Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Közlemények – Mitteilungen - Lukács László: Népi építkezés a Velencei-hegység szőlőiben. – Volksbauten in den Weingarten des Velencer Gebierges. p. 299–343.

An der Mauerung, am Dachen und an der Dachdeckung nahm — außer den Hilfsarbeitern — ein in der Bauarbeit bewanderter, sehr geübter Meister teil. In den um den See gelegenen Dörfern waren es spezialisierte Familien, deren jüngere Männer immer die Arbeit der Väter übernahmen. Es waren keine Gewerbsmänner, sie hatten niemals ein Handwerk gelernt, verstanden jedoch das Mauern, das Herstellen der Kellergewölbe, das Zimmern und auch die Rohrarbeit, deshalb nannte man sie allgemein Rohrdek­ker-Meister. Neben dem Häuserbau bearbeiteten sie auch — zusammen mit ihrer Familie — ihren 2—3 Joch großen Erdboden. Die Meister bekamen als Bezahlung einen doppelten Tagelohn, früher wurden sie mit Naturerzeug­nissen bezahlt, wie Weizen, Mais, usw. Die Aushilfsarbei­ter — da es eine kollektive Arbeit war — erhielten keinen bloß die tägliche Versorgung und Wein. Später wurde ihnen bei ihrer eigenen Arbeit ebenfalls geholfen. Die Kelterhäuser bekamen nie einen Dachboden, wo­gegen die kleinen Stuben der Hausungen immer einen hatten. Im mit Brettern verkleideten Dachraum des Zimmers der dreifältigen Kelterhäuser wurden oft Werk­zeuge für die Weinbearbeitung oder Heu aufbewahrt. In der ersten Hälfte unseres JahrhunderteS wurden in den Kelterhäusern des beschriebenen Gebietes noch Kes­sel mit freiem Feurraum benützt. (Taf. 11,1). Der Kessel besteht aus zwei Teilen, aus einer in der Ecke einge­mauerten Ofenbank und einem sich darüber ausbreiten­den, kegelförmigen oder abgestumpften, pyramide-ähn­lichen Feuergänger. Die Ofenbank ist aus verkitteten Lehmziegeln und der Feuerfänger aus von außen und innen verkitteten Flieder- oder W T eidenruten oder aus Lehm hergestellt. In den, im ersten Drittel des 19. Jahrhundertes erbau­ten Preßhäusern des Pákozder Weinberges schloß sich das Heizloch des Zimmerofens an den offenen Feuer­raum an. Neuerdings besteht die Heizeinrichtung in den Kelterhauszimmern aus einem kleinen Eisenofen. In Pá­kozd finden wir auch Heiznischen in die Steinwand ein­gebaut. (Taf. 111,1). Oft bemerken wir vor den Kelter­häusern einen gelegentlichen Feuerherd (dies sind am Rand einer 20—30 cm tiefen Grube liegende größere Steine.) Manche dieser, in die Uferwand des Tiefweges gegraben, dienen als ständige Feuerherde. (Taf. XI, 2) Die Feuerherde der Preßhäuser werden besonders zum Faßwaschen benötigten W T asSers gebraucht. Früher die Herde auch bei der Weinlese oder zum Kochen anläßlich sonstiger Arbeiten am Weinberg, im Winter auch beim Abglühen des Weines benützt. Auf der Ofenbank des offe­nen Feuerraumes kochte man in dreifüßigen eisernen oder irdenen Kesseln, oder in Töpfen die man auf Eisenbeine oder auf Ziegel gelegt«! Reifenstücke stellte. Als Heiz­material gebrauchte man die um das Preßhaus herum­liegenden Abfälle, wie Reben, Baumschur, trockene Re­benklötze, Pfahlstücke. Im vorigen Jahrhundert waren die Kellertüren aus zwei breiten Hartholzbrettern mit Blechgurten und Holz­nägeln zusammengefügte EinfJügeltüren. Die neueren Kellertüren sind zweiflügelig. Eine recht häufige ältere Form dieser ist die sogenannte „leveles" Türe. Es wurde gewöhnlieh nur der eine Flügel geöffnet, der andere wurde an einen in der Mitte angebrachten, herausnehmbaren Mittelstock mittels zwei Schrauben befestigt. Dieser Flü­gel konnte nur nach dem Abschrauben der Kopfschrauben und dem Herausheben des Mittelstockes geöffnet werden. Er wurde gewöhnlich nur beim Bewegen der großen Fässer geöffnet. Der Mittelstock fixierte die Zweiflügel­türe, die sonst leicht eingebrochen werden hätte können. Die Preßhaustüren dienten nicht nur der Sicherheit der Hausung, sondern auch der Verzierung derselben. Die schönen jalousierten Türen sind zweischichtig: auf die fertige Brettertür werden von außen und innen kleine Latten angenagelt. Das ziert und verstärkt die Türe. Die Jalousierung kann waagerecht, (Taf. IV ,1; Taf, IX,1), oder oben waagerecht und unten senkrecht sein. (Taf. XXIII, 2). Die glatten Brettertüren werden von außen oft mit Eisenplatten bedeckt. (Taf. XI, 1). An den Türen der Preßhäuser finden wir Holzschlösser, Schraubenschlösser aus Eisen, große Eisenschlösser, Hängeschlösser. Die Holzschlösser werden mit aus dik­kem Draht bestehenden Hacken geöffnet. Dieser Typus ist auch in den Weinbergen im Süden des Vértes Gebirges verbreitet. Die Türen der alten Preßhäuser und Keller drehen sich um einen Holzzapfen. Die schönen Türbeschläge an den Preßhäusern der frü­heren gutsbesitzer loben die Arbeit der Dorfschmiede. Zwei Typen von Katzenlöcher können an den Kelter­haustüren beobachtet werden. Der ältere Typus ist das neben dem Türpfosten in die Lehmwand geschnittene Loch. Neuerdings wird gewöhnlich an der unteren Ecke der ein viereckiges Loch ausgeschnitten. Zur Zeit des IL Weltkrieges wurden viele alten Pieß­haustüren vernichtet. Nach dem Krieg wurden nicht mehr die alten jalousierten Türen, sondern einfache Bret­tertüren an den Kelterhäusern angebracht. (Taf. X 111,1; Taf. XXIII, 1). Viele alte Preßhäuser haben kein Fenster. (Taf. IV ,1; Taf. VI,2; Taf. XIV; Taf. XXIII,!). Es ist auch nicht besonders nötig, denn wenn man sich dort aufhält, wird die Türe immer offen gelassen. Eine offene Kelterhaus­türe verkündet bereits vom W 7 eiten, daß der Wirt sich dort aufhält. An vielen Preßhäusern ist anstatt einem Fenster ein Luftloch ohne Kreuzeisen angebracht. (Taf. VII, 1,2). Die richtigen Glasfenster mit einem oder zwei Flügeln haben Quereisen und sind auch mit Fensterladen versehen. (Taf. 1,1; Taf. VI,1). Das kleine Fenster ist oft, um Einbrecher zu vermeiden, mit Brettern zugenagelt oder eingemauert. (Taf. 1,2; Taf. X). Diese Fenster haben die Funktion der Blindfenster übernommen, es werden darin Gartenscheren, Pfropfe, Weingläser, Schwefel oder Kerzen aufbewahrt. Der Boden der PreßhäuSer und Keller ist immer gestampfte Erde. Nach dem Bau wurde der Boden geglät­tet, begossen und gestampft. Die Wände der Kelterhäuser wurden von außen und von innen mit spelzigem Lehm verputzt und getüncht. Früher wurden die Hausungen am Weinberg vor der Weinlese jedes Jahr neugetüncht. Es ist charakteristisch, daß in der Mitte des PreßhauseS immer ein Weg zur Kellertüre freigelassen wird und die Gegestände in die Ecken und neben die Seitenwände geräumt werden. Hier stehen die für die Weinlese nötigen Werkzeuge und Ge­fäße (die Kelterpreße, die Mühle, Kelterfässer, Treber­f'ässer), die Werkzeuge zum Weinbau (Pflanzgeräte, Schaufel, Rechen, Spaten und die einfachen Preßhausmö­bel : Tisch, Winkelbank, kleine Stühle oder Bänke mit eingebohrten Füßen, früher die aus Maisblättern oder Schaub geflochtene Liegebank, jetzt ein Bett — alles Möbel die nicht mehr im Dorfwohnzimmer gebraucht werden. Die beschriebenen Keller gehören alle zum Typus der in die Erde gegrabenen Lochkeller. Beide Typen, Keller allein und Keller mit Kelterhäusern verbunden, sind im Velencer Gebirge vorzufinden. Die erstere Form ist der UrtypuS unserer Keller und mit der nördlichen Wein­kultur derS Hochlandes verbunden (Komitat HeveS, Zemplén). Die letztere Form ist eine Spätere, deren verschiedene Entwicklungsstufen oft auf demselben Weinberg sichtbar sind. Diese Bauweisen finden ihre Fortsetzung in den mit dem Velencer Gebirge benachbarten Gebieten. Im Westen, auf dem Öreghegy von Székesfehévár sind ebenfalls in Löß gegrabene Keller und Kelter häuser mit Lehm wand en und Rohrdach zu Sehen. Viele derselben sind in unserem Jahrhundert bereits Wohnhäuser geworden. Am städti­schen Weinberg Sehen wir oft neben Häusern mit Giebel­wänden und Satteldach, Kelterhäuser mit vorne oder hinten abgewalmten Dächern. Im Osten, am Baranya genannten Weinberg von Vál (Valer Tal) befindet sich ein Kellergeschoß, das jenem im Borjúvölgy von Sukoró gleicht. Lehm wändige, rohrbedeckte Preßhäuser, in den Löß gegrabene oder bepflasterte Keller reihen sich anei­nander. Die architektonische Analogie des „Csúcsos" 314

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