Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 14. 1973 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1975)

Tanulmányok – Abhandlungen - Waldhauser, J.: Die keltischen Viereckschanzen in Böhmen. XIV, 1973. p. 235–244.

können, sodaß die Anbringung der Viereckschanzen dadurch beinflußt werden konnte( 44 ). Von dem Gesichtspunkt der keltischen Besiede­lung ist die Tatsache wichtig, daß in der Umgebung mancher Viereckschanzen (soweit sie nicht in heutigen Wäldern gelegen sind, wo die Obersflächesammlung unmöglich gemacht ist) gleich keltische Siedlungen existierten, die in verläßlich beweisbaren Fällen wirtschaftliche Zentren (centrés productifs et agraires) darstellen. Die Bedeutung dieser Siedlungen im Rahmen der Struktur der keltischen Besiedlung ist historisch schwer zu interpretieren (eine Sitze der Teokratie?). Der heutige Forschungszustand erlaubt nicht die Beantwortung der Frage, ob jeder „Stamm" oder auch „kleinere" Gesellschaftseinheiten in natür­lichen Siedlungskammern eine oder mehrere Viereck­schanzen erichteten. Die Entstehung der Viereckschanzen in Böhmen kann auf Grund des Materials von Markvartice und Msecké Zehrovice frühestens in das 2. Jh. v. Z. gesetzt werden( 45 ). Sehr wahrscheinlich ist der gene­tische Zusammenhang mit vierwinkligen Heiligtü­mer vom Typus Libenice — Aulnay-aux-Planches — Holzhausen. Zeitgemäß gehört die Gründung der Viereck­schanzen in Böhmen in den verhältnißmäßig kurzen Zeitabschnitt (LT CJLT C 2 ) der Enstehung der Oppida (z. B. Stradonice um Beginn der Stufe LT C 2 , also nach Polenzschen absoluten Datierung zwischen 150—120 v. Z.)( 46 ) und des Endes der Beerdigung auf keltischen Flachgräberfeldern mit der Stufe LT C x (Abb. 5). Diese Veränderungen und sicher weitere Umwandlungen in der gesselschaftlichen Struktur der Kelten waren wohl unmittelbar bedingt durch einen ungewöhnlichen ökonomische Fortschritt, erreichte seinem Gipfel in der 1. Hälfe des 1. Jh. v. Z.( 47 ). Für den voroppidaler Zeitabschnitt ist eher Beli­gionspartikularismus charakteristisch, der aus der verstreuten Lage der Kultstätten in Terrain erklär­bar ist (Quellen, Berggipfel, seltsame Felsgebilde usw.). Vom Beginn der Oppidazeit an kann gewiße Zentralisierung der Kultpraktiken vorausgesetzt werden, dessen Ausdruck vielleicht die Entstehung von Viereckschanzen ist( 48 ). Teplice J. Waldhauser (44) Cf. in Böhmen: Tëëinov (P. DRDA - J. WALDHAU­SER — M. ÖIZMÁR, о. с, Abb. 2:15), Gesov (F. SAXDA, Vlastivëda Jicinska, pHloha 6. Jicin, 1969) ; Süd­deutschland: Wettenhaussen (K. SCHWARZ, О. C, Jahresb. d. Bayer. Landesamtes für Denkmalpf]., XVIII, 1960, Abb. 22); England (?): Wayworth (Сн. HAWKES, о. c, Abb. 16:3). (45) L. JANSOVÁ, О. С, 477-478, Taf. П. (46) H. POLENZ, о. с, 4J -42. (47) J. WALDHAUSER, Chronologische Position der kelti­schen Oppida und Gräberfelder in Böhmen. (Die Frage der Beerdigung in oppidaler Zeit, historische Interpretation). PA, (im Druck). (48) Neuerlich beschäftigte sich mit Viereekschanzen in BayernK. Schwarz (DieGeschichte eines keltischen Temenos im nördlichen Alpenvorland, Ausgrabungen in Deutschland, Mainz 1975, 324-358). Die Ver­schlüße des Verfasser konnte micht zu diesem Auf­satz einfühten sein. 16 Alba Regia 241

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