Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Közlemények – Mitteilungen - †Vágó Eszter, B.: Ausgrabungen in Intercisa (1957–1969). XI, 1970. p. 109–119. t. XXXV–LIV.

Abb. 6: Dunaújváros-Intercisa, Sarkophag 430. Mumienbestattung die unmittelbar an das Gräberfeld grenzten oder zwischen den Gräberfeldern verschiedenen Alters eingekeilt waren. Systematischere Ausgrabungen der Wohnsiedlung er­folgte erst bei der Uferregulierung im Jahre 1967. Damal konnten wir die 90 m lange und 30 m breite Insel „Pap­sziget" und das nebenan liegende Plateau erschließen. Am nördlichen Ende von „Papsziget" kamen die Spuren der bislang ältesten römerzeitlichen Siedlung zum Vorschein. Diese Siedlung wurde von einem dreifachen Grabensystem geschützt, das die später infolge von Lößsturz entstandene Insel in der Mitte durchquerte. In der Mitte war es unterbrochen, hier befand sich der Zugang. In diesem Teil der Insel haben wir einen umfang­reichen Pfostenbau freigelet, dessen Länge 20 m und die Breite bis zu 16 m betrug, der Rest wurde von der Donau fortgeschwemmt. Padanische Sigillaten (Taf. XLIL, 1 — 3), eine Amphora sowie Großbronzen von Claudius und Otho datierten das Holzgebäude auf das 1. Jh. Später wurde die ganze Insel mit Häusern und Wirt­schaftsgebäuden bebaut. In einem Wirtschaftsgebäude fanden wir einen in Pannonién bislang unbekannten großen Becken zur Aufbewahrung von Most oder Wein. Er war aus Rohstein gebaut und von innen mit einer Terrazzo-Schicht überzogen. (Der Becken wurde in einem herausgehoben.) Ringsherum standen einige Häuser mit Steinfundament, und gegossenem Terrazzo­Boden. Im 4. Jh. war die Tnsel nicht mehr bewohnt (warscheinlich wurde sie infolge des Lößsturzes damals zur Insel) ; dies wird von den hier gefundenen vereinzel­ten spätrömischen Gräbern angedeutet. Auf dem Plateau südlich der „Insel" wurden bis zur Hälfte in den Boden vertiefte Häuser freigelegt, mit einem Steinofen und, im Anschluß an die Häuser, in den Boden eingegrabenen runden Backöfen. Die Funde sind zur Gänze römischer Herkunft und dürften von der spätesten römischen Bevölkerung — aus der Völker­wanderungszeit — herrühren. Die der canabae angehörenden Häuser mit Steinfunda­ment wurden am Kalvarienplatz, auf der Oreghegy­Abb. 6: Dunaújváros-Intercisa, Sarkophag 430. Textilreste unter dem Skelett. Strecke der Bánumgasse, am Ende der Batsanyi-Straße an beiden Seiten des heutigen Straßenkörpers, sowie an der Ostseite der zum Lager von Süden führenden Straße freigelegt. An der letzteren Stelle zeigten sich die Spuren von wahrhaftigen insulac, umgrenzt von Gassen. Die Gebäude hatten im allgemeinen Lehmmauern, gemahlte Wände, Stuckfrisen, Terrazzo-Böden und Ofen verschie­dener Größe und verschiedenen Typus. In der Nähe fanden wir zwei einfache Brunnen mit hölzernem Kranz, der eine wurde Ende des 3. Jh. zugeschüttet. Auf dem nahezu 40 m hohen Lößplateau verfolgten wir die Brunnen­schächte bis 11,5 bzw. 4 m Tiefe. Aus beiden kamen zahl­reiche Sigillaten, Gefäße und andere Eunde zum Vorschein. Die zumeist riesigen Abfallgruben der canabae enthiel­ten: verschiedene Körner, im Haushalt gebräuchliche verschiedene Gefäße, Tausende von Sigillaten, Bruch­stücke von Gläsern mit Schlangenfäder, orientalische Gemmen (Taf. LITE. 2), Hunderte von geschnitzten beinernen Haarnadeln, Fibeln, Münzen, Knochenplatten zur Straffung von Reflexbögen, Seh wertgriff knöpfe aus Bein und Bronze (Taf. XLIX. 4), Schwertträger (Taf. XLIX. 5), Schwertscheidenenden (Taf. XLIX. б), Bruch­stücke von Musikinstrumenten : bronzene und eiserne Bestandteile von Glöckchen, Schellentrommeln, Glocken, Tamburinen, Pan-Flöten, Tschinellen. Auf einer schön geschnitzten Beinplatte ist der Name ATILIVS AT1­LIANVS zu lesen, sie dürfte zum Schlagen eines Saiten­instruments gedient haben (Taf. XL. 3). Aus derselben Grube kam eine aus Kalzedon-Onyx gemeißelte Kamee mit der satirischen Darstellung eines orientalischen Män­nerkopfes zum Vorschein (Taf. LUI. 1). Rätselhaft sind die geschnitzten Beinstücke, die möglicherweise zu den Bestandteilen von Musikinstrumenten gehörten (Taf. XL. 2). Auf der sog. „Cigány-sor" fanden wir die Spuren einer Töpferwerkstatt, mit Fragmenten, die für die Keramik von Intercisa bezeichnend waren. In einer Grube des Plateaus wurde eine zapfenförmige Lampenform gefunden gleichsam bestätigend, daß diese häufige Beigabe der 8 Alba Regia XI. 113

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