Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Szemle – Rundschau - Wellner István: Das Legionslager von Aquincum und die vermutete Principia. p. 349–355.

SZEMLE - RUNDSCHAU DAS LEGIONSLAGER VON AQUINCUM UND DIE VERMUTETE PRINCIPIA Die Erforschung des Legionslagers von Aquincum erlebte in Verbindung mit den Bauarbeiten von Óbuda (Budapest, III. Bez.) ihren Aufschwung im Laufe der 1970-iger Jahre. Die bisherigen Ergebnisse wurden im Band XXIV. der Zeitschrift Budapest Régiségei von den Mitgliedern der Ausgrabungsteams publiziert. Die neu­esten Ausgrabungsresultate fasste Klára Póczy zu­sammen (1976a, 13—18). In der Umgebung der Pfarr­kirche von Óbuda wurde das frühere ala-Lager der Ves­pasianus-Zeit lokalisiert, obwohl aus diesem Lager noch kein genau datierbares architektonisches Denkmal zum Vorschein kam. Auch können die Mauern des frühesten Legionslagers von Óbuda (Budapest, III. Bez.) nicht mit entsprechen­der Genauigkeit lokalisiert werden. Ein Beweis dafür ist daß seine Ausdehnung einmal mit 460 X 430 m festgesetzt wurde (Póczy 1976a, 14), das andere Mal wurde geschrie­ben, daß dieses Lager im Durchschnitt 450 m breit, die Länge an der Seite der porta principalis dextra höchstens 520 m lang, während an der Seite der sinistra maximal 480 m lang war (Nagy 1977, 361). Die Zeit des Errichtens setzt Póczy in die Jahre 86 oder 89, während laut Nagy dieses Lager aus der späten Domitians-Zeit stammt und nimmt an, daß das Lager aus der frühen Domitianszeit 3 Km südlicher, im Gebiet des heutigen Víziváros (Budapest, II. Bez.) lag (ibid., 360, S. Abb. 1). Genaue Daten inbezug auf die Ausdehnung des schon aus Stein gebauten Legionslagers vom Anfang des 2. Jahr­hunderts haben wir auch nicht. Es kann nicht behauptet werden, daß Tibor Nagy das nördliche Tor dieses Lagers erschlossen hat; seine Meinung beruht lediglich auf Annahmen (1973, 114; 1977, 263, Abb. 2). Wie aus den folgenden Ausführungen hervorgeht, kennen wir die östliche porta praetoria des Legionslagers aus dem 2. Jahrhundert nicht, also können die Masse des Lagers auch nicht festgelegt werden. (Abb. 1) Póczy berichtet (1976a, 16) über die südlichen und westlichen, an einem längeren Abschnitt erschlossenen Mauern des Lagers aus dem 4. Jahrhundert. Sie nimmt an, daß ein cca. 700 X 350 Meter großes Gebiet an das frühere Lager angeschlossen wurde. Damit wäre das Gebiet des späten Legionslagers 520 X 460 = 239 200 m 2 plus 700 x X 350 = 245 000 m 2 , im ganzen 484 200 m 2 . Angesichts dessen, daß im 4. Jahrhundert auf keinen Fall zwei Legio­nen Militär in Aquincum stationiert sein konnten, ist die Notwendigkeit eines Lagers dieser Größe unvorstellbar. Auf jeden Fall ist die Behauptung P ó с z y ' s unverständ­lich (ibid, 17), daß sich ,,in Aquincum änderte sich der Ort der von der Mitte des 1. Jahrhunderts bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts mehrmals abgerissener castrum nicht wesentlich. .. Die neueren Lager wurden immer weiter, d. h. immer westlicher von der Donau verlegt." Auch laut P ó с z y ' s bisherigen Angaben ist gerade das Ge­genteil davon richtig : das Lager des 4. Jahrhunderts war östlicher von den früheren, näher zur Donau gebaut wor­den. (Abb. 2) Póczy schreibt später in gewisser Weise im Gegen­satz zu ihren früheren Behauptungen, daß im 4. Jahrhun­dert die am Ufer der Donau errichtete Festung als Sied­lung der Zivilbevölkerung diente. Sie nimmt auch an, daß der Hafen und die hier einlaufenden Straßen den Kern der neuen Siedlung bildeten dort, wo der Brücken­kopf der nach Transaquincum führenden Pfahlbrücke am linken Donauufer stand (Póczy 1976a, 18; Póczy 1977, 378). Meiner Meinung nach ist es aus strategischen Grün­den unvorstellbar, daß gerade an der praetoria-Seite des Militärlagers, am Brückenkopf der über die Donau füh­renden Brücke, eine Zivilsiedlung gewesen wäre. Jeder Wahrscheinlichkeit nach diente die Festung des 4. Jahr­hunderts am Donauufer zur Unterbringung des Militärs, da das westlich liegende castrum des 2—3. Jahrhunderts bereits zerstört war. Póczy berichtet in derselben Nummer von Budapest Régiségei über das östliche, auf die Donau gerichtete Tor des Legionslagers, der porta praetoria (1976, 79—86). (Abb. 3) Unter Nr. 7 der Kórház Straße erschloß sie, die Ausgrabungen von Frau Bertalan und Herr Nagy fortsetzend, eine an beiden Seiten mit achteckigen Tür­men flankierten Toranlage. Ihre Meinung nach schließt sich zur Innenseite der beiden Tortürme, nach Westen verzweigend, je ein ,,L"-förmiger Stützpfeiler. Im Gegen­satz zu K. P ó с z y's Annahme müssen wir folgendes feststellen : 1. Die frühesten Beispiele für achteckige Tortürme sind jene aus dem Schloß Diocletians in Split (Bechert 1971, 286).Die mit achteckigen Türmen flankierte Toran­lage von Aquincum konnte also nicht vor dem 4. Jahrhun­dert gebaut worden sein und darunter wurden keine Spuren von zu früheren Perioden gehörenden Toren ge­funden. 2. Das Südtor des Legionslagers des 2—3. Jahrhun­derts schützten Türme mit quadratischem Grundriß, die den Typen des 2. Jahrhunderts entsprechen. Es ist anzu­349

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