Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 17. 1976 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Forschungsfragen der Steinskulptur der Arpadenzeit in Ungarn - Horvat, A.: Über die Steinskulptur der Arpadenzeit in Kontinentalkroatien. p. 173–183.

konzipierte Köpfe, bei welchen man ebenfalls Merk­male des Übergangsstils beobachten kann. So weist z. B. das rustifizierte Relief eines Kopfes mit schräg­gestellten Augen in der Form von Pflaumenkernen und mit dreigeteiltem Schnurbart in seiner linearen Ausdrucksweise auf Reminiszenzen des Flecht werk ­stils hin (Taf. Ш. 2) (ibid., 18, 19)( 6 ). Das Relief eines bärtigen Kopfes hat Augen, welche auf nor­dische Art betont sind (Taf. III. 3) {ibid., 18, 19)( 7 ). Eine Tendenz zur Betonung des Volumens weist das Relief eines Heiligen mit Nimbus auf; seine Augen sind bis zur Hypertrophie geschwollen (Taf. III. 4) (ibid., 19, 22, 24)( 8 ). Alles das spricht dafür, daß diese bis jetzt größte Gruppe romanischer Figuralplastik in Nordkroatien mit ihrem uneinheitlichen Stil und Qualität zur Zeit des Übergangstils um das Jahr 1200 entstanden ist. Die phantastischen Köpfe dieser Art aus dem lombardischen Kunstkreis, welche durch die Vermittlung der Benediktiner über ganz Europa von England bis nach Pannonién verbreitet wurden, zei­gen eine immer neue Erfindungsgabe, so dass auch das verwandte Material in Ungarn relativ wenig Ähnlichkeit mit demjenigen aus Rudine hat. Voluminöser sind die ratifizierten Skulpturen aus der ersten Hälfte des 13. Jhs. welche wahrscheinlich aus der ehemaligen romanischen Kirche der Templer in Glogovnica bei Krizevci stammen. Sie sind als Spolia in die heutige gotische Kirche eingebaut wor­den: eine Skulptur mit gefalteten Händen und eine andere sitzende Skulptur, welche mit den Händen die Knie umfasst (Taf. IV. 1). Aus Glogovnica stammt auch eine Konsole von betonter Plastizität, mit einem Menschenkopf, der fleischige Backen, plastisch be­tonte Augen und wulstige Lippen aufweist( 9 ) (Taf. IV. 2). Auf allen bis jetzt erwähnten Denkmälern sind einzelne Figuren dargestellt. Figurale Szenen, welche zu dieser Zeit in Österreich seltener, in Ungarn jedoch häufiger auftreten, wurden bis jetzt in Nordkroatien nicht gefunden. Das gut gemeisselte Eckkapitell eines grösseren Gebäudes mit einer erzählenden Darstel­lung wurde jedoch in Sremska Mitrovica gefunden (Taf. IV. 3). Dargestellt ist eine Kampfszene zwi­schen einem grossen Greif und einem Kentaur, einem bösen Krieger, welcher mit seinen Attributen, Rund­schild und zweischneidigem Schwert, dargestellt ist. Diese beiden Symbole des Guten und des Bösen sind durch Blätter voneinander getrennt. Dieses Kapitell hat Lj . К a r a m a n mit historischen Szenen an ungarischen Kapitellen in Verbindung gebracht (Pécs, (6) Maße des Reliefs: 19 X 15,5 X 33 cm. (7) Maße des Reliefs: 19 X 15 X 18 cm. (8) Maße des Reliefs: 27 X 17 X 40 cm. (9) Diese Konsole befindet sich im Stadtmuseum von Krizevci; Maße: 35 X 40 X 48 (Karaman 1948, 105. — Er nimmt an daß die einzigen Spuren roma­nische Figuralplastik in n. Kroatien sind; Horvát 1961, 30). Daß es zu dieser Zeit noch mehr Figurale Skulpturen in Nordkroatien gegeben hat beweist das Reliefeines Löwen im Übergangsstil in Kriz bei Iva­nic Grad (Maße des Reliefs 50 X 59 cm, Horvát, Reisebericht 20. V. 1961). Székesfehérvár) (1948, 115, ll9)( l0 ). Ebenfalls in Sremska Mitrovica befinden sich noch zwei Kapitelle mit zwei Reihen von Knospen, von welchen diejeni­gen in der oberen Zone durch zweifache Segmentbö­gen verbunden sind (Taf. IV. 4). In Anbetracht der starken Plastizität der Knospen stammen die Kapi­telle wahrscheinlich aus der Mitte des 13. Jahrhun­derts (Karaman 1948, 115; HORVÁT 1975/76, 20). Von einem grösseren, wahrscheinlich dreischiffigen Bauwerk bei Hercegovac in der Umgebung von Bjelovar stammt das vorzüglich gemeisselte Kapitell von niederer, gedrungener Form, welches mit stilisier­tem Akanthuslaub und mit Voluten geschmückt ist, welche sich in fest geschlossene Knospen einrollen. Dieses Kapitell, welches sich aus dem korintischen Typus entwickelt hat, stammt seinen Merkmalen des Übergangsstils nach warscheinlich von Anfang des 13. Jahrhunderts, beziehungsweise aus vortatarischer Zeit (Horvát 1975/76, 19-21)( n ) (Taf. IV. 5). Von der grossen Bautätigkeit in Nordkroatien zu dieser Zeit zeugen einige erhaltene, verwandte wenn auch nicht ähnliche Kapitelle. So befinden sich z. B. am Nebenportal der ehemaligen Pfarrkirche des Hl. Kreuzes in Krizevci nicht besonders gut gemeisselte Knospenkapitelle (Karaman 1950, III, 129) (Taf. IV. 6). Derselbe Kapitelltyp wurden auch in den Ruinen der Kapelle der berühmten Burg Medvedgrad auf der Zagrebacka gora bei Zagreb gefunden. Die Burg endstand zur Zeit des agilen Zagreber Bischofs Philip (1247 — 1262), welcher später zum Erzbischof von Esztergom ernannt wurde (Horvát 1968, 25 — 29; Mimik 1971/72, 74) (Taf. V. 1). Zur gleichen Zeit, als an einigen wichtigeren Bau­stellen von Nordkroatien Kapitelle eines neuen Typus entstehen, werden auch Kapitelle in traditionellen Formen gemeisselt. Ein Beispiel dafür ist das Säulen­kapitell aus Virovitica (Taf. V. 2). Das Kapitell stammt vom korinthischen Kapitell ab und hat flei­schige, zungenförmige Blätter in zwei Reihen. Den Typ kann man auch in West — und Mitteleuropa jahrhundertelang in verschiedenen Variationen ver­folgen (Siehe Abb. 1). Bei dem Kapitell aus Virovitica erinnert die untere Blattreihe mit ihren überlappen­den Blättern an Knospen, so daß es in Anbetracht dessen, sowie auch der in die Höhe strebenden Pro­portionen, wahrscheinlich in der 2 Hälfte des 13. Jahrhunderts für eine Kirche oder den Kreuzgang eines Franziskanerklosters entstanden ist (Horvát 1975/76, 17-19)( 12 ). Kapitelle dieses Typus, jedoch in besseren Ausführung, findet man auch in der Ka­pelle des Hl. Ladislaus in der Zagreber Kathedrale. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts nimmt die Bauskulptur der Gotik immer mehr überhand, beglei­tet von romanischen Reminiszenzen. So gelangte z. (10) Das Kapitell befindet sich im Stadtmuseum. Maße: 60 X 154 cm. (11) Das Kapitell befindet sich im Museum in Bjelovar. Maße: 25 X 36 cm. (12) Die Fotographie Nr. 9 zeigt das umgedrehte Säulen­kapitell welches das Weih Wasserbecken trägt. Maße : 82 das Kapitell 23 cm hoch. 175

Next

/
Oldalképek
Tartalom