Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 4.-5. 1963-1964 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1965)

Tanulmányok – Abhandlungen - Alföldy Géza Ein Denkmal des Serapis-Isis-Kultes in Pannonien. IV–V, 1963–64. p. 87–90.

Das heisst: [I(ovi) O(ptimo) M(aximo) Iunoni* regináé Minerváé Sera: pi] di Isid[i ce* I t]eris di[is] ! deabusqu[e] I M(arcus Porciu[s] ! Verus tri[b(unus)] I coh(ortis) (milliariae) He­mes(enorum) w / eq(uitatae) c(ivium) Щотапо­rum). Die Ergänzung des Textes auf Isis in der 4. Zeile vor der Erwähnung der ceteri dii deaeque liegt auf der Hand. Das vorangehende, auf ...di endende Wort, das zu einem Götternamen im Dativ gehörte, kann vor dem Namen der Göt" tin Isis nur auf Serapis ergänzt werden. In den fehlenden zweieinhalb Zeilen stand vermutlich der Name der kapitolinischen Trias. Den Na­men der „anderen Götter und Göttinnen" ging zumeist der Name Jupiter Optimus Maximus voran, zuweilen mit den Namen der Göttinnen Juno regina und Minerva, wie beispielsweise bei einer Inschrift von Aquincum:' Die Ergän­zung des Textes durch die Bezeichnung der ka­pitolinischen Trias entspricht auch in den Massen den fehlenden Zeilen. Im übrigen ver­ursacht das Lesen den Inschrift keinerlei Schwierigkeiten. M. Porcius Verus komman­dierte als Tribun die Cohors Milliaria Heme­senorum von Intericsa. In den römischen In­schriften begegnet uns sein Name noch einmal, u. zw. auf der Mithras-Tafel, die sich in der Gemeinde Fala (bei Selnica) un­weit von Maribor fand. (i Der Fundort liegt im Gebiet der einstigen Provinz Norcium; diese Inschrift erwähnt Porcius Verus als Pro­curator von Noricum: M. Porcius Verus procl (urator) Aug(usti) me posuit. Sicher war es die­selbe Person, die diese beiden GedenKtafeln er­richten Hess: der Kommandant der Cohors mil­liaria Hemesenorum wurde auf seiner Ritter­laufbahn später zum Prokurator von Noricum befördert. Die Truppenbezeichnung in der letzten Zeile der Inschrift von Intercisa, equita­ta. civium Romanorum, kommt auf Inschriften der Cohors milliaria Hemesenorum noch zwei­mal vor, u. zw. auf Steindenkmälern aus den Jahren 202 und 240. 7 Obwohl wir in Bezug auf die Datierung über keine genauen Daten verfügen, lässt sich der Zeitpunkt der Errichtung des Altars annä­herungsweise bestimmen. Bei der Datierung empfehlen sich folgende Gesichtspunkte zur Beachtung. 5 CIL III 3626. 6 CIL III 5317; M. ABRAMIC, JAK 2 (1908) 18 ff; V. HOFFI­LER-B. SARIA. Antike Inschriften aus Jugoslawien I, (Zagreb 1939) 49 f; cf. F. CUMONT, Die Mysterien des Mitra 3 , (Leipzig-Berlin 1923) 234. 7 Intercisa I. Geschichte der Stadt in der Römerzeit. Arch. Hung. 33 (1954) Nr. 325; zur Datierung s. J.FITZ, Acta Arch.Hung.il (1959) 240 f. Intercisa I Nr. 311 (CIL III 3331). 8 H. — G. PFALUM, Les carrières procuratoriennes équestres sous le Haut-Empire Romain, (Paris 1960-61) III 1960. Vgl. ferner: PEAKS,-The general civil and military administ­ration of Noricum and Raetia, (Chicago 1907) 176. Letztge­Die norische Mithrastafel, die wir im Som­mer 1962 im Museum von Maribor eingehend studieren konnten, lässt sich auf die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts datieren. H. —G. Pfla­um vertritt zwar die Ansicht, dass M. Porcius Verus im Zeitraum zwischen 96 und 161 u. Z. Procurator, d. h. ritterlicher Statthalter 8 in Noricum war, doch hält diese Auffassung nicht Stand. Die syrische Cohors von Hemesa, deren Tribun Verus vor seiner Statthalterschaft in Noricum war, wurde erst unter Commodus auf­gestellt, (s. unten). Darum müssen wir bei der norischen Tafel daran denken, dass es sich um einen späteren Finanzprokurator handelt." Aus­serdem kann die Tafel auch aus anderen grün­den keinesfalls auf einen früheren Zeitpunkt datiert werden als auf das 3. Jahrhundert. Der Mithraskult hatte sich zwar im südöstlichen Grenzgebiet Noricums und im angrenzenden südwestlichen Teil Pannoniens schon um die die Mitte des zweiten Jahrhunderts verbreitet, aber anfangs mehr nur in den unteren Bevöl­kerungsschichten, so auch bei den Angestellten der Zollstation von Poetovio. 10 Eine Bedeutung erlangte der Kult in disem Raum erst um die Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert, als sich auch die Aristokratie der Provinz und die obersten Beamtenschichte der Statthalterschaft zu diesem Gottesdienst bekannten. Das Mith­rasheiligtum aus der Gegend von Maribor, aus der die Tafel stammt, wurde vermutlich noch später erbaut: die dortigen Münzfunde reichen von der Zeit des Maximinus Thrax bis zur Tetrachie." Dennoch kann man die Mith­rastafel in Hinblick auf ihre schöne und eben­massige Ausführung kaum auf eine spätere Zeit datieren als auf die Mitte des 3. Jahrhunderts. Die Tafel war das Altarbild des Heiligtums, wurde somit um die Zeit angefertigt, als das Heiligtum gebaut wurde, etwa unter der Regie­rung des Maximinus Thrax, möglicherweise etwas früher. De aber M. Porcius Verus die syrische Cohors von Hemesa vor seiner Ernen­nung nach Noricum kommandierte, können wir die Inschrift von Intercisa auf die Zeit der Severer, am ehesten auf die Zeit des Severus Alexander setzen. Auch religionsgeschichtliche Erwägungen führen zum gleichen Ergebniss. Die ägyptischen Kulte erlangten ihren grössten Einfluss in der offiziellen römischen Staatsreligion zu Beginn nannte Arbeit, die mir unzugänglich war. zitierte ich an Hand von: G. WINKLER, RE Suppl. (1962) 1175 f. Zum Lebens­lauf der M. Porcius Verus vgl. noch P. ROHDEN—H. DESSAU, PIR 1 III 89, Nr. 646. 9 Desgleichen WINKLER, op. cit., der die Inschrift auf das 3. Jh. datiert. 10 Zu der Geschichte des Mithras-Kultes von Poetovio s. V. HOFFÏLLER—B. SARIA. op. cit. 133 ff.; B. SARIA, RE П 1951) 1180 f. usw. Zu der Verbreitung des Kultes in der Umgebung der Stadt vgl. M. SEPER, VHAD 22-23 (1941-42) 7 ff., usw. 11 V. SKRABAR, CZN 17 (1922) 15 f. 88

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