Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)

Közlemények – Mitteilungen - Bóna István: Langobard temető Rácalmáson. – Langobardisches Gräberfeld in Rácalmás. I, 1960. p. 167–170. t. I–X.

LANGOBARDISGHES GRÄBERFELD IN RÁCALMÁS (ZUSAMMENFASSUNG) Im Jahre 1958 Setzten wir die im Vorjahr begon­nene Ausgrabung des langobardischen Gräberfeldes fort.' Mit den neuen betrug: die Anzahl der geborge­nen Grabstätte insgesamt 20. Im südlichen Ende des Gräberfeldes sti essen wir auf einen, aus 9 Grabstätten bestehenden „Kinderfried­hof". Die West-Ost Orientierung und die verhält­nismässig grosse Durchschnittstiefe von 120—210 cm der Schacht und Etagengräbei* betreffend, stimmen die­se Kindergräber mit 1 denen der Erwachsenen überein. Eine bedeutendere Beigabe fand sich im Etegengrab 6. Ein Mädchen im Alter von ungefähr 5—6 Jahren trug eine Perlenkette um den Hals; auf ihrer Brust lag ein Scheibenfibel-Paar. In den Gräbern 7 und 11 standen am Kopf Gefässe. Wir setzten die Bergung des Gräberfeldes der Er­wachsenen in Richtung Ost und Nord fort. Die Entfer­nung der einzelenen West-Ost gerichteten Gräber be­trug — wie üblich — 4—6 m. Bedeutendere Gräber waren: Das Grab 15, ein 220 cm tiefes Etagengrab, gehör­te einem Krieger an. Neben seinem linken Arm lag ein Schwert. In seinem Becken Feuerzeug und Messer, das er einst in seiner Tasche getragen hatte. An den Füssen war ein breitmündiges Schalengefäss mit schräger Rillenverzierung, das Tierknochen enthielt. Hinter dem Schädel, im Schacht des Etagengrabes befanden sich aufgestellt Schildfessel und Schild­buckel. Aus der Form der Grabgrube gelang es uns Grösse und Form des Schildes festzustellen (Abb. 1). Im grab 16 — das ebenfalls ein Etagengrab mit einer Tiefe von 260 cm war — fanden! wir das Skelett einer vorneh'men Frau. Sie trug eine Perlenhalskette. Auf der Brust lagen unter einander zwei, mit roten Glaseinlagen verzierte S-fibeln grösseren Ausmasses. Parallelen sind uns derzeit noch nicht bekant. Die grossen, farbigen Glasperlen, die in ihrem Becken la­gen, mögen als Schmuck ihrer Tasche gedient haben. Eine Bronzeschnalle hielt den Gürtel ihres Gewandes zusammen. Zwischen ihren Schenkeln lagen zwei reichvergoldete Bügelfibeln aus feinem Silber, mit der für die pannonischen Langobarden kennzeichnen­den, halbkreisförmig angebrachten, durch einen Blechsteg mit einander verbundenen Knopfverzierung auf braunen, organischen Überresten. Ausserdem hat­te sie noch ein, an einem Bronzering hängendes Eisen­messer. Das runde Grab 17 barg wahrscheinlich die Gebei­ne eines Hundes. Im Grab 20 fanden wir in einer Tiefe von 211 cm sozusagen eingepfercht in einen 30 cm schmalen Sarg ein weibliches Skelett. Auch diese Tote hatte ihre Perlenhalskette mitbekommen. Auf ihrer Brust lag ein S-Fibelpaar mit roter Glaseinlage, wie wir es aus Grab 2 von Rácalmás kennen. Zu den erwähnenswer­teren Beigaben dieses Grabes zählt noch ein verzie.­tcr, einreihiger Knochenkamm grösseren Ausmasses, der quer über den Unterbeinen lag. Ein ähnlicher Kamm, der aber bereits mit ausgebrochenen Zähnen beigelegt wurde, fand sich auch in Grab 10. Die Gräber 18—19 waren noch seinerzeit ausgeraubt worden. Die bis jetzt geborgenen Gräber, insbesondere aber der „Kinderfriedhof" weisen darauf hin, dass wir es in Rácalmás, mit einem grösseren langobardi­schen Gräberfeld zu tun haben, das aber — durch Verbauung gehemmt — nicht in seiner Ganzheit erschlossen werden kann. I. Bona

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