Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Tanulmányok – Abhandlungen - Salamon Ágnes – Barkóczi László: Bestattungen von Csákvár aus dem Ende des 4. und dem Anfang des 5. Jahrhunderts. XI, 1970. p. 35–75. t. XVII–XXIX.

sein, daß es sich in den Fällen von Csákvár und Regöly um Importstücke handelt. Seiner Verzierung nach ist der Becher aus dem Grab 26 (Abb. 17, 14; Taf. XXVII, 2) ein charakte­ristischer Typ. Mit der Kegelform, dem auslanden Rand, den unregelmäßigen Rippen unter dem Rand, den gepreßten mandelförmigen Mustern gilt er für eine seltene Form. Er ist moosgrün, in der Ausfüh­rung ziemlich ungleichmäßig. Während eine völlig gleiche Form uns in Pannonién allein aus Száz­halombatta bekannt ist (182) , kommen die Verzierungs­elemente, die Struktur des Aufbaus in gleichen oder abwechslungsreichen Formen im späten Zeit­abschnitt des 4. Jahrhunderts im Osten, häufig, im Westen aber seltener vor. Als Vergleichsstück soll an erster Stelle der Becher unbekannten Fundortes im Ungarischen Nationalmuseum zu Budapest ange­führt werden (183) ; dieser hat eine ähnliche Form wie unser Becher, die erhabenen Rippen unter dem Rand und die zellenartige Verzierung darunter gleichen aber den Bechern von Csákvár und Százhalombatta. Mit den erwähnten Stücken nah verwandt ist ein fast halbkugelförmiger, gelblichgrüner, aus Syrien stam­mender Becher (Paris, Louvre, Römische Sammlung) und der gleiche Becher wie dieser aus Köln (lä4) . Diese Gußtechnik der erhabenen Verzierung war in den östlichen Provinzen, besonders in Syrien beliebt und kann an verschiedenen Flaschentypen in macher­lei Formen beobachtet werden. Die einfachste Form der Verzierung, die wesentlich auch unserem Becher ähnelt, ist das aus hochkantgestellten Rhomben ge­bildete, netzartige Muster, das meistens die kleine Flaschen verziert. Mehrere Flaschen solcher Art sind aus Syrien (185 \ sogar eine aus Pannonién von Nógrád­verőce <186) aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts bekannt. Diese Technik ist in Pannonién fremd. Die wenigen Stücke, die hierher kamen, wurden aus dem Ausland eingeführt, ausgenommen das Stück von Csákvár. Die Form des Bechers von Csákvár kommt in dem bisher bekannten östlichen Material nicht vor. Es könnte sein, daß die Form im Einflußbereich irgendeiner östlichen Provinz entstanden wäre, aber es ist auch möglich, daß der östliche Glasbläser zum Teil die auch in Pannonién allgemein verbreitete späte konische Becher nachahmen wollte. Ein einziges Stück ist im Gräberfeld der aus weißem Glas gefertigte dünnwandige Becher des Grabes 29 (Abb. 17, 1; Taf. XXVII, 1). In Form und Material ähnliche und gleiche Stücke sind in den Gräberfel­dern von Ságvár, Kisárpás und in anderen späten pannonischen Gräberfeldern aus dem 4. Jahrhundert zu finden il87) . Sie gelten als häufiger Typ. (182) Unveröffentlicht; SzIKM INr 11, 675/b. (183) MNMBudapest, INr 10. 1951. 85; A. BENKŐ, o. c, 12/g. 1. Taf. XXXIII, 9. (184) O. DOPPELFELD, Römisches und Fränkisches Glas in Köln. Köln, 1966, Abb. 56; vgl. noch C. ISINGS, о. c, 133, Form. 107/a. (185) R. SUNKOVSZKY, o. c, Abb. 28/a, с (186) A. BENKŐ, о. с, l/f, 6, Taf. II, 2. (187) Vg]. L. BARKÓCZI, Glasfunde III/IV., Abb. 38, 5; A. BURGER, о. с, 227, Fig. 120, Grab 316. Schüssel kam aus dem Grab 23 zum Vorschein (Abb. 17, 2). Sie ist dickwandig, dunkelmoosgrün, mit sieben Eindrücken an der Seite. Der Typ kann sich von den auch in Pannonién vorhandenen, klei­nen, moosgrünen, dünnwandigen, aus feinem Glas hergestellten Schüsseln herleiten* 1 "*-0 , unser Stück scheint eine Nachahmung dieser Schüsseln zu sein. Die Schüsseln dieser Art aus farblosem Glas, mit ein­gedrückter Seite waren im Westen im 4. Jahrhundert Häufig (lö9) . Die moosgrünen, olivgrünen Schüsseln aus dem Gräberfeld von Mayen zusammen mit der Flasche Isings 132 sind aber schon Erzeug­nisse der Glasmacherkunst nach 370 (190) . Die Stücke aus Krefeld weisen ebenfalls darauf hin, daß ihr Gebrauch auch noch in das 5. Jahrhundert hinüber­reichte (191) . 3. Gräberfeldabschnitt Die Gräber kamen im Laufe der Erdarbeiten ans Tageslicht; nähere Beobachtungen liegen nicht vor. Den Beigaben nach ist eines von den drei Gräbern ein Männergrab, und sind zwei Frauengräber. Ohrring lag im Frauengrab 70 und war mit Schlinge und Haken versehen. (Abb. 11, 16). Die Fibel mit umge­schlagenem Fuß ist an Bügel und Fuß mit einer sich wiederholenden Zeichenreihe verziert (Abb. 11, 15); dadurch verknüpft sie sich mit dem Spinnwirtel des Grabes 33 un der Zwibelkopffibel des Grabes 64 aus dem 2. Gräberfeldabschnitt. Das Grab 70 enthielt auch Kettenbruchstücke (Abb. 11, 17). Bronzearmring und Beinarmring befanden sich im Grab 71 (Abb. 11 ; 20, 21); hier wurden auch gerippte und wellenlinien­verzierte Perlen (Abb. 11, 19), darunter eine prismati­sche mit zwei Ösen gehoben. Die einzige Beigabe des Grabes 69 ist die vergol­dete, eingelegte Zwiebelkopffibel (Abb. 11, 18, Taf. XVII, 9). Die rhombischen Feldern des kurzen, brei­ten Fußes und des Bügels sind durch symmetrisch angeordnete Blättermuster verziert, mit drei einge­schalteten Porträts am Bügel. Dieser Fibeltyp er­scheint im dritten Drittel des 4. Jahrhunderts. In Ságvár fanden sich mehrere Fibeln ähnlichen Typs, darunter auch mit Porträts verzierte (192) . Ein unver­ziertes Stück mit Vergoldungsspuren ist uns auch aus dem Gräberfeld von Pilismarót bekannt ; im Grab lag eine Bronzeschnalle mit großer winkeliger Riemen­platte (193) , ein ähnliches Stück kam in Csákvár aus dem Grab 53 zum Vorschein. — Die Verzierung der Fibel von Csákvár steht am nähesten der Fibel, die in Mucsfa gehoben wurde (194) ; aus einem dieser Grä­ber führten wir die Nadeln mit oktaedrischem Kopf (188) L. BARKÓCZI, Glasfunde III/IV., 78 und Abb. 37, 5. (189) Vgl. C. ISINGS, о. c, 147, Form. 117 mit weiterem Schriffttum. (190) W. HABEREY, о. c. 256. Die Faltenschüssel. (191) R. PIRLING, о. c, 110, 221. (192) A. BURGER, о. c, 143. (193) S. Anm. 26. (194) J. CSALOG, AÉrt 1941. 70

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