Fitz Jenő (szerk.): Forschungen der Steinskulptur der Arpadenzeit in Ungarn - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 24. A Pannon konferenciák aktái 3. (Székesfehérvár, 1979)

E. Szakál: Bemerkungen zur Steinbearbeitung der Romanik in Ungarn

„Christus in einer von zwei Engeln gehaltenen Man­­dorla” — „Die Erschaffung Adams” — „Erschaffung der Eva” — „Der Siindenfall”. Im Baptisterium zu Parma, am Tympanonrelief vom „Tor des Lebens”, — ein Werk von Benedetto Antelami — begegnen wir derselben Methode. Dabei zeigt die untere Quaderteilung, die durch das Christus­medaillon läuft, daß die Medaillone unter dein Tym­panon an Ort und Stelle behauen wurden. Es kann noch auf den Tympanon-Engel der St. Michael-Kirche zu Pavia hingewiesen werden, und auf Moissac in Frankreich, wo an der Wange des Portals der St. Pierre-Kirche jede einzelne Eigur der Szenen der „Verkündigung” und der „Heimsuchung” auf einer anderen Steinplatte erscheint. Die Norm der Unverletzbarkeit der Fugenteilung der Stein­flächen wurde auf den fünf Tafeln der „Himmel­fahrt” des Tympanonreliefs der St. Serning Kirche zu Toulouse vor Augen gehalten, sowie bei den Reliefs des Chorfrieses von Selles-sur-Cher ; letztere sind hier sekundär angewandt. Eine derartige Teilung der Steine ist nicht häufig, sie ist jedoch für die Methode, die Epoche und auch für die Werkstattgebräuche charakteristisch. Mit weiteren sprechenden Beweisen dienen die sekundären Anwendungen und Änderungen, so z. B. bei einer interessanten Pécser Plastik. Aus einer zylindrischen Säule wurde eine ge­schmückte Halbsäule samt Base und anschließende Lisene gestaltet. Ein kleiner, unten erhalten geblie­bener Abschnitt der größeren Halbsäule beweist, daß das Behauen an Ort und Stelle erfolgte. Es stand also an der westlichen Ecke der Nordseite des südlichen Kryptaabstieges eine Säule, die dort eine Funktion haben mußte. Aus der an ihren Platz gelassenen Säulenmasse wurden, zuerst auf einer höheren Ebene, die Halbsäule und der Pfeiler ausgehauen; später sank das Bodenniveau und zur selben Zeit wurde auch eine Platte des Figurenzyklus in die Treppen­­waud gefügt. In diesem Werk sind also zwei romanische Kon­zeptionen zwei bedeutende Perioden verkörpert, und noch ihr Vorläufer, eine glatte, zylindrische Säule, welche örtlich zur fiinfschiffigen Krypta gehört­haben mochte. Beim Betrachten der Löwen am Laienaltar fällt es auf, daß sie auf einen horizontalen Streifen komponiert wurden und nicht in ein senkrechtes Rechteck ; dies spricht für ihre sekundäre Einfügung. Ich sah noch keine Publikation, in welcher die Bilder der Löwen so stehen würden, wie sie heute am Laien­altar angebracht sind. Mit meinem Beitrag möchte ich mit diesen Hin­weisen Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken, daß meine, das Wesen der technischtechnologischen Fak­toren berührende Analyse der Steinstrukturen, der Bearbeitung an Ort und Stelle, der Unvollendung und der Umgestaltungen auch dazu beitragen kann, die kompositorischen und Formenanalogien festzu­stellen und Wesentliches zur Frage der Werkstätten und der Datierung beizusteuern. E. Szaka :i* 35

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