Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 14. 1973 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1975)
Tanulmányok – Abhandlungen - Doorselaer, A. van: Der Kemmelberg, ein keltischer Herrensitz? XIV, 1973. p. 79–84.
DER KEMMELBERG, EIN KELTISCHER HERRENSITZ? Der Kemmelberg liegt im südwestlichen Teil der Provinz Westflandern, der westlichsten Provinz Belgiens, etwa 10 Kilometer südwestlich von leper, nördlich der französischen Grenze. 154 m hoch, beherrscht er das umliegende Flachland, das einen Teil der nord westeuropäisch en Tiefebene bildet. Eine strategische Lage, um so mehr da der Kemmelberg der östlichste Punkt einer Reihe von sogenannten Zeugenhügeln ist, die vom belgischen Territorium aus (mit dem Kemmelberg, dem Scherpeberg und dem Rodeberg) über die Reichsgrenze ins französische Gebiet (mit dem Zwarteberg, dem Catsberg und dem Casselberg) hineinreicht. Von ihnen ist der Casselberg, das römische Castellum Menapiorum, der westlichste Hügel (Abb. 1). Der Kemmelberg besteht aus einem ausgedehnten ellipsförmigen, 375 m langen Plateau, dessen grösste Breite 95 m ist, wenn man die 150 m-Höhenlinie als Grenze nimmt. Die gesamte Fläche umfasst also etwa 3 ha, jedoch 8 ha, wenn die 140 m — Höhenlinie als Grenze genommen wird (Abb. 2). Das Plateau wies im Mittelneolithikum eine dichte Besiedlung auf, von der schon seit dem Ende des 19. Jhs. Streufunde bekannt waren. Unsere seit 1968 durchgeführten Ausgrabungen bestätigen diese Funde. Obschon nur teilweise in-situ bewahrte Reste zur Verfügung stehen, ist es uns doch möglich, in dieser neolithischen Siedlungsphase Einflüsse der nordwestliche Fazies des Chasséen du Bassin Parisien zu erkennen. Das bedeutet, daß der Kémmel den bisher bekannten nordwestlichsten Punkt der Chasséenkultur bildet. Diese neolithischen Funde sollen hier nicht besprochen werden, weil wir nur die Ergebnisse unserer Untersuchungen der eisenzeitlichen Bergfestung vorzulegen wünschen. Seit 1968 führen wir systematische Ausgrabungen durch; jedes Jahr wird einen Monat lang gegraben, so daß wir nunmehr, nach 6 Kampagnen, die ersten Ergebnisse vorlegen können. Wir möchten noch darauf hinweisen, daß die Grabungsarbeiten und die Identifizierung der archäologischen Schichten stark erschwert wurden: der Boden bestellt aus feinkörnigem, mit Eisensandsteinbrocken durchsetzten Sand. Andererseits ist der Kemmelberg, der im ersten Weltkrieg überdies schwer umkämpft wurde, bewaldet, so dass uns nur spärliche topographische Anhaltspunkte zur Verfügung stehen. Mehrere Schnitte lieferten dennoch wichtige Spuren, obwohl hier, wegen der mechanischen Hilfsmittel, nur begrenzte Materialfunde vorliegen. Bis heute beschränkten sich die OOSTENDE IEPER KÉMMEL Abb. 1: Situationskarte. 1 = Kemmelberg; 2 = Scherpeberg; 3 = Rodeberg; 4 = Zwarteberg; 5 = Catsberg; 6 = Gasselberg. Ausgrabungen auf das Plateau und die Abhänge; sie konzentrierten sich in drei Sektoren: im Nordsektor, auch einige Schnitte im Süd- und Südwestsektor. Die Schnitte zeigten uns ein ganz kompliziertes Verteidigungssystem, in dem Gräben, Wälle 79