Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Szemle – Rundschau - Wellner István: Das Legionslager von Aquincum und die vermutete Principia. p. 349–355.

Abb. 3 : Das Westtor des Lagers von Aquincum vom IV. Jahrhundert : 1 = Grabungssektor; 2 = Grundierung; 3 = Steigende Wand; 4 = Strassenschicht. XXIV ersichtlich ist, waren diese gegenüber liegenden stützpfeilerartigen Vorsprünge ursprünglich mit einer Mauer, oder noch wahrscheinlicher mit einem Wölbungs­bogen verbunden. Im wesentlichen handelt es sich also hier um ein 13,25x9,80 m groses viereckiges Grundge­mäuer, das mit den 5,30 m breiten Toröffnung des sog. Tetrapylons verbunden war. Der Tetrapylon war, wie wir schon erwähnten, der Annahme des Ausgrabungsteames entsprechend ein Torbau, der mit dem Eingang der principia verbunden war und dessen funktionelle Analogie der Ehrenpforte, die sich an die principia der Lager von Lambaesis und Dura —europos anschloss, ähnlich war. Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch, daß bei der Ehrenpforte von Lambaesis, — und bei jedem Torbau ähnlichen Aus­masses, — innerhalb der umgebenden vier Mauern sich Pfeiler befanden. Nachdem das Innenmaß des Tetra­pylons 22,75x23 m, d. h. 523,25 m 2 betrug, ist das Bedecken eines derartig großen Torbaus ohne Tragepfei­ler vollkommen unwahrscheinlich. Eine flache Decke ohne entsprechend langen Balken ist auszuschliessen, und die Abdeckung mit einer einzigen riesigen Kuppel ist bei einem Tor bau ebenfalls sehr unwahrscheinlich. So war der Tetrapylon genannte Bau jeder Wahrschein­lichkeit nach ein mit einer Steinmauer umzaumter offener Hof. Diese Ansicht wird auch von dem dort vorgefunde­nen Kanalsystem unterstützt. Dessen Aufgabe war es, den Niederschlag vom Vorraum der Tore und dem mit Mauern umgebenen Gebiet abzuleiten. Es war nicht üb­lich, das Abwasser unter ein Gebäude von drei Seiten zu sammeln. Wäre der Tetrapylon wahrhaftig eine Ehrenpforte von großem Ausmaß gewesen, hätte man das Fundament nicht damit geschwächt, daß man das Abwasser eines ganzen Militärlagers dort ansammelte. Die von Norden und Süden hereinführenden Kanäle konnten auch deshalb nicht die an der via principalis entlangführenden sein, weil zum castrum eine breite Hauptstraße gehören mußte und bei diesen wurde oder in der Straßenmitte ein breiter Abwasserkanal gebaut, oder aber zwei schmälere an beiden Straßenrändern. In der Achse des südlichen Lagertores von Aquincum wurde von László Kocsis ein breiter Kanal aus­gegraben, der viel breiter ist als der Kanal des Tetra­pylons. Übrigens fällt der Tetrapylon, — jedenfalls im Licht der bisherigen Erschliessungen, — nicht in die Linie der via principalis. Es hat den Anschein, daß die aus der porta principalis dextra führende Straße vom Tetrapylon etwas nach Westen verlief und in diesem Fall würde sie an die Südseite der principia stoßen. (An der Abb. 2 ist nicht wahrnembar.) Wenn aber die via principia­lis gerade an den Tetrapylon gemündet hätte, wäre dieser Torbau ein Verkehrshindernis gewesen, da z. B. die an der Südseite gelegene 4,30 m breite Toröffnung auf keinen Fall genügen konnte, den Verkehr durch­zulassen. Ursprünglich war diese Öffnung sogar noch schmäler, denn jetzt ist ja nur noch der Kern der Mauer erhalten, welche im Falle einer Ehrenpforte mit einem aus besser bearbeiteten Stein-verputz versehen gewesen wäre. Selbst wenn wir annehmen, daß die heute erhalte­352

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