Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)
Szemle – Rundschau - Tóth Endre: Epigraphisches aus Savaria. 1972. XIII, 1972. p. 299–301.
das Bruchstück nur 4 cm dick, was der Vermutung widerspricht, daß es sich um eine größere Inschrift oder eine Bauinschrift handeln könnte. Diese Argumente wären auch dann stichhaltig wenn auf der Inschrift auch das Imperatorpraenomen ausgeschrieben gewesen wäre / [Imp. Nero I Clau]di[us / divij Claufdi f. Nach wie vor betrachte ich also die von Paulovics vorgeschlagene Ergänzung als die wahrscheinlichste Variente. Nr. 49. In der linken Hälfte der Inschrift steht in der 5. Zeile Digne, in der 3. Zeile der rechten Hälfte ОРТ (auf den Fotos sieht В wegen des Bruches wie В aus). Nr. 52. Auf der stark abgegriffenen Marmorfläche der Grabtafel sind die Überreste der Inschrift zuweilen kaum lesbar, stellenweise sind auch geringe Beschädigungen zu beobachten. Inhaltsmäßig ist jedoch die Inschrift komplett, auch der Text ist größtenteils rekonstruierbar. Bei längerer Untersuchung des Originals habe ich teils mehr, teils andere Schriftspuren beobachtet, an Hand deren folgendes festgestellt werden konnte : Aufgrund der letzten Zeile ist uns bekannt, daß die Inschrift einem Drei-Generationen-Grabstein angehörte, den C. Calpurnius Secundinus für seine Familie aufstellen ließ. Deshalb stand in der 2. —3. Zeile der Name der Ehegattin (Antónia Bononia?). Unter allen Familienmitgliedern dürfte sie am frühesten gestorben sein, denn nur nach ihrem Namen ist auch das Alter angegeben. In der 4. Zeile stand der Name eines Sohnes (Calpurnius Bononianus), dann folgte der seiner Frau (Iulia Ursina). In der 5.-6. Zeile ist ein anderer Sohn (Calpurnius Potentinus) angeführt, anschließend seine Frau (Tertia? Aventina). Hernach folgten die Namen der Enkeln, von denen zwei die Kinder des Calpurnius Bononianus und vier die des Calpurnius Potentinus gewesen sein dürften. Das dritte Enkelkind trägt nämlich das cognomen Potentinus, vermutlich nach seinem Vater. Vom Namen des vierten Enkels ist nur ein Bruchteil eines 0, vom nomen des fünften nur CA, vom cognomen ein E erhalten geblieben; der Name des letzteren dürfte nach der Mutter Tertius -a gewesen sein. Das sechste Enkelkind hieß Calpurnius -a Aventinus -a. Mit Ausnahme des zweiten konnte bei keinem der Enkelkinder weder das Geschlecht bestimmt werden, noch kann man wissen, welches von ihnen noch lebte, als das Denkmal aufgestellt wurde. Nach all dem scheint folgende Rekonstruktion der Inschrift am wahrscheinlichsten zu sein : C. Calp(umius) Secu[n]dinus / sexvir c(oloniae) C(laudiae) S(avariae) [v(ivus)] f(ecit) s(ibi) et Ant(oniae) I Bononfiae ?) [con(iugi) v(ixit) ajnn(os) LX et / C[alp(umio) Bono ]n[ia]n[o] fil(io) [ajn(norum) et Iul(ia) I Urs[i]n[ae] nurufi et] Calp(urnius] Boten / tinus fil(ius) ann(orum) [et TJert(ia) Ave / nt[i]na [nur (us) ann(orum) C]al[p(urnia) / B]on[onia? ann (orum.) C]al[p(umius) Attic[us v(ixit) ann(os) Calp (urnius) P]oltenti[nus an(norum) Calp(urnia) AntJ o(nina?) I an(norum) et Ca[lp(urnia) T]ertia?v(ixit) ann(os)] I et Ca[lp(urnius) A]ve[n ]t(inus ?) ann(orum) nepoti eius. Nr. 61. Abmessungen der Inschrift: 4 Fuß und 2 Fuß 6 Zoll (KTJBITSCHEK, 257). Nr. 66. Abmessungen der verschollenen Inschrift : 2 Fuß 6 Zoll und 1 Fuß 8 Zoll (MILLES, ms. 15777 fol 75 v Zeichnungen, KTJBITSCHEK, 257). Nr. 74. Das Bruchstück aus weißem Marmor wurde vom Reisegefährten des R. P о с о с к е gekauft, und ist deshalb verloren gegangen (KTJBITSCHEK, 117). Nr. 75. Die Marmortafel ist ein Bruchstück einer mit der Figur des Guten Hirten verzierten altchristlichen Grabtafel (E.TÓTH, FolArch, XXIII, 1972). Die Inschrift ohne Interpunktion: - -NVSVULP oder VVSVLP. Der fünfte Buchstabe ist gewiß ein L, mit stark aufwärts gebogener horizontaler Hasta. Nr. 120. Das Bruchstück aus lichtgelbem Marmor, mit in Savaria ungewohnten Buchstabentypen einen Senato rencursus beinhaltend, schien unter den steinernen Denkmälern von Savaria ein Fremdkörper zu sein, umso mehr, als ehedem keinerlei Angaben über seinem Fundort bekannt waren. Die Photographie des Bruchstückes habe ich jedoch im handschriftlichen Nachlaß von Tibor Antal Horváth gefunden (das Material mit Bezug auf Szombathely ist im Staatsarchiv des Komitats Vas aufbewahrt), der sich in den Jahren nach 1930 auch als Kustos der Altertumssammlung des Museums in Szombathely betätigt hatte. Am Foto sind die seither verschwundenen, auf eine sekundäre Vermauerung hindeutenden Mörtelspuren auf der inschriftlichen Seite deutlich sichtbar. Im Nachlaß von T. A.Horváth befanden sich im selben Umschlag noch die Aufnahmen anderer Antiquitäten, die ausnahmslos von T. A. Horváth gefunden, ausgegraben oder gesammelt wurden. Da er selbst kein Archäologe war und sich mit römischen Antiquitäten nur dann befaßte, wenn er sie selbst gefunden hatte (und sie auch nur in diesem Falle publizierte), ist es naheliegend, daß auch dieses Bruchstück durch seine Forschungen zum Vorschein kam. Die Richtigkeit dieser Vermutung wird auch durch die Tatsache bestätigt, daß die römischen Inschriften, die in Szombathely und Umgebung gefunden wurden, bis 1900 in den Berichten des örtlichen Museums und im Archäologischen Anzeiger fortlaufend veröffentlicht wurden, dieses Stück jedoch nicht. Die Tätigkeit von T. A.Horváth im Museum ist uns aus einem ausführlichen Fundrettungstagebuch bekannt. Als dieses untersucht wurde, stellte es sich heraus, daß Horváth in der Stadt zwei kleinere Inschriftfragmente gefunden hatte, die bei der Identifizierung in Betracht kommen könnten. Der Text des einen Bruchstücks ist bekannt: EX VOTO (T. P. Buocz, S avaria/Szombathely topográfiája, Szombathely, 1967, 80). Das andere Bruchstück, dessen Text von T. A. Horváth nicht abgeschrieben wurde, kam im Jahre 1 935 bei der Errichtung der Häuser Széchenyi utca 4 — 6 (Parzellenzahl: 1587 — 88) zum Vorschein, und zwar zusammen mit einer Bronzemünze des Agrippa, mit Sigillaten, farbigen Marmorfliesen und einem Gesimsfragment aus weißem Marmor. Nachdem T. A. Horváth keine anderen Tnschriftfragmente gefunden hatte, die bei einer Identifizierung in Betracht kämen, müssen wir Széchenyi utca 4 — 6 als Fundort unserer Inschrift betrachten. Übrigens liegt dieser Fundort im antiken Stadtzentrum von Savaria. Der erste Buchstabe der 1. Zeile ist bestimmt ein S ; beim zweiten (B) ist das untere Ende der senkrechten Hasta zu beobachten. Am Ende der 2. Zeile sieht man die Linie einer weiteren senkrechten Hasta. Der erste Buchstabe der 2. Zeile (senkrechte Hasta) kann ebensogut ein H, ein M oder N sein. Vom letzten Buchstaben der 4. Zeile ist ebenfalls nur eine senkrechte Hasta zu sehen — theoretisch könnte also der Buchstabe H, M, N oder auch F sein. Der erste Buchstabe der 5. Zeile ist ein B. Zwar ist der Buchstabe fast völlig zerstört, doch ist die Biegung am rechten oberen Rand deutlich zu erkennen. So lautet also die 5. Zeile: VespJp.Aug. et Tito[ . Nr. 121. Aufgrund der Publikation von Kelemen Kárpáti (о. с, 71) lautet der vervollständigte Text der Inschrift: -- /VNDAN. --/ A-- CT/CONPAR - - /PVBLIAIA Publilia ?/.... /LIBERTUS - - / SART. - - EA - - / PRIMUS / - CAPITLLM - . Nr. 126. Wie auch im beigefügten Kommentar bemerkt, stammt die Ergänzung des linken Randes der Inschrift höchstwahrscheinlich von János Varsányi. Nachdem die Inschrift in der Chortreppe der Abteikirche von Ják eingebaut war, ist es kaum vorstellbar, daß im vergangenen Jahrhundert ihr größerer Teil sichtbar gewesen wäre. Nachdem das Rahmwerk des oberen, unteren und rechten Randes erhalten geblieben ist, dürfte die von J. Varsányi, dem ersten Mitteiler, am Anfang der ersten Zeile angegebene Ergänzung nurjui als ausgeschlossen betrachtet werden. In diesem Falle hätte in der ersten Zeile im verschollenen Teil der Inschrift nicht nur der Name der nurus, sondern auch der des Gatten der nurus stehen müssen, wodurch die Tafel unverhältnismäßig verlängert worden wäre. Anderseits ist das Wort filiis nur in der 4. Zeile ausgemeißelt und bezieht sich somit fast bestimmt auf sämtliche, in der Inschrift angeführte Namen. Of300