Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes – Kocztur Éva: Terra sigillata Depotfund von Gorsium. XV, 1974. p. 65–88.

Dr. 18/31 ist vielleicht auch ein früherer Zeitpunkt in Betracht zu ziehen, ebenso auch beim Stück Nr. 19. Der Glanzton der Sigillaten dürfte ursprünglich ein helles Englischrot( 10 ) gewesen sein, insofern dies von der schwarz-braunen Farbe des sekundären Bran­des überhaupt sichtbar ist ; der hart gebrannte Ton war rosenfarbig. Bis auf ein einziges Gefäß (Nr. 19) sind alle ge­stempelt. Die 18 Namensstempel deuten auf 16 Töp­fermeister hin, von denen wir sieben bereits bei früheren Gorsiumforschungen kennenlernen konn­ten^ 1 ) ; vier Stempel stimmen auch in bezug auf das Facsimile. Die rechteckigen Stempel mit abgerunde­ten Ecken (die einzige Ausnahme ist der Stempel AVNVSF in der tabula ansata) 1. sind in ihrer überwiegenden Mehrheit (12 St.) auf die antoninische Zeit zu datieren: МДММ1, G-IPPI-M, TITI-M, VXOPILLLM, OSBLM-AN, zweimal MACRINUS-F, ANDEGENM, SENIL Л -M, CESORINI, REDITI.M, AVENTINIM. In diesen Stempeln stehen die Namen a) in drei Fällen im Nominativ + F, b) in zwei Fällen im Genitiv, c) in sieben Fällen im Genitiv + Abkürzung M oder MAN. Die Tätigkeit der folgenden Töpfer läßt sich zeitlich genauer bestimmen: Mammius (150—180 u. Z.), Gippius (150—180), Titus (140— 170), Osbius (140—170), Macrinus (um 150—160), Ce(n)sorinus (150—180), Reditus (140—180), Aven­tinus (140—180). 2. Die zweite Gruppe der Namensstempel (5 St.) wurde von der Forschung auf einen früheren Zeit­punkt (Periode von Trajan-Hadrian) datiert: AVN­VSF, COBNERTLM, PRISCINI.M und zweimal SVRIVS. Die Untersuchung dieser Gruppe führt uns zu folgendem Ergebnis: a) Im Falle von AVNVS (Nr. 13) unterscheidet F. Oswald einen Töpfer von Lezoux aus der Zeit von Vespasian-Trajan( 12 ), dessen Gefäße (Form Dr. 33) den Stempel AVNIM tragen (diese Variante ist auch auf einem Gefäß von Brigetio zu finden), und einen Meister, von Rheinzabern der den Stempel AVNVSF benützt. Die Form unserer Gefäße ist aus­gesprochen antoninisch, auch die Datierung der Tätigkeit des Töpfers obliegt keinem Zweifel, aber weder die Stempel variante, noch die Gefäß­oberfläche bzw. die anderen Stücke des Fundgutes veranlassen uns, das Gefäß mit Rheinzabern zu verbinden. So dürfte also entweder der Rheinzaber­ner Aunus aus der antoninischen Zeit früher einmal auch in Lezoux gearbeitet haben, oder es hat der Töpfer von Lezoux einen Stempel vom Typ Nomina­(10) Bei der Farbbestimmung benützten wir R. STEIGER, Tafeln zur Farbbezeichnung römischer Keramik aus E. ETTLINGER —R. STEIGER, Formen und Farbe römischer Keramik. Stiftung pro Augusta Raurica. August 1971. Beilage Ausgrabungen in Äugst III. Insula XXXI. 1960—1961. (11) Gabler, 34, 36, 38, 40, 41, 44. Fundorte: Palatium (Gippius, Osbius, PriscuS, Titus), Nymphaeum (AventinuS, Mammius), II. Villa, basilica maior. (12) Oswald Index, 35. tiv F benützt und auch in der antoninischen Zeit in der mittelgallischen Manufaktur gearbeitet. b) Die Tätigkeit des COBNERTVS (Nr. 2) in Le­zoux wird von F. Oswald ebenfalls auf die Zeit von Vespasian-Trajan datiert. (Dieser Stempel ist mit dem Rheinzaberner Töpfer nicht in Verbin­dung zu bringen, da dieser auf keinem seiner Er­zeugnisse die Formel M (arm) gebrauchte.) In unserem Falle kann nur eine hadrianische oder eine etwas frühere Datierung in Betracht kommen. c) Die Tätigkeit des PRISCINVS (Nr. 14) wird sowohl von Oswald als auch von Stanfield und Simpson auf in Zeit von Hadrian bzw. Antoninus Pius datiert. Da aber in Aquincum im Material des von G y. Juhász publizierten Ton­warengeschäftes, unter der auf die Zeit von 170—180 datierbaren Zerstörungsschicht ein Gefäß mit dem­selben Stempel zu finden ist, müssen wir annehmen, daß dieser Töpfer auch nach 150 gearbeitet hat. Es ist nämlich unwahrscheinlich, daß man in einem Geschirrladen, welcher um 170—180 zerstört wur­de, ein unverziertes Gefäß gehalten hätte, das wenigstens zwei Jahrzehnte früher entstanden ist. d) Einen Töpfer namens SVRIVS (Nr. 4, 8) kann­ten wir bislang nur aus Südgallien; das vorwiegend aus Lezoux-Erzeugnissen bestehende Fundgut und die antoninische Form schließen jedoch die Herkunft von Montans, ja, wahrscheinlich sogar auch eine späte Datierung aus Südgallien aus, und so ist an­zunehmen, daß ein Töpfer ähnlichen Namens um die Mitte des 2. Jh. in Lezoux gearbeitet hat. Die Stücke von Sorviodurum und die früher publizierten pannonischen Gefäße können mit der Tätigkeit die­ses Meisters in Zusammenhang gebracht werden. Es zeigte sich also bei der Analyse dieser Gruppe, daß kein Stempel in einen vorhadrianischen Zeit­punkt datiert werden kann, ja, daß sogar die Tätig­keit der meisten Töpfer auf die Jahre 140—170 u. Z. anzusetzen ist. 3. Die dritte Gruppe besteht aus einem einzigen Stück (Nr. 15) mit dem Stempel PRISCVS, zweifel­los das späteste Erzeugnis unseres Depotfundes; die Herstellung kann nicht vor 165/170 datiert wer­den, während im Falle des Gefäßes von Gorsium der Gefäßtyp von Newstead und die Zusammensetzung des Fundgutes eine Datierung nach 180 u. Z. nicht ermöglichen. Der Depotfund enthält zwar Gefäße unterschied­lichen Alters (und hätte in dieser Zusammenstellung gar nicht zum Vorrat eines Geschirrladers zu einem bestimmten Zeitpunkt gehören können), doch beträgt der Unterschied zwischen den ältesten und den jüngsten Erzeugnissen kaum mehr als ein halbes Jahrhundert. Sogar diese relativ kurze Phase der chronologischen Skala läßt sich noch weiter einengen, wenn man das Fundgut insgesamt betrachtet. Die Sigillaten sind nicht früher als in Jahren 140—150 in den Besitz ihres Käufers (ihrer Käufer) geraten (auf 19 Gefäßen 10 verschiedene Sgrafitti) und ihr Erwerb endete spätestens zwischen 170 und 180. Ungefähr in diesen Jahren ist also das Gebäude nie­dergebrannt, wo die Kiste mit den Gefäßen aufbe­73

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