Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 14. 1973 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1975)

Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Donaugrenze von Pannonia Superior und Inferior. XIV, 1973. p. 351–355.

ebenfalls mit den südlich von Aquincum stationierten Verbänden. Auf der Entlassungsurkunde waren die Garnisonen von Matrica und Vetus Salina nicht ange­führt, die Reihe begann mit der Hilfstruppe von Anna­matia, der / Thra(cum) Oerm(anica) c. R. und endete mit der Garnison von Burgenae, dem südlichsten Lager. Auch auf diesem Diplom sind nur die Namen der in den Lagern südlich von Aquincum stationierten Truppen zu finden . Die zwei weiteren Diplome (CIL, XVI, 131, Budapest, um 186 - CIL, XVI, 132, Adony, um 189) sind sehr unvollständig; eine Aufzählung der Truppen ist nur bedingt anzugeben (AAntHung, VII, 1959, 429-438). Die Truppenlisten, auf die man aus den Fragmenten folgern könnte, liefern jedoch keinerlei Beweis dafür, daß die abgerüsteten Verbände auf einem größeren Gebiet stationiert gewesen wären, die in den vorangehend erör­terten Diplomen angeführte Truppenaufstellung also verändert worden wäre. Die in Pannónia Inferior vor dem Jahre 148 erlassenen Militärdiplome (Tokod, aus 110, CIL, XVI, 164; Carnuntum, aus 114, CIL, XVI, 61) bringen die Truppen nicht in topographischer Reihen­folge, doch lassen die Verbände, die mit bestimmten Lagern verbunden werden können, keinerlei Zweifel auf­kommen, daß auch diese Urkunden nur die Garnisonen der südlich von Aquincum liegenden Lager anführten. Eine von der Zahl der Verbände abweichende Auf­zählung finden wir unter den oberpannonischen Diplo­men erstmals auf dem Diplom von Ászár aus dem Jahre 148 (CIL, XVI, 96), doch wird hier die Reihenfolge der Truppen nicht nach der topographischen Anordnung der Hilfstruppen angegeben. Das einzige Diplom, das uns in dieser Beziehung zur Verfügung steht, ist die Entlas­sungsurkunde von Brigetio aus dem Jahre 163 (L. BAR­KÓCZI, о. c, AArchHung, IX, 1959, 413-421). Hier wer­den die cohortes in Richtung Ost-West aufgezählt. An er­ster Stelle wird die IV V oluntariorum c. R. genannt, ihr folgen die XVIII Voluntariorum, c. R., die / Vlpia Panno­niorum milliaria eq., die V Callaecorum Lucensium, die / Thracum c. /?., die // Alpinorum und an letzter Stelle die / Aelia milliaria sag. Die Inschriften der cohors XVIII Voluntariorum с R. sind uns aus Cirpi bekannt (S. SOP­RONI, Two inscribed relics of the cohors XIIX Volunta­riorum с R. FolArch, XVI, 1964, 33-42). Die cohors I Vlpia Pannoniorum milliaria equitata dürfte im Lager Sol va stationiert gewesen sein (AArchHung, XIV, 1962, 48 — 49; Tabula Imperii Romani, L 34 Budapest, 104). Die cohors V Calaecorum Lucensium hielt das Lager Cru­merum besetzt, auch einschlägiges Fundgut ist von hier bekannt (CIL, III, 3664). Die im Donauknie stationierten und in der Kohortenliste des Diploms von Brigetio an 2 — 3 — 4. Stelle genannten Verbände bestimmen zwang­släufig den Standort der ersten Hilfstruppe dieser Liste : dieser kann nur weiter ostwärts bzw. südwärts von Cirpi, an der Donau, gewesen sein. Trifft die topographische Aufzählung des Diploms auch bei der Erwähnung der ersten cohors zu — und wir haben keinen Grund, dies zu bezweifeln —, so können wir deren Lager einzig und al­lein in Ulcisia Castra suchen. (L. BARKÓCZI, О. C, AArchHung, IX, 1959, 420). Hinsichtlich der Grenze der beiden Pannonién zeich­net sich also aus den Diplomen ein übereinstimmendes Bild ab. Die Hilfstruppen von Pannónia Inferior werden jeweils konsequent südlich von Aquincum erwähnt. Das einzige, aus topographischem Gesichtspunkt brauch­bare Diplom von Pannónia Superior (Brigetio, 163) zählt das erste, nördlich von Aquincum gelegene Lager, Ulcisia Castra, zu den Lagern der oberpannonischen Armee. Unter den Argumenten, die für die Zugehörigkeit von Ulcisia Castra zu Pannónia Inferior angeführt werden, sollten an erster Stelle die in Szentendre gefundenen Steindenkmäler der legio II Adiutrix aus dem 2. Jh. genannt werden. (A. MÓCSY, Die Bevölkerung von Panno­nién bis zu den Markomannenkriegen, 55; B. v. SARIA, Ulcisia Castra. RE, IX A, 1961, 509)'. A. M ó с s y erwähnt drei Inschriften (о. с, 247, 176/1-3). Die Inschrift CIL, HI, 14354( 1 ) wurde im Jahre 1898 als Seitenplatte eines Grabes aus dem 4. Jh. gefunden. Im selben Gräberfeld kam 1928-1929 die Inschrift AÉrt, L, 1937, 86 = AÉ, 1939, 8 zum Vorschein. Am Fundort ist die Verwendung beider eine sekundäre gewesen, und es ist nicht nach­weisbar, daß sie auch ursprünglich in Ulcisia Castra auf­gestellt waren. Der Fundort der dritten Inschrift (CIL, III, 3642 = A. BURGER, A pomázi római sírkő. Fol­Arch, VIT, 1955, 75 — 85) ist gar nicht Szentendre, sondern Pomáz. Das vierte Steindenkmal, welches aus dem an­gehenden 2. Jahrhundert stammt und zweifelsohne mit Aquincum in Verbindung steht, ist das Grabmal des Cl. Trophimus, aufgestellt vom coll(egium) fabr(um) et cent(onariorum) . Das Steindenkmal, das bei den Ausgra­bungen von 1928 — 1929 zum Vorschein gebracht wurde, stammt aus demselben Grab des spätrömischen Gräber­feldes wie das vorangehend erwähnte (L. NAGY, Aquin­cumi vonatkozású kiadatlan feliratos köemlékek Szentendré­ről. AÉrt, L, 1937, 87-94). Die Steindenkmäler, die im 4. Jh. vermutlich aus der nächsten Umgebung von Ulci­sia Castra zum Bestattungsort gebracht worden sind, beweisen keineswegs, daß das Lager auch vor 214 zu Pannónia Inferior gehört hätte. Aufgrund der Meilen­steine und des Grabmals aus Pomáz kann kein Zweifel bestehen, daß die Grenze der beiden Provinzen nicht weit südlich von Ulcisia Castra gewesen sein mußte, vorausgesetzt, daß das Lager zu Pannónia Superior ge­hörte, was wir an Hand der Diplome mit Fug und Recht annehmen dürfen. Der ursprüngliche Standort der er­wähnten Steindenkmäler konnte ja auch nur wenige Kilometer weit entfernt gewesen sein. Laut T. N a g y hat die Forschung den Schluß, wonach Ulcisia Castra zu Pannónia Superior gehört haben soll, aus der unrichtigen Deutung der in Szentendre gefun­denen Ziegelstempel der cohors I Vlpia Pannoniorum und der cohors I Thracum gezogen (T. NAGY, Ulcisia Castra. BpR, XXIII, 1973, 40-41). Da im vorliegenden Aufsatz nur die Argumente von Belang sind, die die Zugehörigkeit, von Ulcisia Castra zu Pannónia Superior in Abrede stel­len, erübrigt es sich, die Ziegelstempel der cohors I Vlpia Pannoniorum aus Szentendre zu erörtern. T. N a g y hat recht, was die Fundumstände dieser Ziegelstempel anbe­langt, doch ist dies von keiner Bedeutung, wenn wir Ulcisia Castra an Hand anderer Beweise als Teil von Pannónia Superior betrachten. Anders stehen die Dinge mit den Ziegelstempeln СОН P T. Diese wurden zum Teil bei der porta praetoria gefunden und wahrscheinlich gleichzeitig mit der Errichtung des Steinbaulagers ein­gebaut (von T. Nagy auf die 10 — 20er Jahre des 2. Jh. datiert). Dieselben Ziegelstempel kamen auch beim relen­iitra-Teil des Legionslagers von Aquincum zum Vor­schein, zusammen mit Ziegeln, die die Stempel LEG IUI F, LEG X G P F und LEG II AD trugen. In den 10 - 20er Jahren konnte schon kein oberpannonischer Verband zu den Bauarbeiten in Aquincum Ziegelsteine gebracht haben, folglich gehörte die cohors I Thracum, die das Lager von Szentendre errichtete, zur Armee von Pannó­nia Inferior. Dafür spricht auch der Umstand, daß die Anführung der Trupennummer auf den Ziegelstempeln [p(rima)~\ nur auf den Ziegeln vorkommt, die unter allen thrakischen Hilfstruppen Pannoniens allein der cohors I Thracum zugesprochen werden können: den Diplomen zufolge gehörte dieser Verband bis zuletzt den Streit­kräften von Pannónia Inferior an. Ein Schönheitsfehler in der Beweisführung von T. Nagy ist die Datierung der Ziegelstempel СОН P T. Wie bereits erwähnt, wurden diese zusammen mit den Ziegelstempeln der legio IV Flauia, der legio X Gemina und der legio II Adiutrix gefunden. Die legio IV Flauia hielt sich in den Jahren 89 — 101 in Aquincum auf und zeichnete sich durch eine beachtliche Bautätigkeit aus (G. AbFÖLDY, Die Trup­penverteilung der Donaulegionen am Ende des I. Jahrhun­derts. AArchHung, XI, '1959, 131-132). Die legio X Gemina löste die an die dakische Front abkommandierte IV Flauia im Jahre 101 ab und blieb in Aquincum bis zur Zweiteilung der Provinz (A. MOOSY, О. С, RE, Suppl. IX, 23 Alba Regia 353

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