Fitz Jenő (szerk.): Die aktuellen Fragen der Bandkeramik - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 18. A Pannon konferenciák aktái 1. (Székesfehérvár, 1972)

J. Pavuk: A vonaldíszes kerámai temetőinek kérdései

Gruben oder von einer Konstruktion gefunden. Von den übrigen Gräberfeldern setzt bloß D. K a h 1 к е<2) bei zwei Gräbern von Sondershausen ein sogen. Totenhaus auf Grund von Pfahlgruben in der Grube sowie um dieselbe herum voraus. In Nitra und in Sondershausen wurden zwischen den Gräbern oder außerhalb der Gräbergruppen Gruben festgestellt, die in ihren Ausmaßen und Formen im ganzen wie Grabgruben aussahen, sie enthielten jedoch kein Skelett. In einer solchen (doch als Grab 10 bezeichneten) Grube in Nitra be­fand sich ein Gefäß, eine andere derartige Grube enthielt überhaupt keine Fundgegenstände. In Son­­dershausen<3> gab es 1 I solche Gruben. Drei von ihnen enthielten zu je einem Gefäß, andere bloß Scherben und einen Mahlstein. Für ihre Interpretie­rung gibt es keine genügenden Belege. Bestattung im Grab Die Bestattung der Verstorbenen in der Hocker­lage ist das charakteristischste Merkmal dieser Gräberfelder. Man vermerkt zwar verschiedene Ab­weichungen im Rahmen dieser Hockerlage, aber in einer ausgesprochen gestreckten Lage ist nicht ein einziges Skelett bekannt. Die der Kultur mit der jüngeren Linienbandkeramik zugesprochenen Gräber von Hönheim-Suffelweyersheim<4) in Elsaß, manche auch mit Skeletten in gestreckter Lage, enthalten nichts für Gräber dieser Kultur charakteristisches, und sie sind mit aller Wahrscheinlichkeit jünger. In Flomborn lagen alle Skelette auf ihrer linken Seite, in Nitra ruhen nur drei auf der rechten, alle übrigen auch auf der linken Seite. In den anderen Gräberfeldern kommt die Bestattungslage auf der rechten Seite häufiger vor, aber eindeutig überwiegt immer die Bestattung auf der linken Körperseite. Die Lage auf der rechten oder linken Seite ist weder an das Geschlecht noch an das Alter der Beerdigten gebunden. Dasselbe gilt auch von der Ausstattung dieser Gräber mit Beigaben. Der Sinn dieser Abwe­ichung bleibt einstweilen ungeklärt. Eine fortge­schrittenere Differenzierung in der Bestattung auf der rechten oder linken Körperseite dem Geschlechte nach tritt in Europa erst im Verlauf des Äneolithi­­kums auf. Vorderhand gibt es die meisten Abweich­ungen in der Bestattvingsweise im Grab in Mittel­deutschland und eben an dieses Gebiet knüpft sich die weitere Ausnahme oder Unregelmäßigkeit: die Totenbestattung in der Bauchlage.<5) In einigen (2) D. KAHLKE, Die Bestattungssitten des donauländi­schen Kulturkreises der jüngeren Steinzeit. Berlin 1954, 38, 40. (3) Ibid 63 ff. (4) A. RIETH, Das bandkeramische Gräberfeld von Hön­heim — Suffeiweyersheim. Nachrichtenblatt für Deut­sche Vorzeit 19, 1943, 33. ff. Dort auch das Schrift­tum über die älteren Untersuchungen in dieser Loka­lität, Gräbern in Nitra ist ebenfalls die Bauchlage ver­treten, aber nie in so prägnanter Form wie in Mittel­deutschland. Dieser Lage sowie den Gräbern am Gräberfeldrand pflegt eine apotropäische Bedeutung zugeschrieben zu werden. Aber wieder durch die Beigaben in diesen Gräbern sowie durch ihr Vorkom­men auch in den Zentralteilen eines Gräberfeldes wird eine solche Interpretation zumindest geschwächt. Das Maß der Hockerlage der Skelette scheint in vielen Fällen von der Grubengröße abhängig zu sein. Es zeigt sich nämlich, daß nicht die Ausmaße der Grube sich dem Beerdigten anpaßten, sondern daß die Lage des Verstorbenen sich in ihren Details der Grubengröße anpaßte. Auf diese Weise dürfte man auch einige besonders stark zusammengehockte Skelette erklären, bei denen gewöhnlich das Zusam­menbinden der Extremitäten vorausgesetzt wird, wofür bisher überhaupt keine Belege bestehen. Doppel- und mehrfache Gräber Für Doppel- und mehrfache Gräber wird man wohl nur diejenigen Bestattungen in einer einzigen Grab­grube halten müssen, wenn die Toten evident auf einmal beerdigt wurden. Für ein solches mehrfaches Grab wird man ohne Zweifel das dreifache Grab 48 — 50 aus Nitra sowie das Kinderdoppelgrab aus Klein-Hadersdorf<6) betrachten können. Die aus Mitteldeutschland*7 f sowie aus Nitra-Mlynárce*8) in der Slowakei angeführten Doppelgräber sind als individuelle Einzelgräber aufzufassen und einige von ihnen befinden sich sogar in einer offenbaren Super­position. Für eine nachträgliche Bestattung gibt es keine genügenden Belege. Die Orientierung Die Orientierung ist in verschiedenen Gräberfel­dern eine verschiedene und eine große Verschieden­heit herrscht darin sogar in einem und demselben Gräberfeld. Die verhältnismäßig einheitlichste Ori­entierung besteht im Gräberfeld von Nitra. Mit Ausnahme von zwei Gräbern sind alle übrigen mit dem Kopf in der Winkelweite von 90 bis 180 Grad, also in der Richtung O —W, SO —NW und S —N mit der vorherrschenden Richtung SO —NW orientiert. Im rahmenmäßig gleichzeitigen Gräberfeld im nahen (5) D. KAHLKE, o. c.: 128, ID., Ein Gräberfeld der Li­nienbandkeramiker von Bruchstedt, Kreis Bad Langen­salza. Aus Ur- und Frühgeschichte, Berlin 1962, 110. (6) V. LEBZELTER — G. ZIMMERMANN, Neolithische Gräber aus Klein-Hadersdorf bei Poysdorf in Niederös­terreich. MAGW 66, 1936, Abb. 5. (7) D. KAHLKE, Die Bestattungssitten, 122.: ID., o. c., Aus Ur- und Frühgeschichte, 110. (8) B. NOVOTNY, Slovensko v mladSej dobe kamennej. Bratislava 1958, 13, Taf, ХХХ1П : 1,

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