden­ken der hier unter Caracalla ausgeführten Bauten gerechnet werden (Fitz 1962, 51; T. Nagy 1973, 40—43; Mócsy 1977, 380). Stempelziegel der cohors IUI Voluntariorum kamen neuerdings aus dem Lager von Quadrata (Barátföldpuszta) zum Vorschein und zeugen von der Stationierung der Kohorte in dieser Garnison von den 130er Jahren bis zu ungefähr 163 (Gabler 1966, 91—95; Mócsy 1977, 381). Obzwar T. Nagy die früher entstandene Frage, ob Ulcisia castra zu Pannónia Superior oder Inferior gehörte (Radnóti—Barkóczi 1951, 217—219) als abgeschlos­sen voraussetzte (1973, 40), betrachten wir sie als ungelöst, weil eben das Hauptargument dadurch entfällt, daß die Stempelziegel, welche beweisen sollten, daß die zur Armee von Pannónia Inferior gehörende cohors I Thracum c. R. p. /. wirklich hier in Garnison lag, problematisch erscheinen. Wir be­saßen also über die in Szentendre liegende Kohorte aus dem 2. Jahrhundert außer einer cohors I Thracum, bisher keine sicheren Angaben. Weder die militä­rischen Diplome, noch andere Funde haben weitere Beiträge aufgedeckt. Wir hielten es für möglich, daß sowohl in Übergangsperioden des 3. Jahrhunderts, wie zur Zeit von Severus Alexander (T. Nagy, 1973, 39) und unter Philippus (Kuzsinszky 1929, 50; L. Nagy 1939, 144—146) und Gallien (T. Nagy 1965, 289—307), auch ungefähr Mitte des 2. Jahrhunderts je eine Gruppe der legio II adiutrix in Szentendre stationiert hätte, wie dies bereits L. Nagy an­nahm. (1939, 144—146). Weiter oben bei der Besprechung der Kohorte von Hemesa nahmen wir die Möglichkeiten an, daß beide Kohorten, also auch jene von Szentendre nach ihrer Gründung nach Pannonién versetzt wurden. Deshalb 46

Next

/
Oldalképek
Tartalom