Fitz Jenő (szerk.): Die aktuellen Fragen der Bandkeramik - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 18. A Pannon konferenciák aktái 1. (Székesfehérvár, 1972)

O. Trogmayer: A Kőrös-csoport és a vonaldíszes kerámia

К Ö К Ö S - < 1К Г P P E — 1Л NI EM ! Л M ) K EK Л MIК Es ist wohlbekannt, daß man die Anfänge der Linienbandkeramik, so auch die des Frühneolithi­kums im Karpatenbecken sowie in Osteuropa nur im Verhältnis zum südosteuropäischen Frühneolithikum bestimmen kann. Eben darum ist das Verhältnis der Linienbandkeramik zu der Zwickenkeramik bzw. zur Körös-Gruppe von entscheidender Wichtigkeit. Gleichzeitig entfaltete sich aber eine weitverbrei­tete Polemik über die Ursprungsfragen der Körös- Gruppe. Einige Forscher betrachten sie für eine aus Kleinasien oder besten Falls aus Thessalien einge­wanderte Kultur. Die Ausgrabungen der fünfziger Jahre in Griechenland bewiesen die Unhaltbarkeit der zuletzt angeführten These, die Protosesklo-Kul­tur kann nämlich nicht als genetischer Vorläufer der Zwickenkeramik betrachtet werden. Mit der „Bar­­barisierung” bzw. „Degeneration” der unzweifelhaft starke kleinasiatische Verbindungen aufweisenden Protosesklo-Kultur kann ebenfalls nicht gerechnet werden. Diese Theorien lassen die geschichtlich-wirt­schaftliche Entwicklung, die sich in Südosteuropa während des Frühneolithikums abgespielt hatte, außer acht. Eben die wirtschaftsgeschichtlichen Un­terschiede in der Lebensweise der Kulturen der bei­den Gebiete beweisen, daß die Zwickenkeramik kei­nesfalls als eine von Süden eingewanderte Kultur betrachtet werden kann. Unserer Auffassung nach hatte die auf diesem Gebiet lebende, postmesolithisch zu nennende Urbevölkerung die Errungenschaften der auf dem Gebiet des fruchtbaren Halbmondes früher abgespielten wirtschaftlichen Revolution so übernommen, daß sie ihre eigenartigen Traditionen in der Lebensweise noch lange Zeit hindurch bewah­ren konnte. Diese lokale Entwicklung spiegelt sich auch in der eigenartigen Keramik wider. Meiner An­nahme nach vollzog sich die Neolithisierung vor der Epoche der Protosesklo-Kultur auf dem Gebiet der Zwickenkeramik. Diese Entwicklung hat sich bei der eigenartigen, beweglichen Lebensform der Bevölke­rung außerordentlich rasch abgespielt. Heute können wir noch nicht über ein Entstehungszentrum oder eventuell Entstehungszentren sprechen, auf paradoxe Weise scheinen uns einige Fundorte der Körös-Grup­pe älter zu sein, als die frühe Phase der gleichfalls friihneolithischen Kultur Bulgariens oder Jugosla­wiens. Es ist offenbar auf die Mangelhaftigkeit der Forschungen zurückzuführen. Die Hinterlassenschaft der lange Zeit hindurch mű­in Hypothesen existierenden, aber im Fundmaterial nicht nachweisbaren Urbevölkerung beweisen eindeu­tig die Funde der Strata I —II von Lepenski Vir. Die Verbreitung der Lepenski Vir-Kultur kennen wir nicht. Aus mündlichen Mitteilungen wissen wir, daß ähnliche Siedlungsspuren auch auf dem rumänischen Ufer der Donau gefunden wurden. Auch der Eigenar­tigkeit des Materials nach ist es unmöglich, daß wir bloß mit einigen Fundorten zu tun haben. Lepenski Vir kann wahrscheinlich für einen Stammeskultort angesehen werden, wohin sich die Menschen in be­stimmten Zeitpunkten auch aus ferneren Landschaf­ten zur Abhaltung ihrer Zeremonien einbefunden haben. Ein neuer Fund wirft die Möglichkeit auf, daß die Kultur auch auf dem Alföld aufzufinden ist. Das vorgeführte Bruchstück einer Steinstatue ist aus dem Flußbett der Donau im Raum von Szalk­­szentmárton — Dunavecse zum Tageslicht gekom­men, gleichzeitig brachte der Bagger auch Bruch­stücke von Urrindknochen zum Vorschein. Das Bruch­stück wurde aus Sandstein verfertigt, in dem auch Manganspuren zu finden sind. (Grad der Härte des Steines auf Grund der Tabelle von Mohr ist 3.) Ob­zwar keine stratigraphischen Daten das protoneoli­­thische Zeitalter beweisen, erinnert die Ausführungs­technik der Statue an die der Funde in der Region „Eisernes Tor”. Der Verfertiger benutzte die ur­sprüngliche Form des Steines, die Bearbeitung war bloß bei der Ausbildung der Augen, Nasenlöcher und des Mundes notwendig. Abschlagspuren sind außer­dem in der Gegend der glabella sichtbar. Die Patina-71 i

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