Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes: Sigillaten auf dem Gebiet des Palatiums von Gorsium. XIII, 1972. p. 9–68.

lung nicht mit dem Vicus gleichzusetzen ist, der zum Lager der ala Scubulorum und cohors I Alpinorum equitata gehört (121) , dieser ist anderswo zu suchen. Das im Absatz „A" beschriebene Material deutet zwar die Nähe des frühen Lagers an, ist aber zu ge­ring um die Möglichkeit einer kSiedlung zuzulassen, die zu einem Lager gehören würde. Womit läßt sich also die Tatsache erklären, daß sich eine umfangreiche und bedeutende Siedlung gerade nach der Auflösung des Lagers in Tác entwickeln konnte? In bescheidenerem Rahmen mochte hier dieselbe Tendenz zur Geltung gekommen sein, die von F. Vittinghof (122) bei einigen Städten von Dazien voraussetzt, welche neben den Auxiliarlagern oder an Stelle aufgelöster Militärlager entstanden sind: die Besiedlung der aus militärischem und siedlungs­geographischem Gesichtspunkt wichtigen Plätze mit Elementen, die für die römische Regierung zuverläs­waren und die römische Kultur gewissermaßen bere­its sich zu eigen gemacht haben. Die Munizipalisie­rung dieser Siedlungen konnte also aus strategischen Erwägungen erfolgt sein. Ob nun Gorsium unter Hadrianus tatsächlich zum Rang eines Municipium erhoben wurde —wie dies von J. Fit z (123) angenom­men wird — oder nicht° 24) , ist dieser Faktor bei der Entwicklung der Siedlung jedenfalls in Betracht zu ziehen. (J. Fitz machte darauf aufmerksam, daß aus Verteidigungsgründen um die Wende des 1. —2. Jh. in der weiteren Umgebung von Gorsium eine Population angesiedelt wurde, deren Kultur von der der örtlichen Eingeborenenbevölkerung abweicht und mit der Hügelgrab-Bestattung charakterisiert werden könnte. (125) Zur selben Zeit ist die Siedlung Gorsium entstanden.) Die Blütezeit der Siedlung ist auf die Mittedes 2. Jh. zu setzen. Im Vergleich zur Jahrhundertwende nimmt der Sigillatenverkehr in der Antoninerzeit auf das Sechsfache zu. Dasselbe konnte früher bei der Untersuchung der gestempel­ten glatten Sigillaten bzw. der jetzt geprüften 166 Bruchstücke beobachtet werden. Die Angaben, die eine Blütezeit der aus kleinen Wohngruben und Lehm­häusern bestehenden antoninischen Siedlung andeu­ten, weisen also auf einem recht umfangreichen Ge­biet Hn homogenes Bild auf. Bei der Errichtung der Villen wurden diese Bodenschichten durchschnitten und dadurch wurde die Aufzeichnung eines zusam­menhängendes Bildes erschwert. (C) Während der Markomannenkriege wurde Gorsium zerstört; die ärmlichen Hütten der Eingeborenen, die den Großteil der Sigillaten lieferten, fielen dem Feuer zum Opfer. (12(i) Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder aufgebaut ; in dieser Periode dürfte z. B. auch das Horreum am östlichen Teil des I. Gebäudes errichtet worden sein, mit dem ein Teil unserer Sigillatenfunde in Verbin­dung steht. Im Vergleich zur Antoniner-Zeit hat sich zwar das Material der Severer-Zeit stark vermindert (obgleich die näher nicht bestimmbaren 76 Rheinzaberner Si­gillaten größtenteils hierher gehören), vor allem in­folge der geringen Menge der Westerndorfer Ware, doch ist auch diese Periode (D) als bedeutungsvoll zu bezeichnen, und deutet auf den wirtschaftlichen Auf­schwung hin, der zu Beginn des 3. Jh. auch in Gor­sium, wie in den übrigen pannonischen Städten, ein­getreten ist. Die geringere Zahl der Sigillaten dürfte auch damit zusammenhängen, daß an Stelle der während der Markomannenkriege zerstörten zahlreichen kleinen Hütten und Lehmhäuser wenige große Bauwerke an­derwärtiger Bestimmung errichtet wurden, die in­folge ihrer Funktion nicht so viele Prunkgefäße ent­halten konnten, wie die früheren Wohnhäuser. D. Gabler (121) F. VITTINGHOF, Studien zur europäischen Vor- und Frühgeschiehte. 1968, 141. (122) J. FITZ, Alba Regia, IV/V, 1963/64, 222-224. (123) A. MÓCSY, AArchllung, XXI, 1969, 349. (124) J. FITZ, Gorsium, a táci római kori ásatások. Székes­fehérvár, 1964. 90-92. (125) Ibid., 94. 66

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