Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kralovánszky Alán: Die landnahmezeitliche Rinderbestattung von Sárbogárd. VI–VII, 1965–66. p. 89–96. t. XLVII– XLVIII.

DIE LANDNAHMEZEITLICHE RINDERBESTATTUNG VON SÄRBOGÄRD 1961 legte ich unweit des Trinker-Gehöftes bei Sárbogárd (Komitat Fejér) ein 100 Grabstät­ten umfassendes Gräberfeld des 10. Jahrhun­derts frei. 1 Die W — О orientierten Gräber lagen auf einem langgestreckten, sich in NW —SO­Richtung dahinziehenden, ungefähr 50 m brei­ten Sandrücken. Der einst von Wasser umge­bene Hügel erhebt sich einer Insel gleich aus der auch gegenwärtig feuchten Wiesenlandschaft. 2 Am nordwestlichen Rand des Gräberfeldes (Abb. 1) war auf dem Sandhügel ein Grab mit den Gebeinen eines jungen Rindes zum Vorschein gekommen. 3 Die Grabgrube war 100 cm tief, 250 cm lang und 160 cm breit. Die Ausrichtung des Grabes weicht um 10° von der W — О Achse in südwestlicher Richtung ab. Die senkrechte Wan­dung der Grabgrube war gut abgrenzbar, die Mischung der Graberde (Humus und Sand) war durchweg homogen. Auf dem Grund der Grab­grube lag das gut erhaltene Skelett des jungen Rindes auf der linken Seite, mit etwas hochge­zogenen Beinen ; Hals und Kopf lagen zurück­gebogen auf der rechten Schulter (Abb. 2, Taf. XLVIL). Den am stärksten hervortretenden occipitalen Teil des Schädels hatte die Schaufel beim Ausheben der Erde stark beschädigt. Die beiden Vorderbeine des jungen Tieres fehlten: beim rechten Bein sind es die Phalangisknochen I — II — III. Die erhaltenen Beinknochen lassen erkennen, dass die fehlenden Stücke der beiden Vorderbeine mit einem breiten, scharfen Gerät abgehackt wurden. Das Grab enthielt keine Bei­gaben, noch hatten wir irgendwelche Anzeichen einer Grabsitte beobachten können (Taf. XLVIII. 1). Das junge Rind mag 8—10 Monate alt gewesen sein. 4 Da ich bei der Freilegung zugegen war, konnte ich feststellen, dass die fehlenden Teile der beiden Vorderbeine noch vor der Bestattung abgeschnitten worden, wa­ren, denn hier war der Grund der Grabgrube ebenso hart wie anderwärts. Weil der historische Quellenwert der Rinder­bestattung ausserordentlich gross und auch die sich daraus ergebenden Folgerungen wichtig sind, — denn es handelte sich doch um ein auf ungarischen Boden bisher unbekanntes, erstma­SA'RBOCA'RD Gehöft Tringer Qräberfeld aus dem X. Jh. Abb. 1. 1. A. KRALOVÄNSZKY: Arch. Ért. 89 (1962) 266. 2. Erste militärische Aufnahme, die Neu' sehe zusammenge­fasste Karte. 1785, Ung. Akad. der Wissenschaften. Arche­ologische Forschungsgruppe. Mappenarchiv. 3. Das Grab ist in der Schau des István király Museums (•Székesfehérvár) ausgestellt. 4. Die Bestimmung des Lebensalters verdanke ich Herrn S. В ö к ö n у i. Leider ist wegen des jugendlichen Lebens­alters das Geschlecht des Tieres nicht bestimmbar, obwohl hier um so bedeutsamer wäre, wei wir somit eine Antwort auf die Frage bekommen hätten, ob nämlich das Wort 'tinó' neben der Altersbestimmung des Tieres dam­als auch das Geschlecht bestimmt hatte oder nicht. Ausserdem wäre die Beantwortung dieser Frage auch vom Standpunkt des Namen-Gebens, bzw. vom reHgionsge­schichtlichen Blickpunkt von primärer Wichtigkeit, (s. die folgenden Erwägungen). 89

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