Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Grenzberichtigung im Jahre 214 zwischen Pannonia Superior und Inferior. p. 71–86.

von Regalian in Carnuntum weitläufige Folgen bezüglich der hiesigen Rolle des Usurpator ableiten möchten ( 137 ). Caracalla hatte die nötige Schwächung Pannónia Superiors so durchgeführt, daß er das Heer von Pan­nonién mit keiner Truppe verminderte, und es wur­den sogar keine nennenswerten Umkommandierun­gen vorgenommen. Er versetzte den militärischen Schwerpunkt mehr nach Osten, einerseits durch die Grenzberichtigung, andererseits durch Zuteilung der legio I Adiutrix und deren Bezirk angehörenden zahl­reichen Hilfstruppen an Pannónia Inferior. Dies be­deutete zugleich eine Erleichterung für Italien und die Verstärkung der römischen Kräfte an der mittle­ren Donau-Linie. Niederpannonien, das von nun an über ein dreineinhalb bis vier legiones zählendes Heer verfügte, gewann als Verteidigungsfront gegen die Quaden und die Sarmaten eine größere militärische Bedeutung. Die Rollen wurden vertauscht: zufolge der althergebrachten natürlichen Verflechtung der beiden Provinzen erhöhte die weniger ausgenützte militärische Potenz der westlichen Provinz die Be­deutung und Stärke der östlichen Provinz. Die Versetzung des Schwerpunktes hatte weitläufi­ge innenpolitische Folgen. Solange Carnuntum der Mittelpunkt der militärischen Potenz von Pannonién war, verbanden die im Donau-Theiß Gebiet sich abspielenden Kämpfe bloß gelegentlich Pannónia Inferior mit seinen südlichen und östlichen Nachbarn, mit Moesia Superior und Dazien. Es mußte die mili­tärische Rolle von Oberpannonien vermindert und der Schwerpunkt der Macht versetzt werden, damit Mitte des 3. Jahrhunderts die militärische Konzen­tration der Provinzen des Donau-Gebietes, unter dem Einfluß des steigenden barbarischen Druckes, Zu­standekommen und anderthalb Jahrzehntelang be­stehen konnte. Niederpannonien war nicht nur der geographische Mittelpunkt dieser militärischen Kon­zentration — mit Sirmium als Zentrum — sondern bildete, soweit die lückenhaften Angaben darauf schließen lassen, auch ihren wichtigsten militärischen Bestandteil. Der militärische Schwerpunkt von Pannónia Infe­rior wurde durch seine günstigen Nachschubs- und Wirtschaftsbedingungen gesichert. Hinten dem limes lebten in breiter Zone große bäuerliche-militäri­sche Massen, die im 3. Jahrhundert aus den für den Militärdienst stark in Anspruch genommenen Einwohnern der früheren ciuitates und der Nachkom­men der demobilisierten Soldaten zusammengesetzt waren. Diese Nachwuchsbasis wurde nach 214 durch die in der Zone zwischen Arrabona und dem Donau­knie (ciuitas Azaliorum) wohnenden Volksmassen verstärkt. In der Grenzzone der inneren Verteidi­gungslinie des pannonischen limes verblieb hinter der kurzen Donaufront von Oberpannonien nur mehr das Lajta-Gebiet (ciuitas Boiorum), als Basis. Die Söhne aller anderen, an der Grenze wonhenden Völker, die (137) R. GÖBL, Regalianus und Dryantilla. Wien, 1970, 5. zum Militärdienst regelmäßig einberufen wurden, dienten bei den Truppen Niederpannoniens. Die grundlegende Änderung für das bisher bloß eine Grenzzone bildende Pannónia Inferior bedeutete die Angliederung der Latifundien des Plattensee-Gebie­tes. Die Kleingutbesitzer der dichtbewohnten Grenz­zone hätten die vermehrten Truppen nur knapp ver­sorgen können : die ungestörte Versorgung der Trup­pen wurde durch die großen staatlichen und privaten Güter gesichert, von deren Blüte und wirtschaftlicher Bedeutung die seit dem 1. Jahrhundert mit immer größerem Luxus gebauten und einegerichteten Vil­len zeugen( 138 ). Der Kräfteaufwand, mit dem die Kaiser eine besse­re Bodenbearbeitung und eine höheren Prodiktions­ertrag anstrebten, trug seine Früchte im 3. Jahrthun­dert größtenteils in Pannónia Inferior. Probus hat am Hang des Alma Mons Trauben angepflanzt ( 139 ), in der Umbegung von Sirmium Sümpfe trockengelegt und entwässert( 140 ). Aurelius Victor spricht von ähnlichen Boden Verbesserungsarbeiten unter Galerius: ... cum agrum satis reipublicae commodantem caesis im­manibus siluis atque emisso in Danubium lacu Pelsone apud Pannonios fecisset. Cuius gratia prouinciam uxoris nomine Valériám appelauit( ul ). Die Aufteilung Pannoniens zur Zeit der Tetrarchie änderte in Nord-Süd-Richtung im allgemeinen nichts an der 214 festgesetzten Grenze. Die Teilung der bisherigen beiden Provinzen wurde durch eine west­östliche Grenze vermarkt. Diese Grenze wurde zwi­schen Pannónia Prima und Savia von der Drau gebil­det, demgegenüber zog sich die Grenze von Valeria und Savia südwärts des Flusses, und die Grenze von Valeria und Pannónia Secunda erreichte nördlich des Flusses die Donau. Es wäre möglich, obzwar augfrund der zur Verfügung stehenden Angaben nicht beweis­bar, daß die neue, künstliche Grenze in westöstlicher Richtung eine gerade Linie bildete. Nach dieser Auf­teilung gewannen die beiden, im Gebiet von Nieder­pannonien zustandegekommenen Provinzen mili­tärisch noch an Bedeutung : die Zahl der legiones — im Inneren der früheren Provinzgrenzen — wurde auf 4:2 verändert. Beim Prüfen der Rolle von Valeria im 4. Jahrhun­dert wird durch die neue Grenzbestimmung die Situ­ation der befestigten Siedlungen des Inlandes in ein neues Licht gesetzt. Alle bekannten befestigten Sied­lungen befanden sich im Gebiet von Valeria und gehörten zu ihren inneren Verteidigungssystem. S. Soproni ging von der Identifizierung von Iovia aus und versuchte die in Notitia dignitatum erwähnten cohortes( li2 ) mit diesen Siedlungen in Verbindung (138) Mit den innerpannonischen Domänen beschäftige ich mich in meinem in Vorbereitung befindlichen Aufsatz. (139) SHA, v. Prob., 18,8 (140) SHA. v. Prob., 21,2 (141) Aur. Victor, Caes., 40,9,10. (142) Not. dign. осе. ХХХШ, 69—64. 85

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