Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)
Közlemények – Mitteilungen - †Vágó Eszter, B.: Neue Inschriften aus Intercisa und Umgebung. XI, 1970. p. 120–132. t. LV–LXV.
Rosette, mit je einem Akantusblatt an beiden Seiten. Das Tympanon ruht auf Pfeilern. Im Bilderfeld ist das Protome von zwei Männern und zwei Kindern gemeisselt. Alle tragen eine Toga, die auf der rechten Schulter angeheftet ist. Die Toga der Hauptfigur, Aurelius Barbas, wird von einer Scheibenfibel zusammengehalten. Sämtliche Figuren biegen ihre rechte Hand ein, ein Knabe hält einen Vogel in der Hand, die übrigen halten ihren mittleren und ihren Zeigefinger in der Höhe. Aurelius Barbas hält in der Linken eine Rolle von Schriften. Im unteren Bilderfeld ist eine Opferszene zu sehen. Auf einem dreibeinigen Tisch liegen Opfergeschenke (Speisen), rechts vom Tisch steht ein Mann mit einem Kelch in der erhobenen rechten Hand. Links vom Tisch steht eine Frauenfigur in einem langen Kleid, mit einer Schüssel in der Hand. Hier sind die Buchstaben DM eingraviert. Auf dem Lattenrahmen des Inschriftsfeldes befindet sich ringsherum ein Efeumotiv. D M MEMORIAE AVR-BARBAE VET-LEG-II-AD-ET-AVRELIS PROBIANO MILLIEG-S-SG AUDENTIO • ET • FIRMINI ANO • QUI • VIX - ANN • VIII A VRELIA • HER ACLIA • LI BERTA EX-TESTAME N- OF С D(is) M(anibus) / memoriae Aur(elio) Barbae / vct(erano) leg(ionis) II. ad(iutricis) et Aureli(i)s / Probiano mil(iti) l { i } eg(ionis) s(upra) s(criptae) / Oaudentio et Firmini / ano qui vix(it) ann(is) VIII / Aurelia, Heraclia, li / berta ex testante / n(to) of(ficium) c(uravit). Der Name Barba scheint trotz seines lateinischen Klanges und Sinnes von orientalischem Ursprung zu sein und dürfte mit dem Namen Barbas (BarabbaBarabbas) zusammenhängen. (10) Die Anfangssilbe Barkommt übrigens in den orientalischen Namen von Inter cisa (Baracha, Barsemis, Barsimia) häufig vor. Das gegenseitige Verhältnis der am Grabstein angerührten Personen ist völlig ungeklärt. Die etwaigen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Barbas unci Probianus (11) sind überhaupt nicht angegeben; vermutlich waren die beiden frühzeitig verstorbenen Knaben, Gaudentius <12) und Firminianus <13) , die Kinder des Probianus, aber es ist überhaupt nicht sicher, dass Aurelia Heraclia liberta ihre Mutter war. Sie dürfte vielmehr die liberta des Veteranen Barbas gewesen sein, die den Grabstein aus der Erbschaft stellen Hess, die dieser ihr hinterlassen hatte. Der Name der Aur. Heraclia deutet übrigens darauf hin, dass sie die liberta der Orientalen gewesen war. F. F ü 1 e p meint, die Intercisa-Bewohner namens Heraclitus stammten aus irgendeiner der orientalischen — vermutlich syrischen — Ortschaften Heracleia; (14) der eine Aurelius Heraclitus war Veteran der cohors mill. Hemesenorum (Nr. 116), ein eenturio gleichen Namens stellte in Intercisa einen Votivaltar dem Juppiter domus Heraclitanae (Nr. 327., vgl. noch Bruchstück Nr. 440), und ein ebenfalls gleichnamiger eenturio tat desgleichen zu Ehren der Hercules domus Heraclitanae (Nr. 357). Die Töchter oder libertae der Heracliti wurden Heraclia genannt, wie dies vom Grabstein der Aurelia Heraclia, Tochter des Aur. Heraclitus, hastatus der leg. VII. Claudia, gezeigt wird. (Nr. 31). Nr. 448. Grabsteinfragment aus dem Bürgersteig der Tisza-Gasse in der Altstadt. H. : 202 cm, Br. : 76 cm, (10) L. BARKÓCZI, o.e., 307, betrachtet den Namen Barba als ein cognomen italienischer Herkunft. (11) Das seltene cognomen Probianus stammt aus Probus. L. BARKÓCZI, о. с, 321. (12) Spätrömischer Name, vor allem von Christen geführt. Ibid., 313. (13) Für Aquincum und Umgebung bezeichnender Name. A. MÓCSY, Die Bevölkerung von Pannonién bis zu den Markomannenkriegen. Budapest, 1959. 174, und L. BARKÓCZI, o.e. 312 (14) F. "FÜLEP, о. c, 211 und 222. Über die Heracliti von Intercisa vgl. ausreichend Fitz, Klio 50 (1968) 159-169. D.: 18 cm. Es handelt sich um das Bruchstück eines Inschriftfeldes, umgrenzt von einem schwach gegliederten Lattenrahmen. Oberhalb der Inschrift befindet sich eine Szene mit Figuren, während im muschelverzierten, etwas vertieften Feld der abgebröckelte Fleck des Verstorbenen zu sehen ist. Der Grabstein war vermutlich mit einem Tympanon abgeschlossen. (Taf. LV. 3; Abb. 3.) Höhe des erhalten gebliebenen Inschriftfeldes: 86 cm, Grösstbreite : 55 cm. Schöne Kapitalschrift. D(is) [M(anibus)[ / G(aio) Manilfio. . .vet(erano)] / l'ig(ionis) II. ad(iutricis) n[(atione) . . . domo] / Oalatia Ancfyra civ(itate) q(ui) v(ixit) ann(is) . . . J / Manilia Grescfentia filia . . . ] / naturalis her [es . . . et] / Manilia Nicifa...] I coniugi fecf(erunt) t(itulum)] / [bjene m[erent]i. C. Manilius (15> (?) Crescens oder (?) Crescentius, (16) ein Veteran der legio IT. adiutrix, war orientalischer Herkunft und stammte aus Ancyra, Galatia, verständlicherweise zogen ihn also seine orientalischen Beziehungen oder Verwandten nach Intercisa. Seine Tochter und Erbin an erster Stelle unter den Spendern des Grabsteins genannt wird, und seine Frau, vielleicht eine Liberta erst nachher kommt. Der Name der Tochter liesse sich auf Crescentia oder Crescentina ergänzen, <17> während bei der Frau der Name Nicia (18) ebenso in Betracht kommen dürfte, wie die daraus abgeleiteten längeren Varianten. Nr. 449. Das entzweigebrochene grosse Grabsteinfragment überdeckte das Steingrab 1095. (Taf. LVII. 1.) H. : 200 cm, Br. : 102 cm, D. : 20 cm. Aus dem Relief oberhalb des Inschriftfeldes ist der untere Rand der Hauptfigur erhalten geblieben ; darunter — mit Lattenrahmen gegliedert — ist rechts ein unbekleideter Genius mit Flügeln sowie eine Opferszene mit einer, sich dem Tisch nahenden Frauenfigur zu sehen. Unter der Inschrift ein flüchtiger Hirsch, oberhalb derselben Teil eines aus Rosetten und Blättern bestehenden rankenverzierten Randes, rechts abgebröckelt. Schön gravierte Kapitallettern : AELIO P VET CO OCTAVI LINA CO ET SIL VI ET SIBI POS Aelio Pf . . .] I vet(erano) co[h(ortis) . . . ] / Octavifa. . . ] I Una cofniugi • • • ] I et Silvif . . .suis] / et sibif . . .] I pos f(uerunt) ... J Sehr zum Schaden der Kriegsgeschichte von Intercisa ist der Name der cohors vom auffallend schön gemeisselten Grabstein aus dem 2. Jh. abgebrochen. Nach dem Stil des Steines und dem Namen Aelius zu urteilen, mochte unser Veteran in einer Kohorte gedient haben, die vielleicht noch vor der cohors mill. Hemesenorum in Intercisa stationierte. <19) Nr. 450. Bruchstück eines Grabsteins aus dem Bürgersteig der Tisza-Gasse in der Altstadt. H.: 65 cm, Br. : 69 cm, D. : 22 cm. Fragment der letzten vier Zeilen und Basis eines inschriftlichen Grabsteins. Bevor der Stein in den Bürgersteig eingebaut wurde, hatte man die Oberfläche dermassen abgeglättet, dass die Inschrift nur mit den grössten Schwierigkeiten entziffert werden kann. (Abb. 4.) mil(iti) leg(ionis) qui vix(it) ann(is) [. . . / ... 7 arm . . filius et [. . . I . . .] ina. .pientiss(ima) [. . . / . . .] Die Entzifferung der Inschrift ist ungewiss, es besteht (15) Häufige Gentilicien in Italien und Nord-Affika. A. MÓCSY, o. c, 156, L. BARKÓCZI, о. с, 302. (16) Zum Namen Crescens vgl. A. MÓCSY, o.e., 170-171 und I.. BARKÓCZI, o.e., 309-10. Der Typ Crescenlius-Crescentinus ist allgemein in Nord-Italien und im Donaugebiet. (17) I)., 6554. R. CAGNAT, Cours d'épigraphie latine. Paris, 1914, 12. Vgl. noch L. BARKÓCZI, о. с, 309. (18) D., 5395, 7667. (19) Der Name Silvan us (insofern die Zeile 5 unserer Inschrift hierzu ergänzt werden kann) ist ein typischer orientalische Name in Intercisa. L. BARKÓCZI, о. с, 324. - Seine früheren Erscheinungen sprechen aber für westlichen Ursprung. A. MÓCSY, о. с, 190-191. 123