Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

Gabriella Schubert: Ungarische Einflüsse im Handelswesen der Nachbarvölker

zurück, die nach erfolgreicher Beendigung eines Vorhabens dargebracht wur­den. (35) Über die ungarischen Kaufleute ist diese Bezeichnung ind die mit ihr verbundene Sitte zu allen Nachbarn gelangt (vgl. skr. áldomás, áldumas - hier bereits im 15. 3h. belegt; slow, áldomás, odomás; búig. ajija^a^ .rum. áldomás, aldemag, aldamág, altamas, adalmág). Im Rumänischen ist das Wort gemeinsprach­lich ; hierauf verweisen Redewendungen wie a da aldamag "Leihkauf geben", a bea aldama^, "Leihkauf trinken", esti bun de aldama^ "du musst Leihkauf ge­ben". Tiktin berichtet dazu: "Wird in der Regel vom Käufer denjenigen gege­ben, die dem Abschlüsse eines Geschäfts beigewohnt haben..." Doch häufig be­dingte der Käufer sich den Kauftrunk bei den Rumänen vor Abschluss des Ge­schäftes aus. N. Jorga berichtet über die diesbezügliche Praxis in den rumä­nischen Dörfern bis zum 16. Jahrhundert: "Beim Verkaufe wird adalmas getrunken, in Siebenbürgen wie in den transalpi­nischen Ländern, und dieser Zeugentrunk wird immer in dem betreffenden Akte notiert, wobei auch oft das Quantum des verabreichten Weins oder Branntweins zum Schlüsse mit angegeben wird. Um Wortbruch zu verhindern und die Lust zu weiteren Prozessen abzuschneiden, wird eine Summe festgesetzt, welche von dem Urheber eines solchen Rechtsstreits zu bezahlen ist: in Siebenbürgen heisst sie birgag..."(36) /238ff./ Auch birgag stammt aus dem Ungarischen: ung. bírság bedeutet "Strafgeld". /280 ff./ Bei den Rumänen und Karpatoukrainern war es wie bei den Ungarn im 15. Jahrhun­dert üblich, Bürgen zum Abschluss eines Geschäftes beizubringen; in diesem Zusammenhang übernahm man die ungarischen Bezeichnungen für den Bürgen kezes und szavatos (vgl. rum.chezás und sodág, karp.-ukr. ne3em ) /417f., 1767"! Das hier behandelte sprachliche und kulturhistorische Material bezieht sich auf Verhältnisse, die der fernen Vergangenheit angehören. Die einst einfluss­reiche Position der ungarischen Händler in Südosteuropa und bei den nördli­chen Nachbarn verlor nach dem 17. Jahrhundert an Intensität. Dennoch, viele der einst von ihnen popularisierten Praktiken blieben bei den Nachbarn bis in unser Jahrhundert hinein erhalten. Und deren Namen, die oftmals zum Grund­wortschatz der jeweiligen Sprachen gehören, bewahren die Erinnerung an jene Zeiten, in denen man sich in Südosteuropa vielfach auch an ungarischen Ge­pflogenheiten des Handels orientierte. Anmerkungen 1. Aus diesem Grunde lautet die Definition des Studienfaches Balkanologie an der Freien Universität Berlin wie folgt: "Die Balkanologie ist die Wissenschaft von den Sprachen in der Kultur der Balkanhalbinsel. Die Bal­kanologie ist eine nationsübergreifende,vergleichende Wissenschaft." 2. Dankó, Imre: An Outline of Migration Interlinked with the Exchange of Goods in the Carpathian Basin. In: Ethnographies et folkloristica Carpa­­thica T. I, Debrecen 1979, S. 7-21. (Műveltség és Hagyomány XIX.) 3. Vgl. ebda., S. 14f. 4. Dankó, Imre: Interetnikus hagyományok vásáraink életében, különös tekin­tettel a magyar-délszláv kapcsolatokra. In: Folklór és tradició I.: A 61

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