Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Nékám Lajos: Die Apotheke „zum schwarzen Adler” von Székesfehérvár. VI–VII, 1965–66. p. 101–110. t. XLIX–LIII.

Domus nennt den Namen des letzten Apothe­kers nicht. 11 In Székesfehérvár gab es bereits in den vo­rangegangenen Zeiten Apotheken. Es ist anzu­nehmen, dass die zweihundert Mann, die den Wachdienst an den Stadttoren versahen, eine Feldapotheke gehabt hatten. Die städtischen Bürgerbücher erwähnen die folgenden Apo­theker: Joseph Grimbtner, 12 der 1714 aufgefor­dert wurde, das Bürgerrecht zu erwerben, falls er sein Gewerbe auch weiterhin betreiben woll­te. Die gleiche Handschrift nennt auch im Jahre 1716 den aus Szomolnok (Kom. Gömör) stammenden Grimbtner. Im Jahre 1720 ist der Magistratsrat SebastianBessenekker 13 der Apotheker. Im Grundbuch steht verzeichnet, dass er 1727 in der Innenstadt das Haus Nr. 165 für 800 Gulden erworben hatte. 14 1730 wird Christoph Melchior Mehely genannt. 1733 der Apotheker Johann Mehler aus Böhmen. 15 Es wäre denkbar, dass sich um eine Verschreibung handelt und dass sich beide Na­men auf eine und dieselbe Person beziehen. Jo­hann Mehler erstand für 800 Gulden Apotheke und Haus. In den 1738—40 er Jahren war seine Witwe tief in Schulden geraten. Bald darauf starb sie. 1746 kaufte der Mahler Preindl das Haus für 1800 Gulden, während die Jesuiten die Lizenz samt den Medikamenten erwarben — wie es der Skriptor verzeichnet hatte. Die 1905 angefertigte, beglaubigte Abschrift der Gründungsurkunde der Apotheke vom 11. Januar 1746 ist erhalten. 16 Aus der lateinischen Urkunde erfahren wir, dass das Ordenshaus angesucht hatte — anderen Kollegien gleich — eine Apotheke betreiben zu dürfen. Da gegen die weltlichen Apotheken zahlreiche Beschwer­den erhoben worden waren, billigte die Stadt den Antrag und versicherte dem Orden, dass sie die Eröffnung einer anderen Apotheke nicht bewilligen werde. Dafür aber müsse sich der Orden verpflichten, die Heilmittel dem Wiener Preistarif entsprechend und auch in Zeiten der Seuchen nicht teurer allen zu verabfolgen und die Apotheke den üblichen Revisionen zu un­terstellen. Sollte aber die Stadt unter zwingen­den Umständen die Errichtung einer neuen Apo­theke genehmigen, würde sie dies dem Orden abgelten. Die Apotheke der Jesuiten war bereits 1746 11 E. BONOMI: Bürgerrecht und Bürgertum in Stuhl­weissentaurg, 1638—1848. SÜOF 9/10 (1944/45) S. 260—361. 12 Ibid. S. 69 und T. XIV. 13 Ibid. S. 39. 14 SzSz 2. (1932), S. 38. 15 E. BONOMI: op. cit. S. 122 16 Auf Grund von Handschriften des Herrn Apothekers Ernő Lukáts von Mosonmagyaróvár. Gründungsurtounde: 17. Handschriftenarchiv der Universitätsbibliothek Ab. 82, 1746, 36 r. 18 Staatsarchiv von Budapest, Htt. Depart. Lit. Pol. Klob. 426 Jesuit. Nr. 1 in Betrieb. 17 Um diese Zeit begegnet der Name des ersten Apothekers unter den Ordensbrü­dern : Fráter János Maschner. Dass der Orden zu Beginn auch den lutherischen Apothe­ker übernommen hatte, erfahren wir aus einem Brief Vanossis vom Februar 1746. Von 1748 bis zur Auflassung des Jesuitenordens im Jahre 1773 leitete Mátyás Hill die Apotheke zur allge­meinen Zufriedenheit. Als der Statthaltereirat 1774 das Mobiliar des Ordenshauses versteigern liess, wurden auch die Einrichtungsgegenstände der Apotheke verauktioniert. 18 Der aus Győr gebürtige Jó­zsef Taschl hätte die Apotheke gerne er­worben. Bereits vor der Auktion hatte er eine Bittschrift eingereicht, der Rat möge ihm die Apotheke zu einem massigen Preis überlassen. 19 Er berief sich auf seine auf der Wiener medi­zinischen Fakultät abgelegte Prüfung, ferner dass er in der Pharmazeutik und Botanik wohl bewandert sei. Der am 22. August 1774 einberu­fene Komitatsausschluss liess die Versteige­rung auch in den umliegenden Dörfern bekannt machen und war entschlossen, die Apotheke dem meistbietenden zu überlassen. 20 Auf An­weisung der Königlichen Kammer machten der Arzt aus dem Komitat Veszprém Josephus Hawrassek und der städtische Arzt Jo­hann Michael Brigelius ein Inventar­verzeichnis und schätzten die in der Apotheke vorgefundenen Medikamente, Gefässe und Ein­richtungsgegenstände anhand des Wiener Preis­tarifen ein. Der Wertbetrag belief sich auf 4.940 Gulden und 53 Kreuzer und 4,8 Denare. 21 Die fachkundigen Tischler schätzten die Regale und den Ladentisch auf 800 rheinischen Gulden. Die Versteigerung war auf den 14. November fest­gesetzt. Bei der Auktion waren die Apotheker József Taschl aus Győr und Ferenc Walter aus Pozsony erschienen. Anwesend war ferner der Ordensbruder-Apotheker Ma­ty á s H i 11, der die Apotheke bis zu ihrer Ver­steigerung geleitet hatte. 22 Ferenc Walter erwarb bei der Verstei­gerung die Apotheke für 8.160 Gulden. Er konn­te auch eine Kaution hinterlegen, weil er von Mátyás Strohoffer und seiner Frau Anna-Catherina für den Hausverkauf in Pozsony eine Obligation erhalten hatte. 23 Er verplichtete sich innerhalb von drei Monaten 19 Ibid. Htt. Depart. Lit. Pol. 1774, Klob. 124, Jes. Nr. 1 20 Ibid. Htt. Depart Lit. Pol. Klob. 426, Jes. Nr. 1 21 Ibid. Htt. Depart. Lit. Pol. 615, Jesuit Nr. 1 22 Ibid. Htt. Depart. Lit. Pol. 1774. Kleb. 599, Jesuit Nr 1 Der Ordensbruder Mathias Hill, der nach der Auflassung des Jesuitenordes nur eine geringe Kente erhielt, er­suchte am 29. November 1744 — ich auf seine mehi ­jährigen, zuverlässigen Dienste in der einzigen Apotheke der Stadt und auf die gewissenhafte Versorgung der Patienten berufend — um eine angemessene Erhöhung seiner Rente, da er keine Wohnung besass und sich auch kleiden musste. 23 Ibid. Htt. Depart. Lit. Pol. 614. Jesuit. Nr. 1.

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