Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

Gabriella Schubert: Ungarische Einflüsse im Handelswesen der Nachbarvölker

erste ging von Kronstadt an den Zollstätten Rucar und Dragoslave vorüber bis Cimpulung, wo der fürstliche Zolleinnehmer wohnte; dort war die alte Verfas­sung, nach der das Regiment der Stadt in den Händen der fremden, katholi­schen "Grafen", comites (gemeint sind wohl ungarische Adlige - d. Verf.)lag, noch unverändert geblieben. Von CÎmpulung, wo die Kronstädter Kaufleute die tricesima, den dreissigsten Teil des Wertes ihrer Ware, entrichten mussten, gingen die Karren nach Süden gegen Giurgiu, das sich am Ende des 14. Jahr­hunderts im Besitze des Fürsten Mircea befand, um hier über die Donau zu set­zen. Ein anderer zollfreier Weg - man bezahlte hier nur für die bei der Rück­kehr mitgebrachten Waren des Orients nach einer bestimmten Taxe - führte nach dem blühenden Donauhafen Braila. Von Hermannstadt fuhren die Handelsleute durch den roten Turmpass gegen Calafat, das den im Banate bevorzugten Über­fahrtsort und zugleich die Zollstation (scala) darstellte. Vom Süden her ka­men in die Walachei die Kaufleute aus Griechenland, die gute Geschäfte mach­ten und das Land als Quelle schneller Bereicherung lobten, und neben ihnen, in nicht minder grosser Zahl die noch unternehmenderen, alle möglichen Spra­chen kennenden Bürger von Dubrownik-Ragusa..." /640f./ Im Zusammenhang mit den von Jorga beschriebenen Verhältnissen wurde dieses Wort auch in das Griechische (vgl. gr.pangói ) und in das Bulgarische ent­lehnt - hier gilt es heute als Dialektwöft^""(vgl. bulq. bbm8 ), das jedoch in weitem Umkreis bekannt ist. /639ff.'/ Zu II. Zahlungsmittel: In ganz Europa war im späten Mittelalter der seit den Kreuzzügen im Aufblü­hen begriffene internationale Handel durch die Uneinheitlichkeit des Geldsy­­stems belastet.Das an Gewicht und Wert ständig sinkende Kleingeld verschiede­ner Provenienz war für den internationalen Handel und Geldumlauf ebenso un­geeignet wie das ungemünzte Silber. Nach einigen Übergangswährungen gewann seit Ende des 12. Jahrhunderts das Gold als Zahlungsmittel immer mehr an Be­deutung. Der Florint bzw. Gulden, der venezianische Dukaten sowie der fran­zösische Goldgroschen (gros royaux d’or) waren überall, auch in Ungarn im Um­lauf. Doch dann führte 1323 König Karl in Ungarn eine eigene Währung nach Vorbild des in Gewicht und Wert gleichbleibenden slawonischen Denars ein. Et­was später, 1325 begann man mit der Prägung des ungarischen Goldguldens, ei­ner Nachahmung des florentinischen Goldguldens,der seinen Wert bis in die Neuzeit nicht veränderte und in ganz Mitteleuropa, aber auch südlich davon, ein allgemein beliebtes Zahlungsmittel war.(30) In diesem Zusammenhang wan­­derte auch ung. forint zu den Nachbarn der Ungarn, den Serben und Kroaten /vgl. skr. forintáravorinta), den Slowenen im Südosten der Krain und in der Dststeiermark (slow, forint), den Slowaken (slk. forint) und den Rumänen. Rum. forint und karp.-ukr. cbo’ pcHT kennzeichnen allerdings auch die nach 1946 gültige ungarische Währungseinheit. /323f./ Nach Vorbild des böhmischen Groschens gab es im 14. Jahrhundert auch einen königlich-ungarischen Groschen. Seit 1425 wurde die kleine Kupfermünze mit dem Namen fillér<mhd. vierer benannt. Auch diese Münze war bei den Slowaken, Karpatukrainern, Serben und Kroaten sowie Rumänen, z.T. schon im 16. Jahr­hundert gebräuchlich./320f./ Ungarn war im Mittelalter das goldreichste Land Europas, aber auch seine Silberproduktion war bedeutend.(31) Nicht zuletzt dies zog die ausländischen Kaufleute nach Ungarn. Andererseits wurde das ungarische Silbergeld ein be­liebtes Zahlungsmittel im Handelsverkehr Nordeuropas. Aus Polen verdrängte es den mehr und mehr in seinem Wert sinkenden Regensburger Denar, doch be­58

Next

/
Oldalképek
Tartalom