Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 12. 1971 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1972)
Tanulmányok – Abhandlungen. A Pannonia Konferenciák aktái, I. – Akten der Pannonia Konferenzen I. - Dobosi Viola, T.: Mesolithische Fundorte in Ungarn. – Mezolithikus lelőhelyek Magyarországon. XII, 1971. p. 39–60.
wäre das Mesolithikum aus der Umgebung von Eger (Eger —Kőporos, Ostoros — Rácpa), mit viel Ostgravettien-Traditionen ; darauf folgt Korlát — Ravaszlyuktető und schließlich das Mesolithikum vom AvasBerg, das zum Neolithikum im Arka-Tal hinüberleitet. Diese letzgenannte Beziehung wies Vértes aufgrund statistischer Berechnungen mit den technologischen Parametern nach. Wir wollen die Möglichkeit nicht ausschließen, dass das grobgerätige Mesolithikum von Korlát —Ravaszlyuktető im seither entdeckten und mit reichem Fundmaterial vertretenen Siedlungsfund von А г к a (Spät-Eiszeit) wurzelt. Die dauerhafte Niederlassung bei reichen Rohstoff-Fundstellen, die örtlich entstehende und eben im Umgestaltungsprozeß glüklich erfaßte Makrolithisierung haben die Werkzeugtypen zustandegebracht, die sich später zur Adaptation zum bewaldeten, veränderten Milieu, zur Ausgestaltung einer neuen Lebensform vorzüglich eigneten. Erst weitere Forschungen, in erster Linie die detaillierte, nach gleichen Gesichtspunkten erfolgende Verarbeitung des vorhandenen Materials und sein Vergleich mit den Funden aus Arka, ferner die Erforschung weiterer Fundorte werden die Frage beruhigenderweise lösen. Für eine typologische Vergleichung sämtlicher makrolithischer mesolithischer Funde besteht eben infolge der mangelhaften Veröffentlichungen keine Möglichkeit. Aufgrund der vorläufigen Mitteilungen und der kurzen Beschreibungen haben wir die nachstehende Tabelle kompiliert, die den allgemeinen Charakter der Industrie in den vier reichsten Fundorten veranschaulicht und über die Proportionen der grösseren Typengruppen innerhalb der Werkzeuginventare informiert. Typengruppen Verteilung in % Eger Ostoros Korlát Avas unretuschierte Klingen 6,6 7,1 41,1 retuschierte Klingen, Abschläge 21,2 6,1 Kratzer 22,5 26,8 12,8 Schaber 11,7 16,9 9,1 „Grobgeräte" 12,5 9,8 11,7 Spitzen 27,5 4,2 Meißel, Stichel, Bohrer 8,0 4,9 6,5 Sonstiges 11,2 9,1 12,7 100 100 100 100 Grobgeräte: Blattspitzen, Choppers, Chopping-tools, Hobel, Schlagsteine, Disken, Faustkeile Spitzen: Klingenspitzen, Pfeilspitzen Sonstige Geräte: kombinierte und Kernsteingeräte, Nukleusstücke, Nukleusränder, Messer, Gerät ungewisser Bestimmung. (22) M. GÁBORI, о. с, RégTan 3, 1964,; ID., о. с, AÉrt 83, 1956, ... ; L. VÉRTES, Handbuch der Archäologie; R. PUSZTAI, Mezolitikus leletek Somogyból. JPMÉ. 1957,. .. ; GY. MÉSZÁROS, A vázsonyi medence mezolit- és neolitkori települései. 1948. Die Tabelle zeigt, daß die Fundorte Eger —Kőporostető und Ostoros — Rácpa miteinander verwandt sind, in erster Linie aufgrund der unretuschierten Klingen, der Kratzer und Schaber. In Korlát und Avas gibt es unvergleichlich mehr unretuschierte Klingen, die Zahl der zwei wichtigen Arbeitsgeräte, der Kratzer und Schaber, ist jedoch gering. Der Anteil der „groben" Geräte, die den grundlegenden Wesenszug des grobgerätigen Mesolithikums ausmachen, ist in den vier Fundorten ähnlich, die meisten von ihnen gibt es auf dem Avas-Berg. Auffallend ist Egers Vorsprung hinsichtlich der Spitzen. Meißel, Stichel und Bohrer, im Ostgravettien häufige Typen, sind in allen vier Fundorten ärmlich vertreten. In welcher Beziehung stehen nun diese zwei, grundlegend verschiedenen mesolithischen Gruppen — das Tardenoisien-Züge aufweisende mikrolithische und das Campignien-Züge aufweisende grobgerätige Mesolithikum, aus dem jedoch die typisch nördlichen Mesolith-Typen fehlen — zum Neolithikum? Alle Forscher, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben, haben erklärt, die Frage könne nur nach einer kompletten Aufarbeitung der neolithischen Steinindustrie beruhigenderweise beantwortet werden. (22) Unseren bisherigen Kenntnissen nach muß man die unmittelbaren Vorläufer sowohl des mikro-, als des makrolithischen Mesolithikums in den Ostgravettien Fundkomplexen suchen. Parallel zu den späteiszeitlichen Siedlungen sind in Ungarn auch die epipaläolithischen Fundorte vorhanden, die einen Übergangscharakter aufweisen und in denen Ostgravettien- und Swidérien-Einflüsse erkenntlich sind. Ein auf die Haselzeit, d. h. bereits auf das Mesolithikum anzusetzender früher Fundort von Tardenoisien-Typus, jedoch mit noch immer viel Ostgravettien- und Swidérien-Einflüssen ist Sződliget. Weitere Oberflächen-Streufunde aus Transdanubien (Westungarn), in denen bereits Segmente erscheinen, vertreten einen jüngeren Abschnitt des Tardenoisien. Die auch in den nordöstlichen Landteilen beobachtbare Entwicklung beginnt mit Eger —Kőporostető, ihre jüngeren Phasen sind die Fundorte in der Umgebung von Miskolc und im Tal der Hernád. Diese jüngere Phase, die bereits verwandte Züge mit der Spätphase des örtlichen Ostgravettien aufweist, hat bereits Direktbeziehungen zum keramikführenden Neolithikum. Das Tardenoisien diente mehrerenorts in Europa als örtliches Fundament des Neolithikums, und dasselbe wies Vértes über die jüngere Phase des ungarländischen grobgerätigen Mesolithikums nach. Wie groß die Rolle der lokalen, fortlebenden mesolithischen Einwohnerschaft in der Ausgestaltung des Neolithikums war, muss mit weiteren vielseitigen Untersuchungen beleuchtet werden. Budapest V. T. Dobosi 59