Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Közlemények – Mitteilungen - Fitz Jenő – BÁNKI Zsuzsanna – LÁNYI Vera: Kutatások Gorsiumban 1975-ben. – Forschungen in Gorsium im Jahre. p. 169–268.

3. Quellenheiligtum (Gebäude XXXIII) Die Erschließung im Gebiet der area sacra wurde an der Nordseite des kleineren Heiligtums aus dem 2. Jahrhun­dert (Gebäude XVIII) fortgesetzt, um die 1973 dort vor­gefundenen, doch nicht auswertbaren Mauerreste und Erscheinungen zu klären (Abb. 3). Der Schwerpunkt der Ausgrabung fiel in das Planum 215/383, dessen östlicher Mauerrest bereits 1973 eine besonders tiefe Eingraburig andeutete, deren vollständige Erschließung jedoch damals nicht durchgeführt werden konnte. Am oberen Teil der Zeugewand (Abb. I) erstreckt sich 60—-80 cm unter der Bodenfläche ( + 459 cm) die sich in südlicher Richtung etwas erhöhende Gehfläche des 4. Jahrhunderts, welche die darunter liegenden Schichten überdeckt. Die ungefähr 3 m dicke Schuttschichte gelang­te während der markomannischen Kriege hierher, um ein in die Erde gegrabenes und im Laufe des Krieges vernichtetes Quellenheiligtum aufzufüllen. An der Südseite des Heiligtums erstreckt sich eine Mauer, die auf eine Reihe von Fundamentsteinen aufge­baut wurde, während, die aufsteigenden Mauern aus Lehm errichtet worden waren. Oben an der Lehmmauer befin­det sich eine wiederum aus Steinen gebaute Mauer, die jedoch der Überrest einer späteren Bautätigkeit zu sein scheint. Der gelbegewachsene Boden beginnt bei der unte­ren Steinreihe und wurde in ungef. 50 cm Tiefe vom Schacht des Heiligtums ebenfalls durch geschnitten. In der Breite der gelben Bank befindet sich bis zur Höhe der oberen Steinreihe eine schwarze, wahrscheinlich mit der Errich­tung des Heiligtums gleichaltrige Zuschüttung. Der Band der Zuschüttung mag zur Zeit der Errichtung senkrecht, gerade gewesen sein, das heißt, daß die obere Fläche des in die Erde vertieften Heiligtums in der Höhe der oberen Steinreihe begann. Bis zu dieser Höhe bedeckte eine Bretterwand den Innenraum des Heiligtums und der Teil zwischen Bretterwand und Lehmwand wurde nach­träglich mit Ei'de aufgefüllt. Der Boden des Heiligtums war ebenfalls mit Brettern bedeckt. Es ist anzunehmen, daß das Heiligtum nicht nur an der Südseite auf diese Art ausgebildet war, sondern auch an den anderen Seiten. Auf diese Weise war der in die zeitgenössische Gehfläche vertiefte Schacht an allen Seiten mit Holztäfelung verse­hen, während die äußeren Mauern wahrscheinlich aus Lehm waren (Abb. 5.). In dem aus dem holzverkleideten Boden des Schachts geöffneten rechteckigen kleineren Schacht wurden zwei Fässer aufgestellt (Abb. 6.). Ihre Höhe beträgt 80 cm, der obere und untene Durchmesser 70 cm und die größte Breite 80 cm. Die in der Nähe des Hauptaltars der Provinz und neben den beiden Heilig­tümern sorgfältig ausgeführte Schacht diente wahr­scheinlich kultischen Zwecken. Das in die Erde eingetiefte Heiligtum stammt aus der Frühzeit der Bauarbeiten von Gorsium. Im Fundmaterial befinden sich ein as des Tiberius und eine padanische Sigil­lata. Es besteht die Möglichkeit, daß das Heiligtum bereit zur Zeit des Militärlagers bestand. Vorderhand kann nicht nachgewiesen werden, daß an dieser Stelle bereits vor der römischen Herrschaft eine Quelle, eventuell ein keltisches Quellenheiligtum stand. Fraglos war das Heiligtum auch nach 106 in Gebrauch, da nach den markomannischen Kriegen das vernichtete und nicht wieder herstellbare Heiligtum zur Ebnung des Schutts benutzt wurde. Die an der Zeugewand sichtbaren Schichten ergaben sich aus den aufeinander gestürzten Überresten einer einzigen Vernichtung. Über einander erstrecken sich drei ruß­braune Brandschichten, die zwei mittleren umfassen die rotgebrannten Lehmziegelbruchstücke, welche wahr­scheinlich als die eingestürzten Mauern des Heiligtums be­trachtet werden können. Tuber пае (Gebäude IV) An der Südseite der SW—-NO-orientierten Haupt­straße (decumanus maxintus) beschrankten sich zwischen 1961 und 1976 die Arbeiten auf die Ausgrabung eines einzigen großen Gebäudes. „Die Forschungen, wie auch anderswo, klarten dabei die Überreste mehrerer Bauwerke aus anderen Perioden; das bedeutendste Denkmal des Gebietes war jedoch die vom Beszédes-Kanal bis zur NW —SO-Hauptstraße (cardo maximus) sich erstrecken­de aus dem 4. Jahrhundert stammende, 72,40x14 m große tabernae. Die Mauern des Bauwerks wurden bereits bei den 1959 durchgeführten Orientierungs-Forschungen entdeckte) . Die systematische Erschließung begann 1961 ( 5 ) und wurde bis 1965 in größerem Tempo-fort( 6 ). Die Schwierig­keiten der in den Jahren 1967—1970, 1972 geleiteten Ausgrabungen des mittelalterlichen Friedhofs verlang­samten in bedeutendem Maße den Gang der Arbeit. 1975 wurde die Erschließung der tabernae zu Ende geführt, doch konnte die Klarung früherer Bauperioden erst im Jahr 1976 erfolgen. Infolge Teilergebnisse der Ausgrabun­gen früherer Bauten befaßt sich der vorliegende Bericht mit Gebuädeerschließungen aus dem 2./3. Jahrhundert nicht; diese werden im Bericht des Jahres 1976 veröffent­licht. Ebenso bringen wir in diesem Bericht nicht die Beschreibung des noch nicht vollständig ausgegrabenen awarisch-mittelalterlichen Friedhofes. Die tabernae erstreckt sich in SW —NO-Richtung in der Linie des decumanus maximus. Von der Hauptstraße her ist sie mit einer Säulenreihe begrenzt, welche jedoch nicht der Gliederung des Gebäudes folgt, sie wurde mit der Säulenreihe der Nordseite der Straße übereinge­stimmt. Dafür spricht auch die Tatsache, daß sich die Pfeiler auch nach dem NO-Abschluß der tabernae forset­zen. Das Bauwerk selbst besteht aus zwei Raumreihen, in je einer Reihe mit 10 viereckigen ungefähr 6 X 6 m großen Räumen. Die Seheidewand zwischen den beiden Räumreihen wird von großen Pfeilern gestützt, welche, genau wie jene, die die Straße säumen, teilweise aus Ziegelsteinen errichtet wurden. Der Rhythmus der inne­ren großen Pfeiler folgt weder der Gliederung der Räume noch den Säulen am Rande der Straße. (Das Innenmaß der Räume ist durchschnittlich 6x6 m, während der Pfeilerabstand 3,5 m beträgt). Bei den Raumpaaren 2,5—(i und 9—10 stehen je zwei Pfeiler. Die Stützpfeiler an der Südmauer folgen wiederum einem abweichenden Rhythmus, undzwar jeweils in 3 m Abstanden. Zu den zehn Innenräumen gehören dreizehn Innen- und achtzehn Außenpfeiler. Zwischen den Räumen 5—6 und 9—10 befinden sich neben der N- und S-Mauer ebenfalls starke Stützpfeiler, undzwar im Inneren der Räume. Dem Gelände folgend, war in den nördlichen Räumen (zur Straße liegenden) der tabernae der Fußboden im all­gemeinen höher als in der südlichen Reihe. Ähnlicher­weise liegt das Fundament de,r Mauern an der Nordseite höher. Die Anpassung an das Gelände ist auch in W —O­Richtung zu beobachten. Der decumanus maximus steigt stufenweise dem forum zu an; dies kann auch in der ta­bernae verfolgt werden. Das Steigen in W —O-Richtung beträgt fast ein Meter. (Der Fußboden liegt in den Räu­men der Westseite bei 60 cm, während sie an der Ostseite 4) .1. KITZ, Gorsium. Harmadik jelentés a láci római-hori település fel­tárásáról, 196111962. Dritter Bericht über die Ausgrabungen in der römischen Siedlung bei Tác. 1961. Alba Regia, iV/V, 1963/1964, 216, 219. (5) Ibid. (6) M. KANOZSAY, Gorsium. Negyedik jelentés a láci római-kori te­lepülés feltárásáról. 1963—1964. Vierter Bericht über die Aus­grabungen in der römerzeitlichen Siedlung bei Tác 1963—1964. Alba Regia, VI/VIT, 1965/66, 194—155, 162. 238

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