Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)
Ferenc Winkler: Über die Möglichkeiten des Handels im Komitat Somogy während des 18. und 19. Jahrhunderts
wurden an sehr vielen Orten im Konitat gehalten, die Mehrzahl wurde jedoch aus obengenannten Gründen ab der Mitte des 19. Jahnhunderts aufgelassen. Im Jahre 1828 gab es im ganzen Komitat nicht einmal 200 Kleinhändler - auf jede zweite Siedlung kam einer; ihr Kapital war gering. Es gab auch ungefähr 30 Grosshändler, die fast ausnahmslos in Szigetvár ansässig waren. Dieser Ort liegt nämlich näher an der'Drau, und den Städten Pécs und Nagykanizsa; die Verkehrsmöglichkeiten waren somit günstiger. Die Märkte des Komitats Somogy wurden zu dieser Zeit so wenig besucht, dass man z.B. über einen Getreideabsatz der Wochenmärkte kaum reden kann. So kauften die Bauern Getreide, fuhren damit in die Komitate Zala und Vas, seltener auch nach Veszprém. Gelegentlich haben sie das Getreide bei den Wandertöpfern aus dem Komitat Vas gegen irdenes Geschirr eingetauscht. Das meiste Getreide brachten sie jedoch nach Nagykanizsa, von wo es dann nach Kroatien und nach dem Westen weiterbefördert wurde. Manchmal fanden sich auf den Märkten von Pécs ebenfalls Ankäufer. Die Poststrassen neben der Drau und im Nordteil des Komitats boten für die naheliegenden Gegenden wenig Absatzmöglichkeit. Eigentlich bedeutete nur lebend fortgetriebener Zuchtvieh eine verhältnismässigi sorglose Verwertungsmöglichkeit für den grösseren Teil des Komitats. Die Viehmärkte von Somogy waren bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts berühmt. Zum Beginn des vergangenen Jahrhunderts konnte auch die Lieferung von Schafwolle nach ausländischen Märkten begonnen werden. Die Verkehrsstrassenbau wurde hauptsächlich durch der Mangel an Stein von entsprechender Qualität behindert. Es ist doch gelungen, aus dem Komitat Veszprém welchen zu besorgen. Dieser wurde im Winter über den gefrorenen Plattensee herberordert, was jedoch sehr schwierig und umständlich war. Ausserdem hatten die Leibeigenen zusätzlich zu ihren Arbeiten auch noch Frondienst für das Komitat zu verrichten. Wohl begann man Mitte J. Jahrhunderts mit Versuchen zur Gründung einer die Landwirtschaft versorgenden Inoustrie sowohl in Szigetvár wie in Kaposvár ihre Bedeutung dehnte sich jedoch bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht über die Komitatsgrenze aus. Anfang des 19. Jahrhunderts begannen Drainagierungen die Lage etwas zu verbessern. Auf den solchermassen gewonnenen Gebieten wurden dann in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts mehrere Eisenbahnstrecken gebaut. Die zur Jahrhundertwende aufblühende Badekultur am Plattensee, die Bankrotte einiger Herrschaftsgüter, welche dann von den Bauern mit den durch die Inflation entwerteten Gelder angekauft wurden, haben auch dazu beigetragen, dass die Verkehrsverhältnisse in unserem Komitat einigermassen verbessert wurden. Im allgemeinen müssen wir jedoch feststellen, dass unser Komitat fast bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in bezug auf Handelsverbindungen und -bedingungen durch seine relative und zum Teil praktische Abgeschlossenheit sowie durch den profillosen, zum Strukturwechsel unbrauchbaren Binnenmarkt - das ungünstigste Grossgebiet des südwestlichen Transdanubiens während des 18. und 19. Jahrhunderts war. 76