Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Közlemények – Mitteilungen - Fülöp Gyula: Forschungsbericht über das römische Straennetz bei Gorsium. p. 281–285.

teilt, daß sie auch nicht das IL militärlager durchschnitt. Das Tor desselben wurde nämlich freigelegt, doch zeigten sich keine Spuren eines verkieSten oder bepflasterten Weges. Als positive Angabe können die Luftaufnahnem betrachtet werden, auf welchen die Straße gegen Süden mit einem Sanften Bogen über- die Sárvíz führte( 10 ). Diese Angabe kann selbstredend bloß mittels eines Durchsti­ches bestätigt werden. Auf den Luftaufnahmen sind die Spuren der nach Norden und nach Osten führenden Straßen gut zu erken­nen. Die nach Westen führende Straße ist jedoch nicht sichtbar, wahrscheinlich wegen den abweichenden Pflan­zen- und Bodengegebenheiten. * * * Im Herbst 1975 haben wir, zwecks Materialsamm­lung zu unserer Diplomarbeit, an fünf Stellen F'orschungs­gräben gezogen, um die Straßenlage festzustellen( u ). /. Forschungsgraben (Abb. 1, Taf.I): an der die Sied­lung in östlicher Richtung verlassenden Straße. Die oberen Schichten des Bodens wurden bereits zur Jahrhundert­wende in (Ю —80 cm Tiefe, bei der Bodenbearbeitung für Weinstöcke aufgestört. Die Verkieselung der abgepflüg­ten Straße war an der Oberfläche, in einer Breite von 20—25 cm, im frischen Ackerfeld gut erkennbar. Im Graben befand sich bis ca 50 cm Tiefe ein lockerer, ver­kiester, mit Steinen gemischter Humus, den wir aufgrund der bisherigen Ausgrabungserfahrungen, mit dem Straßen­niveau aus dem 4. oder 5. Jahrhundert identifizieren können( 12 ). In der Mitte des Grabens erschien zwischen 50 und 60 cm die Oberfläche der Straße;, deren südliche Seite sich etwas senkt und Terazzo-artig ausgebildet ist. Der mehr nördlich liegende Abschnitt wurde abgepflügt. Im südlichen Teil des Grabens zeigte sich, nach wei­terer Vertiefung, bei 95—100 cm eine neue, lockere, verkieste Straßenoberfläche, darüber eine verplfügte Sehuttschichte. Unter dieser kam die unberührte, massi­ve, kieselige Straße zum Vorschein, in welcher ein Hadrian Mittelbronz lag( 13 ). Es scheint, daß die nördliche Seite der Straße später, vermutlich durch den südlichen Graben der sich höher zeigenden Straße durchstochen wurde. Die Mitte der Straße auf der oberen Ebene haben wir ausgeholt, unter des Ver kiesung zeigte sich ein ausgetief­ter Graben mit Steinen muldenförmig ausgelegt. Die Mitte war mit früherem Siedlungsschutt, mit Ton und Kieseln ausgefüllt und festgestampft. Aus seiner Mitte kam, bei 133 cm ein Antoninus Pius Kleinbronz hervor( 14 ). Das nördliche Ende der Straße durchschneidet eine dicke Siedlungsschicht. Hier fanden wir viele Keramikbruch­stücke, unter anderen ein kleines schwarzes Töpfchen mit Satyr-Maske( 15 ). An Hand der dort gefundenen Münze? könnte ehe Straße auf elie zweite Hälfte des 2. Jahrhun­derts elatiert werelen, jexloeh endet die dicke Masse der elureh elie Straße elurchschnittenen Sieellungsschicht mit der Zerstörung von Gorsium in 260( 16 ). Gemäss obigem können wir die Straße auf die zweite Hälfte des .3. Jahrhun­derts oeler den Beginn des 4. Jahrhunelerts datieren. Die (10) Die; Luftaufnahmen befinden sich im István Király Múzeum, unter Registern um mer 6527/69, 6532/69, 6538/69. (11) GY. FÜLÖP, Tác — Gorsium római-kori mikro-topográfiája. Diplomarbeit, Manuskript, 1976. — Unser vorliegendes Werk stützt sich auf elie Resultate unserer Diplomarbeit. Wir wollen hier unseren Dank ausdrücken an Herrn Universitätsprofesseir Dr. A. Mócsy und Herrn Museumdirektor D r. .). Fitz für die zu unserer Arbeit geleistete Hilfe. (12) J. FITZ — Zs. BÁNKI, О. С, Alba Regia, XIII, 1974, 196, 229. (13) J. Fitz, Bestimmung der Münze, mündliche Mitteilung. (14) J. Fitz, Bestimmung de,r Münze, mündliche Mitteilung. (15) Das Keramikbruchstück mit Maske stammt von Ausgang des 2., Beginn des 3. Jahrhunderts. Mündliche Mitteilung von Dr. Zs. Bánki. (Alba Regia, XVT, 1978, 265, Nr. 530 (Taf. XXI). (16) Zum Fundmalerial siehe: É. KOCZTUR, Ausgrabungen im süd­lichen Stadtviertel von Gorsium (Tác-Margittelep.) Alba Regia, XIII, 1974, 69, Taf. VI— IX; Zur Geschichte: J. FITZ, о. c, IKMK, B/32, 1976, 98. Münze konnte als Rest aus der älteren Siedlung hinein­geraten sein. Die obige Datierung wird auch durch frühere Erfahrungen bekräftigt ( 17 ). Am nördlichen Ende des Forschungsgrabens befand sich der Terazzo-Boelen eines mit Stein fundierten Lehm­gebäudes aus elem 2. oder 3. Jahrhunelert. II. Forschungsgraben (Abb. 2): nördlich eler Sieellung. In diesem Graben fanelen wir kenne Spur einer Straße, weil e;s uns zuei'st nicht gelang, elen Streifen der Luftaufnahme genau einzumessen. Auf elem freigelegten Gebiet, glei(;h unter dem Ackerboeleii zeigten sich in einer Tiefe von 25—30 cm Flecke von Lehmhäusern eler Römerzeit, obe;n e;ine starke Branelschieht. III. Forschungsgraben: in nordöstlicher Rie;htung, als Forsetzung der Straße aus dem 4. Jahrhunelert, elie entlang eler Ostseite des tem,plum prouinciae läuft( l8 ). Weeler Straßen- noch Häuserreste kamen ans Tageslicht, es wurden bloß wenig Keramik une! Tierknochen gefunden . IV. Forschungsgraben (Abb. 3, Taf. II): als Fortset­zungeies IL Forschungsgrabens, gegen Osten. Am westlie;­hen Ranel eles Grabems wurele eler elünne, aus kleinen Stei­nen bestehenele Grunelbau eines LehmhauSeS enteleekt. Etwas weiter gegen Osten zeigte sich elie Oberfläche der Straße in etwa 25—30 e;m Tiefe unter dem Acker. Die Ober­fläe;he der Straße steigt an vom Westen her, elann wirel sie fast horizontal, bis elie östliche Seite wieeler steil abfällt. Die beielerSeitige Neigung eler Straße zeigt den Ablauf in elie beielerseitigen Gräben neben der Straße. Ihre Stärke beträgt 15—20 cm, sie besteht aus KieSel, gegen elie Mitte mit kleinen Steinen ausgebessert. V. Forschungsgraben: westlich der Sieellung. Der von eler bisherigen Forse;hung als Straße angegebene Streifen, welcher auf den Luftaufnahmen wahrnehmbar ist, hat sich als Damm der Sárvíz-Sümpfe erwiesen. Er wurde ver­mutlich im Mittelalter, aus Steinen der früheren römi­schen Sieellung hergestellt^ 19 ). Die Oberfläche der Römer­straße wurde mehr südlie;h, aus Kiesel une! Steinen ausge­staltet. Die; Forschung mußte hier wegen Zeitmangel abge­brochen werelen. Es konnte soviel festgestellt werden, daß eliese Straße mit jener, die aus eler Siedlung in westlicher Richtung ausläuft, ielentisch ist. Die diesbezüglichen archäologischen Be;weise kamen bereits 1954 zum Vor­schein^ 0 ). * * * Die geografische Lage des Flußüberganges der Sárvíz bei Tác wurele von eler früheren Forschung wieeler holt festgestellt^ 21 ). Hier schreiben wir bloß jene Erfahrungen und Bemerkungen nieder, welche elie Forschung fördern können (Abb. 4). Die seit eler Vorzeit kontinuierlich benutzten Feldwege wurelen von den Römern ausgebaut. Die im I. Forschungs­graben freigelegte früh zeitliche Straße mochte unter Traian, mehr noch unter Hadrian fertiggestellt worden sein. Dies scheint sowohl durch den Fund der in die Oberfläche eingestampften Hadrian-Münze( 22 ), wie auch durch den Umstand unterstützt zu sein, daß auch die zweifelsohne wichtigere limeS-Straße zur Zeit Hadrians mit Steinen ausgelegt wurde( 23 ). Die zweite große Serie im Straßenbau — wie oben bereits elarauf hingewiesen, — mochte Enele eles 3. bis Beginn des 4. Jahrhunderts stattgefunden (17) Zs. BÁNKI — ,T. FITZ, Gorsium, Ötödik jelentés a táci római-kori település feltárásáról, 1965—1966. Fünfter Bericht über die Aus­grabungen in der römischen Siedlung bei Tác, 1965—1966. Alba Regia, VIII—IX, 1968, 228—230. (18) Cf. Anmerkung 9. (19) Cf., Die Straße wurde irrtümlich an der Linie des Dammes gezogen. J. FITZ, О. C, Abb. 2. (20) Cf., Anm. 5. (21) Cf., J. FITZ, О. C, 18—22. (22) Cf., Anm. 13. (23) A. MÓCSY, Pannónia, RE, Suppl. IX, 1962, 655. 282

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