Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)
Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes – Kocztur Éva: Terra sigillata Depotfund von Gorsium. XV, 1974. p. 65–88.
Die eß- und trinkfreudige römische Welt wußte die Kochkünste überaus hoch zu schätzen. Sybaris in Sizilien blieb in dieser Hinsicht keineswegs hinter Rom zurück; die Devise der Sybariten lautete: „Essen dem Essen zuliebe."( 90 ) Petronius geißelte diese Auffassung in seiner berühmten Satire „Das Festmahl des Trimalchio"( 91 ), in der er ganz unmögliche Fantasiegerichte beschrieb und den halbgebildeten, steinreichen Hausherrn schonungslos verspottete. Diese üppigen Gerichte wurden in prächtigen Gefäßen serviert und daraus verzehrt. Für ein besonders schönes Stück wurden ganze Vermögen gezahlt. Wir wissen von einem Kelch, der 300 000 Sesterzien wert war und den der Eigentümer, Petronius, vor seinem Selbstmord zerbrach, damit er nicht in die Hände des ehemaligen Freundes, Kaiser Nero, gelangt^ 92 ) Aesopus besaß eine Schüssel, die 100 000 Sesterzien wert war. Vitellius ließ sich eine einzige, ganz speziell ausgebrannte Schüssel eine runde Million kosten. Auch gibt es eine Angabe darüber, daß bereits Aristoteles 70 patinae als Erbschaft hinterließ ( 93 ). Im Tafelgeschirr brachten also die Römer ungeheueren Luxus auf, selbst wenn es sich nicht um Silber- und Goldgefäße sondern nur um Keramik handelte. Dieses Bestreben zeigt sich auch im Falle unseres Sigillata Depots : der Eigentümer konnte seine wachsenden Ansprüche mit der örtlichen Prunkkeramik schon nicht mehr befriedigen und wollte seine Tafel mit Importware schmücken. Sein stückweise zusammengekauftes Service mochte also einen höchst ansehnlichen Wert dargestellt haben — und wurde eben deshalb in den unheilvollen Zeiten in Sicherheit gebracht. D. Gabler — É. Kocztur ABKÜRZUNGEN Curie Gunliffe, Fishbourne J. CUKLE, A Roman frontier Post and its People. The Fort of New stead in the Parish of Melrose. Glasgow, 1911. May Catalogue B. CUNLIFFE: Excavations at Fishbourne 1961—1969. II. Leeds, 1971. May Silchester Folzer E. FÖLZER, Die Bilderschüsseln der ostgallischen Sigillata Manufakturen. Bonn Oswald Index 1913. Gabler D. GABLEB, Die gestempelten Sigillaten Oswald-Pryce von Tác (Gorsium). Acta RCRF, IX, 1967, 1969, 29—49. Hartley B. R. HARTLEY, The Roman Occupa- Walke tions of Scotland: The Evidence of Samian Ware. Britannia, III, 1972, 1—55. Walters Juhász Brigetio GY. JUHÁSZ, A brigetioi terra sigillatdk. DissPann, II/3, 1935. Juhász Aquincum GY. JUHÁSZ, A lezouxi terra sigillata CGP gyárak aquincumi lerakata. AErt, XLI, 1936. ORL Ludovici W. LUDOVICI, Katalog meiner Ausgrabungen in Rheinzabern, I — V, 1901 — 1914. TH. MAY, Catalogue of the Roman Pottery in the Colchester and Essex Museum. Cambridge, 1930. TH. MAY, The Pottery found at Silchester. Reading, 1916. F. OSWALD, Index of Potters' Stamps on Terra Sigillata. 1937, rep. 1964. F. OSWALD —D. PRYCE, An Introduction to the Study of Terra Sigillata. London, 1920. N. WALKE, Der römische Donaukastell StraubingS orviodurum. Limesforschungen, III, 1965. H. В. WALTERS, Catalogue of the Roman Pottery in the Britisch Museum. 1908. J. A. STANFIELD —G. SIMPSON, Central Gaulish Potters. London, 1958. Der obergermanische-rätische Limes des Römerreiches. (90) H. DÖBLER, Kochkünste и. Tafelfreuden. München, 1972, 106. (91) С. Petronius Arbiter, Satyricon. Budapest, 1963 (92) Gy. ÜRÖGDI, о. c, 193. (93) J. MARQUARDT —A. MAU, О. C, 655. (94) Aus dem unterschiedlichen Charakter der an den stückweise gesammelten Gefäßen nachweisbaren Sgrafitti könnten eventuell auch Schlüsse auf den letzten Eigentümer gezogen werden. An den 19 Gefäßen sind 10 verschieden Sgrafitti zu finden. (Taf. VII.) Die Publizierung des wertvollen Depotfundes wurde uns durch die freundliche Hilfsbereitschaft von Jenő Fitz, Leiter der Ausgrabungen von Gorsium, und der Archäologin Zsuzsanna Bánki ermöglicht ; ihnen gehört unser herzlicher Dank. 6 Alba Regia XV. 81
