Fülöp Gyula (szerk.): Festschrift für Jenő Fitz - Szent István Király Múzeum közleményei. B. sorozat 47. (Székesfehérvár, 1996)

K. Póczy: C. Calpurnius Ceius Aemilianus Tribunus Laticlavius in Aquincum

Abb. 3.: Fundort des Altarsteines. laticlavius engere Beziehungen haben konnte. Die Mehrzahl der Statthalter von Pannonia Inferior war zur Zeit der Severer irgendwie mit der Herrscherfamilie verwandt. Einige von ihnen stammten aus afrikanischen Provinzen oder hatten verwand­­schaftliche Beziehungen zu afrikanischen Familien, wie z. B. Ti. Claudius Claudianus, L. Baebius Caecilianus, L. Alfenus Avitia­­nus, oder C. Octavius Appius Suetrius Sabinus.*17’ Zur Bestimmung eines genaueren Zeitpunktes können viel­leicht die oben erwähnten charakteristischen Züge der Inschrift verhelfen. Auffallend ist ihre Ähnlichkeit mit den Inschriften des C. lui. Septimius Castinus. Laut neuesten Forschungen amtierte dieser Statthalter zwischen 209 und 212/14 in Pannonia Inferior. Drei Inschriften sind bis jetzt aus der Zeitspanne seiner Dienst­zeit in Aquincum bekannt geworden; gestiftet wurden sie zu verschiedenen Anlässen. Eine davon ist in einem Stein zweiter Verwendung, dessen frühere Buchstaben abgehauen wurden (CIL III. 10471). Die sauber geformt, dennoch ziemlich dünn eingravierten Buchstaben sind ähnlich denen der Inschrift des Aemilianus. Auffallend ist die Ausführung des Buchstaben V, dessen rechte Hälfte schwungvoll nach rechts abbiegt. Von der Laufbahn des C. Iui. Septimius Castinus hat die Forschung viele Details geklärt."81 Er gehörte zu jenen wenigen Persönlichkeiten, die ihre Karriere unter Septimius Severus an­traten, auch Caracalla dienten, die letzten, blutigen Regierungs­jahre dieses Kaisers überlebten und auch noch zur Zeit der dritten Generation der Severer in hohen staatlichen Funktionen verbleiben konnten. Man vermutete früher, er sei afrikanischer Abstammung, verwandt mit dem Kaiser und dadurch in einer wohlbekannt bevorzugten Lage gewesen. Zur Zeit wird ange­(17.) Frrz 1963. 245. (18.) Alföldy 1968, 195; Birley 1971, 347. ff. (19.) Petemen L. PÍR* I. 566. Abb. 4.: Bauperioden des römischen Turmes mit Überrestei und Benützungsspuren aus dem ungarischen Mittelalter. nommen, daß seine Verwandtschaft zur Kaiserin, also zum syrischen Klan bestand."91 C. Iui. Septimius Castinus diente schon vor seiner Statthalter­schaft in Pannonien. Er bekleidete den Posten des tribunus laticlavius in der Legion I. adiutrix als Brigetio noch zu Panno­nia Superior gehörte, im Jahre 192, als Septimius Severus Statt­halter dieser Provinz war und dort 193 zum Kaiser ausgerufen wurde.*201 In der Karriere des Castinus bedeutete nach verschiedenen italischen und stadtrömischen Ämtern die Procuratur von Creta einen wichtigen Aufstieg. In der Laufbahn des C. Calpurnius Fidus Aemilianus wird-auf der oben zitierten Ehrentafel aus Utica - das Amt des Questors von Creta und Cyrenaica aufge­­zählt. Diese Inschrift wurde zur Wende des 2-3. Jhs. datiert. Es besteht die Möglichkeit, das Castinus und Fidus Aemilianus zur selben Zeit in Creta hohe Ämter bekleideten. Die aufgezählten Angaben zusammenfassend ergibt sich die Folgerung, daß derjenige der die Windmung an den allermäch­tigsten Iupiter im Legionslager der II. adiutrix aüfstellen ließ, aus der afrikanischen Sippe der Calpurnii stammte. Es könnten enge familäre Beziehungen zwischen ihm und L. Calpurnius Fidus Aemilianus bestanden haben, dem eine Ehreninschrift am Forum in Utica gestiftet wurde. Einige Merkmale der Inschrift des Altarsteines des Ceius Aemilianus sind mit denen der drei Inschriften des Statthalters C. Iui. Septimius Castinus aus Aquincum identisch. Die Datie­rung des Fundkomplexes des Steindenkmals bekräftigen diese vermutete Gleichzeitigkeit. Demnach könnte man die Möglich­keit erwägen, daß Aemilianus seinen Dienst in der Legion II. (20.) Frrz 1982,322 u. 329.; CIL III. 10429; Kuzsmszky V. BudRég 6, 1899,142 Inschrift aus 210; CIL III. 10419 aus dem J. 211. 102

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