Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

Gabriella Schubert: Ungarische Einflüsse im Handelswesen der Nachbarvölker

Italienische zurückgeht und im Ungarischen seit 1372 belegt ist. finden wir in den Nachbarsprachen;^vgl. kroat. pijac-yaiac, karp.-ukr. nftaii»»» nHi^rum. piá|),teilweise bereits seit dem Ende des 16. Jahrhunderts, in der Bedeutung "Warenmarkt"; im Rumänischen häufig bezogen auf Gemüse-, Rinder-, Fisch-und Gemüsemärkte. /528f./ Schliesslich kennt man in Slawonien eine auf ung. szabad "frei" zurückzu­führende spezielle Markttagsbezeichnung, sabafosabat. Diese bezeichnet in Vinkovci den vierten Markttag, an dem alle Waren frei verkauft werden konn­ten, während an den ersten drei Tagen nur der Rinderverkauf gestattet war. /383/. Ung. szabad ist seinerseits slavischen Ursprungs. Berücksichtigt man die ursprüngliche Herkunft der hier behandelten ungari­schen Marktbezeichnungen, so wird auch in diesen Zusammenhängen die vermit­telnde Position der Ungarn zwischen Ost und West gegenüber ihren südosteuro­päischen Nachbarn deutlich. Doch nun zurück zu dem mittelalterlichen Ungarn und seinem Wanderhändlertum. Die ungarischen Kaufleute waren bereits nach der ungarischen Landnahme auf allen Marktplätzen der umgebenden Länder vertreten: in der bulgarischen Hauptstadt Preslav ebenso wie in Prag und Regensburg, wo sie unter anderem Silber, Pferde und Sklaven zum Kauf bzw. Tausch anboten. Ihre Handelsverbin­dungen reichten im Osten bis nach China. Auch nach Norden und Süden bauten sie ihre Verbindungen aus. Im Norden waren bulgarische und russische Händ­ler ihre Mittelsmänner; im Süden waren es Araber, Juden und Armenier(18). Doch der eigentliche Aufschwung des ungarischen Handels hängt mit den mittel­alterlichen Städtegründungen zusammen, und die Verbreitung ungarischer Han­delspraktiken bei den Nachbarvölkern mit den mittelalterlichen Städtegrün­dungen der ungarischen Könige im Karpatenbecken(19). Zunächst hängen die un­garischen Städtegründungen mit dem Ausbau des ungarischen Verteidigungssys­tems nach den Verwüstungen im Lande durch die Tataren /1241-42/ zusammen. Die Residenzen der Beschöfe und Gespane wurden im ganzen Land befestigt. Das ausserhalb der Burg wohnende Bürgertum wurde vielerorts, so in Stuhl­­weiBsenburg/Székösfehérvár, Raab/Gyor, Gran/Esztergom, nach Erweiterung der Burgmauern, innerhalb der Burg angesiedelt, und dort, wo auch die Burg keinen ausreienenden Schutz bot, wurden neue Städte gegründet. Die spätere kroati­sche Hauptstadt wurde z.B. gegründet, indem unter dem Schutz des Bischofs von Agram das in der Umgebung des bischöflichen Schlosses wohnende Gastvolk: Italiener, Deutsche, Ungarn und Slowenen in die Steinburg auf dem benachbar­ten Grec-Berg umgesiedelt wurden. Doch bestimmen die mittelalterlichen Städ­tebildungen im Karpatenbogen(20) neben militärischen auch wirtschaftliche Gesichtspunkte. Es entstehen im Zusammenhang mit dem Abbau der Salz-, Sil­ber- und Goldvorkommen Jargmannsgamaindan, und die hier wie auch im Landes­inneren entstehenden Städte werden zugleich zu Handelsmittelpunkten. Dies trifft auf mittelalterliche Städte wie Bártfa, Eperjes, Sáros, Kisszeben, Kassa, Máramarossziget, Kolozsvár, Beszterce, Pozsony, Sopron, Székesfehér­vár und andere zu. Diese Städte sicherten durch die Auferlegung von Aussen­­handelszöllen und Binnenzöllen den Staatshaushalt des Königs. Schon aus die­sem Grunde war den ungarischen Königen daran gelegen, neue Städte zu grün­den sowie den Aussenhandel und das Wegesystem stetig zu erweitern. Knoten­punkt aller mittelalterlicher Handelswege jedoch war Ofen, das bereits 1244 das StapeLrecht erhielt und dann auf Kosten von Graß, zur Hauptstadt des Un- - gsrischen Königreiches deklariert wurde. Ofen lag an der Kreuzung der Haupt­handelswege und war ein bevorzugter Marktort sowohl der westlichen, als auch 54

Next

/
Oldalképek
Tartalom