Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

Manda Svirac: Brotgebäcke und ihre Funktion auf den Märkten

Zagreb auch Brotverkäuferinnen ("hljebarice", "filarke")(5), also Frauen aus der "städtischen und anderen" Umgebung (6) Brot verkauft. Da nach den Doku­menten aus dem Zeitraum von 1422-1462 in Zagreb nur ein Bäcker, ein bestimm­ter Mihajlo, bekannt war, dürfen wir annehmen, dass vor ihm ausschliesslich "hljebarice" die obere Schicht des Bürgertums und des Magistrats mit 3rot und Gebäck versorgt haben. Unter ihnen kam es infolge gegenseitiger Konkur­­renzierung auch zu Streitigkeiten. So ist unter anderem vermerkt, dass im Jahre 1425 das städtische Magistrat ein Edikt mit statutarischen Verordnun­gen erlassen hat, in welchem Preise normiert waren und unter Androhung von Sanktionen verordnet wurde, dass jede "hljebarica", welche zu Hause einen Backofen hat, ausser Brot auch Brezen (percellos)(8) zu backen habe. Neben den "städtischen" ("varoske") Brotverkäuferinnen, erwähnen die Schrif­ten auch "kaptolske hljebarice" - die Brotverkäuferinnen aus dem Kaptol (Bi­schof sstadt) . Diesen war der Verkauf nur an bestimmten Markttagen gestattet.(9) Einen speziell guten Ruf genossen jene Regionen, in denen besonders gutes weisses Weizenbrot (bekannt z.B. unter dem Namen "preksijanec" oder "cipo­­vec" aus Samobor)(lü) gebacken wurde. In der Stadt war Maisbrot, als Spezialität der nordwestlichen Gebiete, be­liebt. (11) Im alten Zagreb war auch "filarski kruh" (weisses oder halbweis­­ses) bekannt, welches auch "Marktbrot oder Müllerbrot" ("sajamski ili mli­­narski" (12) genannt wurde. Nach Lisac war eine besondere Spezialität jenes Brot mit dem Namen "männliches Brot" (Bauernbrot, Knechtsbrot /"muski, sel­­jaöki, kmefcki"/ Brot .... mit typischen Charakteristika des im Bauernbacko­fen gebackenen Brotes ...). Unter diesem Namen war das Brot auf dem Zagreber Markt seit dem Mittelalter zu finden, man kann es auch heute noch kaufen.(13) Es wäre vielleicht gut, hier folgendes zu betonen: Die Frauen aus der Umgebung von Samobor sind wohl durch ihren Fleiss und ihre Bemühungen auch noch heute für eine sehr hohe Qualität ihres hausge­machten Brotes bekannt. Im Dorf wie auch in Zagreb sind sie stolz darauf. Bei ihnen wird auch Brot bestellt, wenn einer ins Ausland fährt und hausge­machtes Brot mitnehmen möchte. Touristen betrachten dies als eine Attraktion und fotografieren sie die Brotverkäuferinnen, sogar jene aus Amerika.(14) Die Hauptzweck dieses Brothandels ist nicht mehr der von früher, nämlich der der Ernährung , sondern einerseits der des Geldverdienens und andererseit je­ner der Tradition ältere Leute kaufen das Brot für ihre Enkelkinder, andere wieder nehmen es für sich und ihre Freunde ins Ausland mit. 2. Lebzelten - Lebkuchen in Herzform In diesem Teil der Arbeit möchte ich auf zwei Elemente hinweisen, die ich in einigen unserer bisherigen Forschungsarbeiten wahrgenommen habe: a. / die Rolle der Frau bei der Produktion von Lebkuchen b. / die Frage des Verkaufs dieser Lebkuchen bei religiösen Versammlungen ad a/ - Lebkuchen sind Produkte der .Handwerker, vorwiegend von Männern. Die Frauen scheinen bei dieser Arbeit gleichberechtigt zu sein, entweder als Ehe­frauen, als Arbeiterinnen oder als Familienmitglieder, die bei der Arbeit - besonders in der Saison - helfen. Wenn der Mann abwesend ist, überwacht die Ehefrau die Produktion. Sie geht zusammen mit ihm auf den Markt; ist sie aber verwitwet führt sie verantwortlich und erfolgreich das Geschäft weiter. Zur Illustration zitiere ich einige Beispiele aus dem Artikel von L. Kaspar, 124

Next

/
Oldalképek
Tartalom