Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)
Tanulmányok – Abhandlungen - Salamon Ágnes – Barkóczi László: Bestattungen von Csákvár aus dem Ende des 4. und dem Anfang des 5. Jahrhunderts. XI, 1970. p. 35–75. t. XVII–XXIX.
Im 1. Gräberfeldabschnitt sind von 17 Gräbern bloß drei Schachtgräber. Unter den Ziegelgräbern befinden sich fünf regelrecht gebaute Gräber. Die übrigen sind nur teilweise mit Ziegeln ausgelegt : der Boden oder die Seiten, und zwar von diesen entweder die zwei kürzeren oder die zwei längeren Seiten. Auch solche Fälle kamen vor, daß sich bloß ein bis zwei Ziegeln über dem Skelett fanden. — Im 2. Gräberfeldabschnitt verteilen sich die Ziegel — und die Schachtgräber verhältnisgleich: es gibt 26 Ziegelund 25 Schachtgräber. Von den Ziegelgräbern sind sieben regelmäßig gebaut. Man beobachtete auch zwei Bestattungen, bei denen Ziegel mit Stein gemischt gebraucht wurde. Untersuchen wir die Gräber nach ihrer Austattung mit Beigaben, so können wir wieder drei Gruppen unterscheiden: die Gräber ohne Beigaben, die mit Beigaben ärmlich ausgestatteten Gräber und die an Beigaben reichen, Trachtgegenstände in Fülle enthaltenden Gräber. In der zweiten Gruppe erscheinen meistens keine neuen Gegenstandformen, es ist die dritte Gruppe, die diese meist in sich barg. Versuchen wir nun aufgrund der Bestattungsform — auch die Beigaben erwägend — den Charakter der Bestattungen genauer festzulegen. 1.) Von der üblichen Bestattungsform des 4. Jahrhunderts ausgehend soll auch hier angenommen werden, daß das regelmäßige Ziegelgrab mit der römischen Bevölkerung verbunden ist, die selbst in den späten Zeitabschnitten an ihren Traditionen festhielt. Im 1. Gräberfeldabschnitt wurden fünf solche Gräber erschlossen: 41, 42, 45, 48, 50. Die Skeletten der Gräber 48 und 50 und die ähnliche Doppelbestattung des Grabes 45 können mit der aus Pannonién bekannten verarmten Bevölkerung (Kisárpás) verbunden werden. Die eisenbeschlagene Schachtel des Grabes 41 mit dem alten abgenützten Löwenkopfschlüssel kann auch auf eine solche Beziehung deuten. Die Beigaben des jungen Mädchens im Grab 42 sind nicht von römischer Herkunft. Die Bronzeschelle, die durchgebohrte Bronzescheibe und die Perlen sind fremd in der pannonischen Umgebung. In diesem Falle denken wir daran, daß die Familie der Bestatteten an den römischen Überlieferungen festhielt. - Die Ziegelgräber 2, 6, 19, 33, 62, 63, 66 des 2. Gräberfeldabschnittes betrachtend sehen wir, daß im Grab 62 die Skelette eines Mannes und einer Frau ohne Beigaben lagen. Im Grab 66 zeigte sich eine mehrfache — dreifache? — Nachbestattung und auch hier kam sehr wenig Material zum Vorschein: Eisenschnalle, abgenützter doppelzeiliger Kamm und ein Spinnwirtel. Der Ritus der Nachbestattungen kann im römerzeitlichen Pannonién in vielen Fällen beobachtet werden. Dieser Ritus ist ein Zeichen dafür, daß manche Familien das Ziegelgrab so wie die Gruft oder den Sarkophag als Familienbestattungsstätte benützten. Wir können also die obenerwähnten Gräber mit großer Wahrscheinlichkeit an die örtliche römische Bevölkerung anknüpfen. Im Gegensatz zu den vorigen Gräbern fanden wir in den Ziegelgräbern 2, 6, 19, 33 bloß einfache Bestattungen mit Denkmalmaterial barbarischen Charakters. Vom verhältnismäßig reichen Fundgut des Grabes 33 möchten wir die Fibeln mit umgeschlagenem Fuß, die oktaedrischen Ohrringe und die <!?-förmige Bronzekette ; aus dem Grab 19 die Eisenschnalle und den Eisenarmring hervorheben. Dabei sind der in den Gräbern gefundene Glasbecher und der Becher römische Erzeugnisse. Der barbarische Charakter zeigt sich an den rhombischen punzierten Beschlägen und den Becher des Grabes 2, obzwar das Grab auch drei römische bronzene Armringe enthielt. Die profilierte Silbernadel und die Bernsteinperlen aus dem Grab 6 rechnen nicht zu den pannonischen Waren. Aufgrund des verhältnismässigen Reichtums aller vier Gräber und der regelmäßige Ziegelbestattung erhebt sich der Gedanke, das es sich um Frauen fremder Herkunft handelt, deren römische Familien die römische Bestattungsform bewahrten. 2.) Die nur teilweise aus Ziegeln gebauten Gräber deuten darauf, daß die Bevölkerung in dieser späten Phase der Bestattungen die Traditionen auch dann zu bewahren trachtete, wenn ihr genügend Ziegeln nicht zur Verfügung standen. Es ist bemerkenswert, daß sich die nur zum Teil aus Ziegeln gebauten Gräber hie und da bereits in den spätrömischen Gräberfeldern zeigen (200) , als ein kennzeichnender Gebrauch erscheint aber diese Bauart erst in den Gräberfeldern des Typs von Csákvár. Der Mangel an Beigaben kann schon bei den aus Ziegeln gebauten Gräbern beobachtet werden; in diesem Zusammenhang wiesen wir bereits auf die verarmte örtliche Bevölkerung hin (Gräber 48, 50). In mehreren Gräbern fanden wir dagegen einige Gegenstände, die sich annehmbar mit der römischen Bevölkerung verbinden lassen (Gräber 43, 44, 47, 52). Die Gefäßbeigaben der Gräber 43 und 44, die aus einer früheren römischen Period stammen, sowie die Fundkomplexe eines Bechers und eines Kruges aus den Gräbern 49 und 51 lassen auch auf römische Traditionen schließen. Die Männergräber 46, 54, 56 können wir nicht in die Reihe der römischen Gräber reihen. Das Messer und das Feuerzeug, gehängt an den Gürtel, die kleine silberne Riemenzunge aus dem Grab 46, sowie die Schnalle mit darübergebogenem Dorn aus dem Grab 56 gehören nicht mehr zur klassischen spätrömischen Gürtelrüstung und bezeugen, daß der Träger dieser Gegenstände nicht zum römischen Ethnikum gehörte. Im 2. Gräberfeldabschnitt sind die Gräber 18, 22, 28 ohne Beigaben; so rechnen wir diese auch zu den Bestattungen der römischen Bevölkerung. Mit wenig Beigaben sind die Gräber 10, 25, 30 ausgestattet. Bruchstückhafter Kamm, abgenützter, römischer Bronzearmring, einige Perlen und glasierte Keramik zeigen, daß sich auch in diesen Gräbern die örtliche, römische Bevölkerung bestatten ließ. In einer anderen Gruppe der der Gräber: 7, 11, 12, 14, 16, 17, 23, 24, 29, 31, 61 (Stein- und Mörtelgrab), 68 deuten die Fibel mit umgeschlagenem Fuß, der oktaedrische Ohrring, der Kamm mit gewölbtem Rücken, der Krug mit Halswulst und die Keramik fremden Cha(200) Z. B.Ság vár : A. BURGER, о. с, 168; In terei s a : К. SÁGI, InterciSa I, Gräber 28, 45, 69. 72