Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)

Közlemények – Mitteilungen - Visy Zsolt: Előzetes jelentés Intercisa 1970–1972. évi feltárásáról. – Ausgrabungen in Intercisa (1970–1972). XIII, 1972. p. 245–263.

Säulen getragen, die — nach der im Innenraum gefunde­nen großen Menge von gebrannten Lehmtrümmern — möglicherweise mit einer Lehmziegelwand kombiniert waren. Es fragt sich, ob das Gebäude an diesen Seiten geschlossen oder offen war. An der östlichen und west­lichen Seite fanden wir nur große, ausgegrabene Säulen ­löcher. Der Eingang befand sich in der Mitte der Ostfront, die beiden Säulenlöcher, die aus der Säulenreiche spran­gen, gehörten wahrscheinlich zum Portal. In der N —S­Achse des Gebäudes stand eine dritte Säulenreihe, die also die Dachstruktur in der Mittellinie des ] ] — 1 2 breiten Gebäudes unterstützte. Dem Umstand, daß die Aus­grabungen eine auffallend geringe Zahl von Tegula-Frag­menten zum Vorschein brachten, ist mit Wahrschein­lichkeit zu entnehmen, daß das Gebäude mit Stroh oder Schilfrohr bedeckt war. In der Reihe der selbständigen Gebäude wirtschaft­lichen Charakters ist noch einiges über die Ofen und Feuerstätten zu sagen. In verschiedenen Teilen der cana­bae (sogar am Außenrand des castellum-Grabens) sind recht zahlreiche, in den Boden versenkte Backöfen zum Vorschein gekommen. Aufgrund der fallweise zu beobach­tenden Erscheinungen ist anzunehmen, daß die in der Regel halbkugelförmigen Öfen durch die Öffnung aus­gestaltet wurden, die aus der Heizgrube führte; man ersparte sich also die Mühe, den Haubenteil aufzubauen. Die Aushöhlung wurde von innen verkittet, und der Boden zuweilenmit Tegula-Fragmenten ausgepflastert. Die Mündung wurde zumeist mit 3 — 4 Steinen befestigt. Ein anderes, merkwürdiges Phänomen sind die im Freien stehenden kleinen Feuerstätten. Sie kommen im allge­meinen gruppenweise vor (es wurden solche auch auf Papsziget (1967) und im Areal des neuen Wasserturmes (1969) gefunden). Die meisten kamen im Jahre 1972, bei der Fundrettung an der Stelle der Római körút zum Vorschein (Abb. 6). Die trogförmigen Feuerstätten von geringer Tiefe dürften gelegentliche Feuerungsanlagen gewesen sein. Stellenweise konnten auch Spuren eines Heizkanals beobachtet werden. Gruben Die häufigsten Erscheinungen waren die Gruben. Es gab kaum ein Areal, auf dem die Gruben verschiedener Tiefe und zumeist unregelmäßiger Form nicht vorhanden gewe­sen wären. Stellenweise kamen ganze Grubensysteme zum Vorschein. Ihre Tiefe variiert zwischen 1 und 3 m. Ehre Funktion läßt sich schwer bestimmen, doch ist fast mit Gewißheit anzunehmen, daß sie zumeist zur Heraus­gewinnung von Erde bzw. Löß dienten. Als diesbezüg­liche]' Hinweis gilt, außer der unregelmäßigen Form und den zuweilen gewaltigen Dimensionen der Gruben, auch die Tatsache, daß gerade die größten Grubensysteme am Außenrand der canabae vorkamen. In Bezug auf die Verwendung der Erde bieten sich zwei Varianten an. Einerseites kommen die an verschiedenen Stellen, haupt­sächlich aber im castellum, beobachteten Niveauerhöhun­gen in Betracht, doch ist unseres Erachtens von größerer Bedeutung die Alternativmöglichkeit, die durch immer mehr Angaben belegt wird. Besonders im 2. Jh., aber in geringerem Maße auch später wurden die meisten Häu­ser aus Lehm gebaut (Lehmziegeln oder Stampfbau). Unseren Beobachtungen zufolge wurden nur sehr wenige Gruben eigens zwecks Beseitigung von Müll und Unrat gegraben, vielmehr wurden manche Gruben hierzu ver­wendet, aus denen Erde herausgewonnen wurde. Zwei­felloswar das Fundgut der Gruben mengenmäßig höchst verschieden. Einige der größeren Grubensysteme waren überaus reich an Funden, wie die Gruben 70/T, 72/27,34 oder die Grube 67/34,37, die schon früher auf der Pap­sziget gefunden wurde. Der größere Teil der kleinen Gruben war sehr arm an Funden, ein kleiner Teil jedoch auffallend reich. Der Inhalt der letzteren war gewöhnlich dunkel gefärbt und bestand vermutlich aus sehr viel organischem Abfall. Wahrscheinlich waren diese Gruben die Mülldeponien der einzelnen Gebäude. Selbstverständlich gibt es auch Gruben, die ihre eigene Funktion haften. Vor allem möchten wir die verschie­denen Speicher nennen, von denen wir bisher zwei Typen unterscheiden konnten. Der einen Kategorie gehörten bienenkorbförmige Gruben verschiedener Größe, mit aus­gebrannten Wänden, an; solche kamen nur im castellum, in den Profilen 71 /II und IV zum Vorschein/ 13 ' Der andere Typ umfaßte gewöhnlich zylindrische Speicher­gruben, mit einem in den Erdboden gegrabenen Nieder­gang. Die Wände waren nicht befestigt oder verkittet. Die Spuren des zweifellos vorhandenen Dachwerks konnten wir bisher nicht entdecken. Die Gruben, die bisher an zwei Stellen, am Ostrand der /v/mes-Straße, bei der Freilegung eines Gebäudes und auf der Grundfläche des Gebäudes C-4, zum Vorschein kamen, nannten wir in Ermangelung einer besseren Ter­minologie Schächte. An der ersteren Stelle fanden wir sechs Schächte; ihr Querschnitt war quadratförmig oder oblong, die Wände reichten senkrecht bis 4 —5 m Tiefe hinunter. In einen Schachte konnte man mit Hilfe von Einschnitten in den gegenüberliegenden Wänden gelan­gen. Die Schächte befanden sich in einer Reihe, in Rich­tung Ost — West. Ihre Zusammengehörigkeit ist eindeutig, um so ungewisser ihre Funktion. Ihre Einschüttung ent­hielt sehr viel organischen Stoff, doch weder dieser Um­stand, noch die Funde vermögen zur Lösung der Frage maßgeblich beizutragen. Unter dem Gebäude; 0-4 wur­den nebeneinander zwei Schächte gefunden, doch konnte; leider auch ihre sorgfältige Freilegung zu keiner Lösung führen. Aufgrund der bisher verfügbaren Angaben läßt sich immerhin schon folgendes über die canabae feststellen: 1. Die größenmäßige Unbeständigkeil der canabae. Während sich die Siedlung im 2. Jh. ungefähr bis zu den riesigen Abfallgruben erstreckte, hat sie sich im 3. Jh., vor allem entlang der Ausfallstraßen, wesentlich ver­größert. Seit Ende des 3. Jh. hat sich der größte Teil entvölkert, lediglich in der unmittelbaren Umgebung des castellum gab es noch Leben. 2. Auch das Außenbild der Siedlung hat sich wesentlich verändert. Die Häuser der I. Periode waren größtenteils aus Lehm gebaut, während die der IT. und [IL Periode; zumeist Steinwände bzw. Steinfundamente hatten. Meh­rere Vaiianten beider Bauweisen konnten identifiziert werden. 3. Spätestens in der II. Periode entwickelte sich eine regelrechte; Straßenordnung eler canabae (ehe Gebäude eler I. Periode liegen so zerstreut, elaß wir nur auf Vermutun­gen angewiesen sinel). Aufgrund ele^r Orientierung sine! zwei miteinender verbunelene Einheiten zu beobachten. Die eine war auf ehe aus dem castellum nach Süden führende Straße, die andere auf einen We^; an eler Stelle der heuti­gen Kellerreihe (Pincesor) orientiert. III . Gräberfelder In elen vergangenen Jahren wurden auch in den Grä­berfeldern bedeutende Ausgrabungen vorgenommen. Die Zahl eler freigelegten Gräber nahm in elen Jahren 1970 — 1 972 vem 1504 auf 1959 zu. Der kleinere Teil liegt im gro­ßen südlichen Gräberfeld, eler größere im neuen, west­lichen Gräberfeld. Auch in verschiedenen Teilen eler canabae wurden einige, an Beigaben arme, jeeloch in topographischer Hinsicht beeleutende Gräber gefunelen. Die meisten Ausgrabungen fanden im südlichen Gräber­feld, westlich von eler Martinovics Straße, auf eler Grund­fläche der Gebäude R sowie einer neuen Schule une! eines Kinelergartens, statt; im Verlauf elieser Arbeiten konnte ehe Grenze eles Gräberfeldes enelgültig festgestellt werden. Die Gräber stammten größtenteils aus elem 3. Jh. und waren teils Brand- und teils Skelettgräber. Die ersteren Waren elurchwegs mit Bankett ausgestattet. Das erste (13) Früher: L. BARKÓCZI, o.e., 1954, 16; Abb 10. 262

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