Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)
Közlemények – Mitteilungen - †Vágó Eszter, B.: Ausgrabungen in Intercisa (1957–1969). XI, 1970. p. 109–119. t. XXXV–LIV.
bern — vielfach in recht hoher Lage — zahlreiche Grabstätten ohne Beigabe. Die mit gefalteten Händen, ohne jeglichem irdischem Prunk beigesetzten Toten dürften wahrscheinlich aus den Reihen der letzten christlichen Bewohner Intercisas stammen. Im spätrömischen Südostfriedhof liegen die Gräber in überwiegender Mehrheit in west-östlicher Richtung. Besonders typisch waren hier die Grabkammern, die aus früheren Grabsteinen, Basen mit Kaiserinschriften, früheren Grabbauten bzw. den mythologischen Reliefs (Taf. LIV., 2 — 4) solcher Bauten zusammengestellt wurden (Abb. 7 — 8). Diese Grabkammern wurden nach der Beseitigung der früheren Eigentümer immer wieder benützt und noch während der Römerzeit fast ausnahmslos ausgeplündert (Abb. 9 — 11). Ein weiterer ansehnlicher Teil der Gräber sowohl des nördlichen als auch des südlichen Gräberfeldes war aus Ziegelsteinen gebaut, und zwar in recht unterschiedlichen Formationen (Abb. 12 — 14). Obgleich die meisten dieser Ziegelgräber noch während der Römerzeit ausgeplündert wurden, enthielten sie höchst wertvolle Funde — Glas - und Keramikkrüge (Taf. XLV-XLVL), Lampen (Taf. XLIV. 1, 4; LI., 3), Fibeln und Münzen. Zwei Ziegelgräber waren mit Ziegelsteinen überdacht, auf die verschiedene Zeichen, politische Inschriften und Figuren gezeichnet wurden. Aufgrund einer beigegebenen späten Stylus-Nadel läßt sich das eine Ziegelgrab von der Mitte des 5. Jh. datieren (Abb. 14). Sowohl im nördlichen als auch im südlichen Gräberfeld lagen die Toten größtenteils in Holzsärgen, die aus Brettern zusammengefügt oder — genagelt waren. Im Lößboden von Intercisa konnten wir vielfach nicht bloß die Sargnägel, sondern auch die kompletten Sargformen festhalten (Abb. 15 — 16). Bei den früheren Forschungen bei Intercisa und sogar in ganz Pannonién konnten solche Beobachtungen bisher nicht gemacht werden. Das letzte Drittel der Skelettengräber ergab sich aus Beerdigungen. Die Bestattung dürfte auch in diesen Fällen rituell gewesen sein, in einigen Fällen konnten wir die Spuren des Grabtuches entdecken, in das die Toten vor der Beisetzung eingewickelt wurden. Die seit der Römerzeit bis zur Neuzeit ungestörten einfachen Erdgräber dürften übrigens das einstige Reichtum der Bewohner von Intercisa am besten verdeutlichen; wiederholt fanden wir in den Gräbern goldene Ohrringe. Eine archäologische Sensation des Südostfriedhofes ist der Beschlag eines altchristlichen Kästchens, gefunden in einem Grab, welches in der Neuzeit vollständig ausgeplündert wurde; eine Hälfte des Stückes hatte das Ungarische Nationalmuseum im Jahre 1903 von einem Antiquitätenhändler gekauft, die andere, dortgelassene Hälfte haben wir bei den Ausgrabungen 1967 entdeckt (Taf. XLVIL, 2). Wir können letzten Endes feststellen, daß der Nordwestfriedhof von der Wende des 1/2. Jh. bis zum 5. Jh. benützt wurde. Der Südostfriedhof wurde um die Wende des 3/4. Jh. eröffnet, vor allem im 4. Jh. benützt, spätere Beisetzungen erfolgten nur vereinzelt, am Rand. Bei den Fundrettungen wurden 20 Steine mit Inschriften freigelegt, die Forschungen in der Alten Stadt und in der Umgebung brachten weitere 10 Steine mit Inschriften zum Vorschein. <4) Im Gräberfeld fanden wir außerdem mythologische Reliefs (Taf. LIV.), zahlreiche Statuen und Statuenfragmente (vornehmlich Köpfe), Baubestandteile, Säulensockel und Kapitelle, sogar eine (4) Die Aufarbeitung der inschriftlichen Grabsteine, der Altäre und Kaiserinschriften siehe S. 120 Jf. 2.7*. Abb. 12: Dunaújváros-Intercisa, Ziegelgrab 271 in ,, Hausform" 117