Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes: Sigillaten auf dem Gebiet des Palatiums von Gorsium. XIII, 1972. p. 9–68.

bungen in Bezug auf die Datierung der Manufaktur ergaben; diese bestätigen in zahlreichen Fällen die Ergebnisse von P. Karnitsch. Somit bedienten wir uns bei der Datierung ebenfalls der Ergebnisse des bekannten österrechischen Forschers, mit Aus­nahme des Materials, welches er auf die Mitte bzw. das zweite Drittel des 3. Jh. setzt : bei diesen Stücken gaben wir frühere Zeitpunkte an. Mit der Chronologie der Manufaktur hat sich jüngstens G. M ü 11 e r (71 ) befaßt, der meint, nach der Jahrhundert wende hätten sich nur einige kleinere Betriebe betätigt (Julius, Pri­mitivus und Firmus), und auch diese lieferten ihre Ware nur nach Süden und Osten, während das frü­here Absatzgebiet größtenteils von Trier übernommen wurde. Auf die stratigraphischen Ergebnisse der panno­nischen Ausgrabungen konnten wir uns nur teilweise stützen; in Gorsium bot das Horreum im östlich Teil des I. Palatium den einzigen chronologischen Anhaltspunkt : unter der Fußboden- bzw. Fußober­kante des Horreum gab es nur je ein Stück, welches dem Cerialis-Kreis zugeschrieben werden konnte, in den höheren Schichten kamen aber zahlreiche Bruch­stücke zum Vorschein. Das Horreum wurde nach den Markomannenkriegen erbaut. (72) Zusammenfassend können wir die Sigillaten aus Rheinzabern chronolo­gisch wie folgt aufteilen : Antoninus Pius — Marc Aurel 27 St. Marc Aurel — spätantoninische Zeit 25 St. Antoninus Pius — erstes Viertel 3. Jh. 7 St. Commodus — erste Hälfte 3. Jh. 58 St. näher nicht bestimmbar 71 St. Mit einem ungefähr gleichen Anteil steht Rhein­zabern auch in bezug auf das unverzierte Material an erster Stelle (73> . Insgesamt wurden nur zwei Sigil laten gefunden, je ein Gefäß Typ Drag. 33, mit den Stempeln SABINIANVSF bzw. PROCLLNVF. Beide sind bedingt auf die Antoniner Zeit zu setzen, aber auch hier macht sich der Mangel einer Revidierung der Datierung nach F. Oswald bemerkbar und kann bei statistischen Untersuchungen zu Verzerrun­gen führen. 5. Sigillaten aus Westerndorf und Pf affenhof en Für pannonische Verhältnisse gibt es in Gorsium überraschend wenige Sigillaten, die mit den Werks­tätten von Westerndorf bzw. Pfaffenhofen in Zusam­menhang gebracht werden könnten. Diese Manufak­turen sind ins gesamt von 21 Bruchstücken (d. h. 6,4% (71) G. MÜLLER, О. C, 19. (72) J. FITZ, Gorsium, a táci római kori ásatások. Székes­fehérvár, 1964, 37. (73) Der Anteil der Erzeugnisse von Rheinzabern war gering am Material der römische Siedlung von Tokod, die die Markomannen-Kriege wahrscheinlich voll­ständig zerstört haben (Dissertation, Bp. 1963). des Gesamtmaterials) repräsentiert. Dies ist umso überraschender, als unter den Funden des unweiten Intercisa gerade die Produkte von Westerndorf am zahlreichsten vorkommen (74) , und dasselbe gilt auch für das benachbarte Barbaricum. Es scheint, diese Manufaktur hat an erster Stelle die Lager und Städte entlang des Limes und nur an zweiter Stelle die inner­pannonischen Siedlungen beliefert. (?5) Auch im Mate­rial von Poetovio gibt es relativ wenige Westerndorfer Gefäße. (76) Die Verteilung der Funde war auf dem Gebiet des Palatium vollständig gleichmäßig —es gab kaum ein Block, in dem zwei Stücke gewesen wären, jedes kam anderswozum Vorschein. Von zwei Ausnah­men abgesehen (diese gehören dem Typ Drag. 30 an) sind alle Stücke in den Typ Drag. 37 einzustufen, obgleich bei einigen ganz winzigen Bruchstücken ein Fragezeichen hinter der Bestimmung angebracht zu sein scheint. Von ihrem Umsatz in Pannonién haben wir bereits in früheren Arbeiten berichtet, seither ist ein um­fangreiches Material nur bei den Ausgrabungen von Intercisa freigelegt worden. (77) Die typologische Klas­sifizierung des reliefverzierten Materials ist das Ver­dienst von К. К i s s. (78) Unser Material verteilt sich unter den folgenden Meistern : Westerndorf Comitialis 3 St. Helenius 11 St. Onnio(rix) 6 St. Pfaffenhofen Dicanus-Kreis 1 St. Im allgemeinen kommt die Ware des Helenius in sämtlichen pannonischen Fundorten häufiger vor, als die des Comitialis, auffallend ist ajber in Gorsium die Häufigkeit der Gefäße des Onnio. (Im benach­barten Barbaricum ist z. B. kein einziges Stück die­sem Kreis zuzuschreiben.) In einem einzigen Fall schien die Zusammengehörigkeit der Bruchstücke problematisch zu sein, aber, obschon sie in entfernt gelegenen Blöcken zum Vorschein kamen, konnten wir annehmen, daß sie demselben Gefäß angehörten. Beiden Gefäßen des Helenius-Kreises kam der Eierstab Kiss 5,3, 5,4und 5,5 gleichermaßen vor. Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist die Engobe über­all abgewetzt und orangengelb. Beim Stück №. 309 wurdedie Arkade Kiss, 6,75 zweimal in die Form­schüssel gedrückt, während die Ausführung des Eier­stabes ganz minderwertig ist. Es folgt aus der Organi­sation der Helenius-Manufaktur, daß wir bei den mei­sten Waren die Bezeichnung „Helenius-Kreis" an­zuwenden hatten, denn nur so wird das gemeinsame Vorkommen der Gefäße verständlich, die zwar die­(74)Poczy,31. (75) D. GABLER, BVBI, XXXI, 1966, 123- 133. (76) I. CURK, Dissertationes, IX, 1969, 32- 33. (77) Aus Gefälligkeit von E. B. VÁGÓ und Zs. VISY, konnte ich das Material besichtigen. Die Funde sind bei den Ausgrabungen der Canabae 1969 zum Voschein gekommen. (78) Kiss, 216-274. 57

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