Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)
Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes: Sigillaten auf dem Gebiet des Palatiums von Gorsium. XIII, 1972. p. 9–68.
gallischen Werkstätten enthält (38) . Bei einigen Stükken kann dies selbstverständlich auch chronologische Fragen mit sich bringen bzw. rechtfertigen. Über den pannonischen Export der Werkstatt Lezoux haben wir schon früher berichtet (s9) , weiteres Material wurde seither von I. С u г к aus Poetovio publiziert. (40) Seine Abhandlung läßt erkennen, daß sich die Sigillaten von Lezoux in Emona und Umgebung schon nicht mehr verbreitet haben, daß also der Umkreis von Celeia und Poetovio der letzte Absatzmarkt der westlichen provinziellen SigillataWerkstätten war. Bei der Bestimmung stützten wir uns auf die Angaben von CGP und hielten uns auch in chronologischer Hinsicht daran. Demnach fanden wir in Gorsium — wie in ganz Pannonién überhaupt — keine Funde vor der Zeit des Hadrianus ; lediglich ein Motiv eines ganz kleinen Bruchstückes (106) wird von F. Oswald auf die Zeit des Traianus gesetzt, doch ist unser Stück sicherlich späterer Herkunft. Wir fanden auch keine Gefäße ausgesprochen aus der Zeit des Hadrianus ; das früheste, mit dem Stempel OFISA [CRI] zwischen dem Sohlring und und dem Relieffeld, stammt von Meister Sacer, der sich während der Herrschaft von Hadrianus und Antoninus Pius betätigte (Nr. 27). Der frühen Gruppe gehört auch Attianus an; wir konnten zwei seiner Gefäße identifizieren (28, 29). Es ist ungewiß, ob das Bruchstück Nr. 30 dem Quintilianus-Kreis angehört ; das Stück ist in der Tat ganz winzig und somit kann ein Motiv keine einwandfreie Bestimmung ermöglichen. Außer diesen vier besteht noch bei weiteren sechs Bruchstücken (105, 107-8, 112, 1.15, 118) die Möglichkeit, sie von der Zeit des Hadrianus zu datieren, folglich besteht das Lezoux-Material auf dem Gebiet der Villa I von Tác bis zu 90 Prozent (oder wahrscheinlich noch mehr) aus der Zeit des Antoninus. Von den Töpfern aus der Zeit des Antoninus konnten wir in Gorsium die Gefäße folgender Meister identifizieren: Laxtucissa 1 St. Criciro (?) 1 St. Censorinus 1 St. Paternus 5 St. Doeccus bzw. Attianus 1 St. Doeccus 2 St. Albucius 5 St. Cinnamus 25 St. Cinnamus-Kreis Pugnus-Paullus 20 St. Pugnus 3 St. Satus 1 St. Censorinus 3 St. Banuus-Stil 1 St. (38) Die ähnliche Type cf., Juhász X. t. 17, 18. (39) D. GABLER, AÉrt, XCI, 1964, 99. (40) I. Сшж, Dissertationes, IX, 1969, 11- 17; В. ViKiG, AArehSlov, XIX, 1968, 514. Schon auf den ersten Blick zeigt es sich deutlich, daß die Hälfte unseres Lezoux-Materials in der Werkstatt des Cinnamus hergestellt wurde bzw. das Produkt eines Töpfers ist, der enge Beziehungen zu Cinnamus unterhielt. Solche „associated potters" waren Paullus und Pugnus i41) , deren Erzeugnisse in einigen Fällen deutlich voneinander getrennt werden können ; in anderen Fällen jedochkönnen wir infolge der kleinen Dimensionen der Bruchstücke keine einwandfreie und bestimmte Definition geben, daher benützten wir die Bezeichnung Cinnamus-Pugnus oder CinnamusPaullus. Neben den Dekorationsmotiven, die auf Cinnamus zurückzuführen sind, können wir auf den Gefäßen Nr. 86 — 96 auch Elemente von Attianus, Criciro, Doeccus, Jullinus, Aventinus und Advocisus identifizieren. In ihrer Mehrheit wurden diese Gefäße mittels Stempeln verziert, die von mehreren der angeführten Meister benützt wurden, es sind also enge Beziehungen auch zwischen Doeccus und Cinnamus oder Iullinus und Cinnamus anzunehmen, wie dies bereits von Simpson (42) angedeutet wird. Eben daher ist die Unterscheidung der in Bruchstücken erhalten gebliebenen Sigillaten äußerst schwierig. Auf dem Stück Nr. 71, welches dem Cinnamus-Kreis angehören dürfte, entdeckten wir Elemente, die von Docilis und Doccalus verwendet wurden, während Dekorationsmotive auf dem Stück Nr. 100 vom Meister S (Satus) benützt wurden ; es ist also auch eine Wechselwirkung in Betracht zu ziehen. Beim letzteren dürfte die S-förmige Verzierung vor den Füßen des Neptun (Dech. 14) nicht die übliche, sondern eine vereinfachte Variante sein. Die Gefäße des Cinnamus sind in Pannonién praktisch überall zu finden (43) ; frühere Ausgrabungen brachten seine Schüsseln auch bei Tác zum Vorschein (44) . Letzlich wurden seine in Poetovio gefundenen Sigillaten von I. С u r k <45) publiziert. Die Cinnamus-Ware kommt im ganzen Imperium in großen Mengen vor, es wurde deshalb bereits früher angenommen, daß sich mehrere Töpfer dieses Namens bedienten quasi als einer Schutzmarke zur Bezeichnung der Qualität. (4Ö) Wir möchten hoffen, daß die gründlichen typologischen Untersuchungen von G. Simpson bzw. G. Rogers' 4 " die Möglichkeit bieten werden, zu den einzelnen Meistern der Cinnamus-Werkstatt zu gelangen. In diesem Falle wäre es nicht ausgeschlossen, die Chronologie der Cinnamus-Produkte noch weiter zu verfeinern. Eine Untersuchung der Cinnamus-Gefäße aus Tác nach der Klassifizierung von Simpson-Rogers führte zu folgendem Ergebnis : (41) Stanfield-Simpson, 264. (42) Ibid. (43) D. GABLER, AÉrt, XCI, 1964, 100. (44) E. B. THOMAS, О. С (45) I. CURK, Dissertationes, IX, 1969, 16. (46) I. R. TERRISSE, o. c.,49. (47) Rogers — Simpson, 3, 3— 14. 53