Gunda Béla et al. (szerk.): Ideen, Objekte und Lebensformen. Gedenkschrift für Zsigmond Bátky - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 29. (Székesfehérvár, 1989)
Zsigmond Csoma: Beschaffung von weichem Bauholz (Nadelholz) in Mittel-Transdanubien
Abb. 1.: Ansicht von Oberwart, Mitte 19. Jh., Vasárnapi Újság, 1857, 88. napi Újság 1866, 327 erwähnt; slowakische Flößer belieferten auch das Komitat Fejér mit Nadelholz (Lukács, 1983, 192); die vielfältige Tätigkeit der Brettersäge von Korond (Siebenbürgen) wird in Vasárnapi Újság 1867, 124—125 beschrieben, während Balázs Orbán die „Brettermacher“ von Kenyérmező sowie das Dorf Papolcz bei Kovászna schildert, welches — zusammen mit anderen Gemeinden — die Stadt Brassó (Kronstadt) mit Brettware und Bauholz beliefert (1869. III. 150)]. Aus dem Káler Becken (Mittel-Transdanubien) erwähnt auch László Lukács die Oberwarter Holzfuhrleute (1984, 702; 1986, 223—230). Westungarn gehört zum Grenzgebiet des phytogeographischen Verbreitungsareals der verschiedenen Nadelholzarten. Schon im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts erwähnte Matthias Bél, daß auf den mit der Steiermark benachbarten Berge die Eiche und die Fichte häufig vorkämen, auch lobte er die Wälder von Kőszeg (Güns), Rohonc (Rechnitz), Szalónak (Stadtschlainig), Borostyánkő (Bernstein), Alhó (Markt Allhau), Bándol (Weiden bei Rechnitz), Vörösvár (Rotenturm a. d. Pinka) sowie der Wart. Später schrieb er über die Gegend von Pinkafő (Pinkafeld), Rödöny (Ridlingsdorf), Alsólövő (Unterschützen), Góborfalva (Goberling), Őribánya (Bergwerk) und Vágod (Holzschlag) sowie über die Sägemühlen an der Pinka und der Tauchen (1976, 114, 115, 449, 450). In einem Artikel der Zeitung Vasárnapi Újság, erschienen 1856, wird die Gegend von Németújvár (Güssing) beschrieben und dabei die Fichte als eine der wichtigsten Baumgattungen genannt. In Oberwart und Umgebung kannte und unterschied man mehrere Koniferen. In seinem Dialektwörterbuch führte Samu Imre mehrere ungarische mundartliche Termini für sie an (igazfenyő, keresztesfenyő, leányifenyő, vörösfenyő), der Name borovifenyő war ihm aber unbekannt. Unter diesem Namen wird hierzulande die Kiefer (Pinas silvestris L.) verstanden. Diese Gattung wurde schon von Vince Borb á s im Komitat Vas als ureingesessen bezeichnet. (Imre 1973, hält keresztesfenyő für Kiefer, József Csaba für Fichte (Picea excelsa [Lam. et DC.]). (Csaba 1973, 123.) Laut Csaba ist borovifenyő mit der Kiefer (Pinus silvestris L.) identisch, Borbás 1883, 568). Weniger verbreitet als die Kiefer sind die Edeltanne (Abies alba Mill) und die Lärche (Larix decidua). Schon Péter Melius Juh ás z schrieb im Jahre 1578: „Dies ist die wahre Abies... daraus werden die Bretter gespalten, mit diesem Holz die schönen Häuser beschält...“. Ähnlich schreibt auch János Nagy- V á t h y über die Abies. (Melius 1578/1979, 148; die Meinung von Melius ist angesichts seiner Ortskenntnisse und seiner Verbindungen in Transdanubien als zuverlässig anzusehen. Szabó 1979, 26—27, 30; Nagyváthy 1821, 279). Die Kartierung der Arealgrenzen veranschaulicht, daß die Versorgung Mittel-Transdanubiens mit weichem Bauholz aus diesem Gebiet durchaus möglich war, ja, den Wärter Ungarn dürfte sogar die Beschaffung von Tannenholz (Abies) keine besonderen Schwierigkeiten bereitet haben, obwohl ihre Siedlungen wenn auch außerhalb des Areals der Edeltanne und der Lärche, aber immerhin in deren Nähe lagen. (Die Kartierung der Arealgrenzen erfolgte auf Grund von Fekete-Blattny 1913.) Die Wärter Holzfuhrleute In seiner oben angeführten Beschreibung des Komitats Vas erwähnte Matthias B é 1 Sagemühlen am Fluß Pinka und am Bach Tauchen, doch gab es auch in den unweiten oststeirischen Dörfern mehrere solcher Brettersägen. Soweit sich die Wärter (die das Nadelholz oft aus den oststeirischen Wäldern brachten) heute daran erinnern können, waren noch vor dem Ersten Weltkrieg am Rande eines jeden zweiten Dorfes Sägewerke zu sehen. Um diese Zeit befand sich in Vasjobbágyi (Jabing) eine Sägemühle, die 228