Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Soproni Sándor: Die Caesarwürde Caracallas und die syrische Kohorte von Szentendre. p. 39–51.

Garnison besetzende Kohorte war aus Inschriften mit etlichen Namensänderungen bloß aus der Zeit des Severus Alexander bekannt (T. Nagy 1973a, 43—47.( 2 ) Die Inschrift von Leányfalu enthält auf den ersten Blick zwei bedeutende neue historische Angaben. Die eine trägt neue Daten zur politischen Geschichte des Reiches, zur dynastischen Politik des Septimius Serverus, bzw. zum Zeitpunkt der Verleihung der Caesarwürde Caracalla's bei, indem dieses Datum auf Grund der Inschrift auf eine frühere Zeit zu setzen ist als dies bis jetzt angenommen wurde (4. April 196). Die andere, vom Blickpunkt der Mili­tärgeschichte Pannoniens sehr bedeutende neue An­gabe bezieht sich auf die Frühgeschichte der syrischen Kohorte von Szentendre. Im folgenden wollen wir die beiden neuen Angaben prüfen, d. i. ob die Da­tierung der Caesarwürde Caracalla's auf das Jahr 195 als richtig angesehen werden kann, bzw. inwie­fern die besprochene Inschrift Unsere Kenntnisse der Militärgeschichte des pannonischen Limes im 2. und 3. Jahrhundert fördert. Garacalla caesar Das durch Bürgerkriege geprägte 2. Jahrhundert­ende, das schließlich einer neuen Dynastie, der Serverer-Dynastie zur Herrschaft verhalf, ist eine bekannte und aufgearbeitete Epoche der Geschichte des Römischen Reiches (HASEBROEK 1921 ; MURPHY 1945, CALDERINI 1949; BIRLEY 1971). Deshalb wollen wir ohne Vollständigkeit anzustreben und in Kennt­nis der Geschichtsvorfalle bloß jene Momente unter­streichen, welche die dynastische Politik des Gründers der neuen Dynastie, das aus Nordafrika stammenden Septimius Severus, ins Licht stellen und zu denen unsere Inschrift bedeutende Angaben beisteuert. Weiters ermöglicht uns eben die Kenntnis und der Entwurf dieser dynastischen Politik des Septimius Severus die Bedeutung der Inschrift zu schätzen, deren Angaben die Frage ausreichend beantworten, ob die von uns vorgeschlagene Datierung annehmbar ist, und von welchem Zeitpunkt an Caracalla den Caesartitel innehatte. Nach der Ermordung des Com modus, besonders jedoch dem ebenfalls gewalttätigen Tod seines Nach­folgers Helvius Pertinax, in den Monaten März bzw. April 193, traten auf einmal vier Tronbewerber auf: der Mörder von Pertinax, Didius Iulianus, Kandidat der Praetorianer, und drei andere, bedeutende Heeres­macht besitzende Statthalter: Septimius Severus aus Pannonién, Pescennius Niger aus Syrien und Clodius Albinus aus Britannien. Septimius Severus, der am 9. April 193 in Carnuntum von den pannonischen (2) Einige Feststellungen des Autors bezüglich der Gründung und frühen Geschichte der Kohorte, die er in unvollständiger Kenntnis der Inschrifit anführte, müssen selbstendend außer Acht gelassen werden. Legionen zum Kaiser proklamiert wurde (DEGRASSI 1952, 277; SWOBODA 1964, 255—256 und 258; BIRLEY 1971, 158—159), besiegte den auch vom Senat unterstützten Didius Iulianus und entschloß sich zu einem entscheidenen Schritt: er verbündete sich mit dem im Westen zur Macht gelangten Clodius Albinus und berief ihn zum caesar. So bahnte er sich den Weg frei, um mit allen Kräften gegen seinen anderen, viel gefährlicheren Feind, den Kandidat der Ostprovinzen, Pescennius Niger, aufzutreten (Alföldy 1968, 118), den er endlich im Herbst 194 in der Schlacht bei Issus besiegte. Indem noch die nachträglichen Geplänkel mit den Anhängern von Pescennius Niger und den von ihm beherrschten Städten im Gange waren, bot sich Septimius Severus die Möglichkeit, die Alleinherrschaft zu erlangen. Als erster bedeutender Schritt dieser Politik musste die Legitimierung seiner Macht gelten, da er sich ansonsten von den anderen Thronprätendenten nicht unterschieden hätte, besonders nicht von sei­nem Rivalen Clodius Albinus. Zum erstenmal be­tonte er die Legitimität am 14. April 195, als er seine Gemahlin, Iulia Domna mit dem Titel mater castrorum belegte (HASEBROEK 1921, 92 und 191; Istinszky 1938, 203; CALDERINI 1949, 64; WALSER­PEKARY 1962, 4; BIRLEY 1971, 182—183). ( 3 ) Voraus­setzlich zur selben Zeit, jedoch spätestens im Früh­sommer 195 mag die fiktive Adoption zustandege­kommen sein, die zuerst an den Münzen erscheint (BMC, V. p. 136) zusammen mit der acclamatio imperatorii V (HASEBROEK 1921, 88 und 191; CALDERINI 1949, 63; BIRLEY 1971, 183). Auf In­schriften erscheint die Adoption erstmals auf einmal mit der acclamatio imperatorii VI (CIL, VIII, 9317, Tipasa; HASEBROEK 1921, 89 Anm. 2; MURPHY 1945, 102 Anm. 8). Durch die Adoption war Septimius Severus und seine Familie förmlich — und auch juri­disch —als Abkömmling des Marcus Aurelius aner­kannt, wodurch er sein rechtmäßiger Erbe wurde. Un­serer Ansicht nach erstreckte sich die Adoption nicht nur auf Septimius Severus, sondern auch auf seinen Sohn Bassianus (WALSER —PEKÁRY 1962, 4). Die gle­iche Ansicht vertritt auch BIRLEY (1971, 184), der die Adoption auf dieselbe oder eine etwas spätere Zeit setzt. Die acclamatio imperatorii V tritt in der Titulatur des Kaisers im Frühsommer 195, verbunden mit dem ersten Sieg des Parthenkrieges auf, und da in unserer Inschrift mit der acclamatio V zusammen Caracalla bereits als caesar genannt ist, mußte die fiktive Adoption schon früher stattgefunden haben. Die Rehabilitation und Proklamierung zum Gott des Commodus — obzwar der Senat dies erst 197 gutge­heißen hatte, (HASEBROEK 1921, 105) — mußte mit der Adoption zusammenfallend sein (ibid, 89), wie (3) MURPHY (1945, 103) setzt die Verleihung des Titels auf 196. In den Inschriften erscheint der Titel 196 (CIL, XIV, 120, XII, 4355; AJA, VI, 1902, 262) jedoch läßt auch Murphy zu, (laß Iulia Domna den Titel mater castrorum bereits in Mesopotamien er­hielt. 41

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