Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)
Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes – Kocztur Éva: Terra sigillata Depotfund von Gorsium. XV, 1974. p. 65–88.
wahrt war. Fast sämtliche Gefäße sind in der Werkstatt von Lezoux hergestellt worden, bis auf die einzige Sigülata des Priscinus, der ebenfalls in Mittelgallien, in Vichy, gearbeitet hat. Auch bei einer Gruppe der SVRIVS-Schüsseln, die früher als südgallisch galten, konnten wir an mittelgallische Manufakturen denken. Schon die chronologische Situation des Fundgutes bietet uns die Möglichkeit, zwischen dem Zeitpunkt der Vergrabung des Depots und den Ereignissen der 170er Jahre, namentlich den Markomannen- und Sarmatenkriegen, einen Zusammenhang festzustellen. Diese Möglichkeit wird von einer dicken, markanten Brandschicht noch weiter bekräftigt, in der die Funde zum Vorschein kamen. (Während des Brandes haben sich die Stücke infolge der starken Durchbrennung schwarz verfärbt.) Während der anderthalb Jahrzehnte der systematischen Forschungen in Gorsium konnten schon wiederholt Verwüstungen der Markomannenkriege beobachtet werden^ 3 ) und so ist das Erscheinen eines Depotfundes im Zusammenhang mit Zerstörungen gar nicht ungewöhnlich. (Welches Ereignis der Marcus-Krige( 14 ) die Verbergung des Kästchens mit den Sigillaten veranlaßt haben mochte, ist eine Frage, die die Sigillaten freilich nicht beantworten können ; immerhin spricht das Gefäß mit dem Priscus-Stempel mit einiger Wahrscheinlichkeit dafür, daß der Einfall eher in der 2. Hälfte der 170er Jahre stattgefunden haben dürfte( 15 ).) Übrigens ist die Verbergung des Depots von Gorsium bzw. der Brand, der seine Aufbewahrungsstätte vernichtet hat, keineswegs eine isolierte Erscheinung, sondern ist vielmehr mit dem Fundhorizont eng verbunden, der mit den folgenschweren Kriegsereignissen in den Donauprovinzen in Zusammenhang gebracht werden kann. Münzschätze, die von der Katastrophe zeugen, hat schon R. N о 1 l( le ) auf einer Verbreitungs karte ausgewertet ; seither wurden zwei weitere, während der Markomannenkriege verborgenen Münzschätze von R. G ö b 1 publi(13) J. FITZ, Gorsium. A táci római kori ásatások. IKMK D/31, 1970, 44. — Jüngsteng im zusammenfassenden Bericht über die Ausgrabungen J. FITZ, О. C, AArchHung, XXIV, 1972, 14, 19, 32-—33. (14) Eine Auswahl der rezenten Literatur über die Geschichte der Markomannen- und Sarmatenkriege unter Marcus 6. J. FITZ, Der markomannisch—quadische Angriff gegen Aquileia und Opitergium. História, XV, 1966, 336-, ID., AArchSlov, XII, 1968, 43-, ID., Réorganisation mïlitarie au début des guerres marcomanniques . Hommages à M. Renard. Collection Latomus, CI, 1969, 262; A. BIRLEY, Provincialia, Festschrift R. Laur-Belart. Basel, 1969, 214; A. MÓCSY, Acta Classica, VII, 1971, 84. (15) T. NAGY, Budapest története az őskortól az Árpádkor végéig I . Budapest, 1973, 99. — Gewisse Bauschäden in der Lagerstadt von Aquincum werden mit dem Einfall der Sarmaten im Jahre 178 und nicht mit den Ereignissen der ersten Kriegsjahre in Zusammhang gebracht. Auch im Töpfer viertel (GaSfabrik) der Bürgerstadt von Aquincum wurden die Werkstätten zur Herstellung von Prunkkeramik und Hoingkuchenformen erst später fluchtartig verlassen. S. A. ALFÖLDI, LA I. 1938, 328. (16) R. NOLL, Vorgeschichte der Markomannenkriege. ArchAu, XIV, 1954, 43. ziert( 17 ) (ich möchte mich jetzt nicht mit der Frage befassen, ob die mit den Jahren 158—165 schließenden Münzfunde mit den Konflikten vor den Markomannenkriegen oder mit den bereits von historischen Quellen dargestellten Kriegsjahren in Zusammenhang gebracht werden können) ; die Münzfunde von Raetien wurden von H.-J. Kellner aufgearbeitet^ 18 ) Außer den Münzfunden ist die Katastrophe auch mit einer Brand- und Zerstörungsschicht zu kennzeichnen, die bei zahlreichen Ausgrabungen zu beobachten ist und auf die Mitte des 2. Jh. datiert werden kann, so in Vindobona( 19 ), Carnuntum( 20 ), Quadrata (Barátföldpuszta)( 21 ), Arrabona( 22 ), im Lager Ad Statuas (Acs-Vaspuszta)( 23 ), in Brigetio( 24 ), Aquincum( 25 ), Albertfalva( 26 ), Campona (Nagytétény)( 27 ) und Intercisa( 28 ) — also am pannonischen Limes praktisch überall, wo Forschungen stattfinden. Den Zusammenhang zwischen den Zerstörungsschichten und den großen historischen Ereignissen sah R. N о 11 in manchen Fällen als unbewiesen an und stützte sich dementsprechend gar nicht auf die Angaben der archäologischen Beobachtungen^ 29 ) Einige diesbezügliche Feststellungen der früheren Forschung bestehen in der Tat nicht die kritische Untersuchung aufgrund von Funden, die eine genauere Datierung ermöglichen. Zu dieser Kategorie zählen wir folgende: 1. Die Zerstörung der Villa in Winden am See( 30 ) (17) R. GÖBL, Zwei römische Münzschätze aus dem Burgenland. Illmitz (1960) und Apetlon (1961). WissenSchaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, XXXVII, 1967, 13. (18) H. —J. KELLNER, Raetien und die Markomannenkriege, BVB1, XXX, 1965, 171. (19) A. NEUMANN, Die römischen Ruinen unter dem Hohen Markt. 2 Wien, 1957, 32. (20) E. NOWOTNY, RLiÖ, XII, 1914, 163; E. SWOBODA, Carnuntum Jahrbuch, V, 1959, 25; E. SWOBODA, Carnuntum*. Graz —Köln, 1964, 145. — Zugleich geben die jüngsten Nachgrabungen keinen Aufschluß über die Zerstörung des Lagers während der Markomannenkriege, s. M. KANDLER, Die Ausgrabungen im Legionslager Carnuntum 1968— 1973. Anzeiger der phil. — hist. KlaSSe der Ost. Akademie d.WisS, CXI, 1974, 34. (21) D. GABLER, Előzetes jelentés a barátföldpusztai tábor 1964—65. évi ásatásáról. Arrabona, VIII, 1966, 92. (22) ID., Kutatások Arrabona canabaejában. Arrabona, XIII, 1971, 37. (23) ID., Mitteilungen des Archäologischen Instituts, III, 1972, 158. (24) L. BARKÓCZI, A brigetioi tábor és canabae topográfiája. AntHung, III, 1949, 71. (25) A. ALFÖLDI—L. NAGY— T. NAGY—J. SZILÁGYI—Gy. LÁSZLÓ, Budapest története I. Budapest, 1942, 204— 205 365; T. NAGY, ibid. (26) T. NAGY, ibid. (27) Ë. CSEREY— F. EÜLEP, Nagytétény műemlékei. Budapest, 1957, 9. (28) L. BARKÓCZI, Intercisa I. AHung, XXXIII, 1954, 53; Intercisa II. AHung, XXXVI, 1957, 509. (29) R. NOLL, o. c, 46—47. — Der wichtigste Baustoff der Epoche ist das feuergefährliche Holz, welches jederzeit in Brand geraten kann ; bei der Entdeckung einer Brandschicht muß man also nicht unbedingt an Kriegsschäden denken. (30) B. SARIA, Der Römische Outshof von Winden am See. Burgenländische Forschungen, XIII, 1951, 15—16. 74