Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 4.-5. 1963-1964 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1965)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Pannonien und die Klienthel-Staaten an der Donau. IV–V, 1963–64. p. 73–85.

Die Klarstellung des Siedlungsbereiches der Quaden steht im engen Zusammenhang mit der Siedlungsfrage der Markomannen. Während die Forschung den Wohnsitz der Markomennen auf böhmisches Territorium lokalisierte, ver­legte man das Siedlungsgebiet der Quaden auf den Abschnitt Vindobona-Esztergom. :ll> Auf Grund der grossen Ähnlichkeit, die zwischen den niederösterreichischen Germanenfunden und den aus der Slowakei stammenden besteht, vertritt E. Beninger die Ansicht, dass diese Funde quadischer Herkunft sind; am Oberlauf der Elbe aber vermeint er Analogien der mar­komannischen Nachlassenschaft entdeckt zu ha­ben. :!7 Offenbar sind diese Funde infolge ihrer geographischen Lage viel eher den suebischen Hermunduren zuzuweisen, da doch die Kultur der Markomannen und der Quaden sozusagen gleichartig war. Die markomannisch-quadische Grenze vermutet W. Zwikker im March-Tal. :b Diese Annahme scheint die wahrscheinlichste. Die Ostgrenze des Maroboduus-zeitlichen mar­komann quadischen Reiches verlief laut Plinius dem Älteren nordwärts von Carnuntum, im Tal des Marus (March). :!!) Die Quaden, die seit den zwanziger Jahren des 1. Jahrhunderts in Rich­tung Mistelbach-Marchegg in die Kleine Un­garische Tiefebene abwanderten, taten dies nicht aus Expansionsgelüsten: sie suchten eine neue Heimat.''" Von dieser Zeit an blieb die March, bzw. der Gebirgszug der Karpaten die natürliche Grenze zwischen den beiden Völ­kern. Umso schwieriger ist es, die Ostgrenze des Siedlungsbereiches zu ziehen, da das Ge­biet, in dem sich die Quaden niederliessen, nicht scharf umrissen war und ihre Expansion sich im Verlauf des 2. Jahrhunderts — den Kräfteverhältnissen entsprechend — allmählich gegen Osten verschob. Sie erreichten das Nyit­ra-Tal ungefähr in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Um die Zeit der Markomannen­kriege befanden sie sich bereits im Tal der Ga­ram.' 11 Die Völkerbewegungen, die zu Beginn des 3. Jahrhunderts einsetzten, hatten eine da­kische Volksgruppe bis vor Brigetio mit sich gerissen. 7 ' 2 die dann zeitweilig die Quaden west­wärts zurückdrängte. Im 4. Jahrhundert aber standen wieder die Quaden den römischen Ver­teidigungsgruppen an der nordpannonischen Grenze gegenüber/' 1 Bedingt durch die geographischen Gegeben­heiten waren die Beziehungen zwischen Rom 36 A. ALFÖLDI, op. cit. 214. Anm. 112. 37 E. BENINGER, op. cit. 59f. 38 W. ZWIKKER, op. cit. 20f. 39 Plinius: Nat. Hist. IV.. 25. 40 F. KRIZEK, op. cit. 58. 41 Ibid. 58f. 42 L. BARKÔCZI, Arch. Ért. 1944/45. 187. 42 A. ALFÖLDI, op. cit. 182: Auf die in südUcher Rich­tung erfolgte Expansion der Quaden verweisen auch neure Ausgrabungen, z. В.: A. SALAMON. — G Y. TDK OK. FA 12 (1960) 145f. und den Quaden viel enger als die zwischen Rom und den Markomannen, gleichzeitig aber unterstanden die Quaden einer wesentlich strengeren Beaufsichtigung, weil doch fast durch alle Flusstäler ihres Siedlungsgebietes Strassen führten, während den Siedlungsraum der Markomannen nur eine nordwärts gehende Strasse durchquerte. Mit gewissenhafter Ge­nauigkeit hält die slowakische Forschung die Spuren zahlreicher .römischer Bauten, bzw. ge­stempelter Ziegel im einstigen quadischen Sied­lungsland in Evidenz: Dévény-Devin/''' Stomfa­Stupava,'" die Traianus-zeitlichen Bauwerke von Borinka am Ostufer der March, Chotin­Hetény, Nagysurány-Surany, Nagykér-Mila­novce im Tal des Neutraflusses, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts/'*' Kam. Most, Sarovce an der Garam. Wenn wir diesen verstreut liegenden Fundorten die Fundstellen römischer Importwaren anschliessen, erhalten wir ein unzweideutiges Bild der damaligen Handelsstrassen. Die eine der von Carnuntum ausgehenden Strassen führte am linken March­ufer nordwärts (Devin, Stupava, Zohor, Láb, Vysoká pri Morave, Suchohrad, Gajary, Závod. Gbely'" 1 ); die andere Strasse gelangte über De­vin und Pozscny-Bratislava mit Berührung des Kleinen Donauarmes in das Tal der Dudvág und der Waag, (Blatná, Cataj, Cifer, Velky Grob, Voderady, Pavlice). Auf Grund der dicht beieinander gelegenen Fundorte führte der Weg vorerst längs der Dudvág, (Dőlné Lovcice, Trakovice, Zlkovce, Veséié, Straze, Ockov), dann längs des Oberlaufes de? Waag (Bosáca. Trencin, Bolesov, Puchov). Die Strasse, die von Brigetio ausging und im Tal der Neutra nord­wärts verilef, wird gleichfalls durch Fundorte bestätigt (Hetény-Chotin, Hurbanovo, Érsekúj­vár-Nove Zámky, Ondrochov, Surany, Nitrians­ki Hradok, Milanovce, Branc). Die Strasse, die von Solva ausgehend, nordwärts durch das Tal der Garam führte, berührte die Fundorte Stu­rovo, Kamenny Most, Bina, Cata, Pohronsky Ruskov, Zeliezovce, Sarovce und Levice. Ob­wohl die zahlreichen, bei der Freilegung der bekannten römischen Bauten von Dévény-De­vin und Nagykér-Milanovce zum Vorschein ge­kommenen gestempelten Ziegel ein Beweis mi­litärischer Bautätigkeit (Errichtung und Wie­dererneuerung) sind, konnten keine Spuren von Befestigungsanlagen ermittelt werden. Da es vernunftwidrig wäre, in diesen römischen Bau­44 J. DEKAN. Limes Romanus Konferenz Nitra (Bratislava 1958) 16f. — F. KRIZEK. Limes-Studien (Basel 1959) 79. 45 Ibid. 18f. F. KRIZEK, op. cit. 80. 4C T. KÖLNIK, Limes Romanus Konferenz Nitra (Bratislava 1958) 46f. — F. KRIZEK, op. cit. 81. 47 Wir wollen hier von der Anführung aller römischen Im­portwaren Abstand nehmen und beschränken uns auf die Untersuchung von zwei kennzeichnenden Fundgrup­pen. u. zw. auf die terra sigülata und die Fibehi an Hand folgender Studien: F. KRÍZEK. SA 9 (1961) 301-324 und M. LAMTOVA—SCHMIEDLOVA. Die Fibeln der Römerzeit in der Slowakei (Nitra 1961). 76

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